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Telemedizin
Fernarztportal DrEd plant Deutschland-Filiale
„Patienten sollen selbst entscheiden“
Die nach eigenen Angaben größte Online-Arztpraxis Europas beschäftigt 20 Ärzte. Laut dem Hamburger Abendblatt besteht die Verbindung des Firmenchefs Meinertz zur Medizin vor allem darin, dass sein Vater Kardiologe ist. Um ein verschreibungspflichtiges Medikament zu bekommen, füllt der Patient einen Online-Fragebogen aus und bezahlt Behandlungsgebühr, Arzneimittel- und Versandkosten aus eigener Tasche. Wie bei den meisten Fernarztportalen liegt der Fokus von DrEd auf Indikationen, bei denen manche Patienten Hemmungen haben, eine analoge Arztpraxis zu betreten, wie beispielsweise sexuell übertragbare Krankheiten der Potenzprobleme.
Wo nimmt DrEd die Medikamente eigentlich her? „Aktuell arbeiten wir mit europäischen Versandapotheken zusammen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Patienten zukünftig wieder entscheiden könnten, ob sie Rezepte direkt in einer Apotheke vor Ort einlösen, oder das Medikament über eine Versandapotheke erhalten möchten. Durch die sogenannte 'Lex DrEd' ist diese Wahl für Patienten eingeschränkt“, erklärte das Fernarztportal gegenüber DAZ.online.
Imageaufwertung durch Umbenennung in „Zava“
Dass Meinertz Firma namensgebend für das „DrEd-Verbot“ war, ist natürlich ein PR-Wermutstropfen. Doch das Londoner Unternehmen hat auch dafür eine „Lösung“: Und zwar will sich DrEd in „Zava“ umbenennen. Sprachlich leitet sich der neue Firmenname aus dem französischen „Ca va“ (deutsch: Wie geht´s) ab, was bei den Kunden sympathischere Assoziationen wecken soll als der bisherige Name, der in einigen Köpfen mit dem Verbot verknüpft ist. Laut dem Unternehmen soll es in den kommenden Wochen weitere Details für das „Rebranding“ geben.
Ob dieser PR-Schachzug funktioniert, bleibt abzuwarten. Unabhängig von der Namensdiskussion stehen die Online-Arztpraxen wegen möglicher Risiken für die Patientensicherheit immer wieder in der Kritik.
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