Der Charme der Roten Westen

Apotheker protestieren mit roten Westen in Schladming

Schladming - 21.01.2019, 10:15 Uhr

Gunter Greiner, Alexander Fischer, Gregor
Nelles und Lilie Fischer verteilten rote Warnwesten an die Teilnehmer des
Pharmacon in Schladming (von links nach rechts). (j/Foto: DAZ)

Gunter Greiner, Alexander Fischer, Gregor Nelles und Lilie Fischer verteilten rote Warnwesten an die Teilnehmer des Pharmacon in Schladming (von links nach rechts). (j/Foto: DAZ)


Kiefer: Regelwerk für neue pharmazeutische Dienstleistungen

Kiefer betonte, dass dafür selbstverständlich ein Regelwerk geschaffen werden müsse, selbstverständlich dürften nur dokumentierte Dienstleistungen eine Vergütung auslösen. Aber die Apotheker seien dafür gerüstet. Kiefer räumte ein, dass das ein riskanter Weg sei. Viele Fragen würden im Raum stehen, so zum Beispiel, ob kleine Apotheken das alles leisten können oder ob solche Dienstleistungen nicht auch ohne Apotheke erbracht werden können. Für Kiefer sind dies berechtigte Fragen und Ängste, die sich aber, davon ist er überzeugt, am Ende des Tages auflösen werden – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Apotheker sich mit ihren Vorschlägen in der Politik durchsetzen können. Sollte das nicht gelingen, so Kiefer, stehe wieder die Forderung nach dem Rx-Versandverbot im Raum.

Apotheker Nelles fordert einen Streik

Eine Forderung, der Apotheker Gregor Nelles aus Montabaur mit seiner Rote-Warnwesten-Aktion im Rahmen des Pharmacon Schladming Nachdruck verleihen wollte. Um das deutsche Apothekenwesen zu retten, sieht Nelles nur eine Möglichkeit: den Apotheken-Streik! Dazu hat er ein eskalierendes Stufenkonzept entwickelt. Ein Konzept, das wie Kiefer betonte, von der Mitgliederversammlung der ABDA abgelehnt werde. Trotzdem hat die Rote-Westen-Aktion für Kiefer den Charme, dass damit dokumentiert wird: „Wir passen auf, dass die Politik uns im Gesetzgebungsverfahren nicht verarscht!“

Kiefer interpretierte die Reaktionen auf das ABDA-Eckpunktepapier dahingehend, dass der Beschluss von vielen Politikern unterstützt werde und registriert worden sei, dass die Apotheker Bewegung gezeigt haben. Der Beschluss würde als richtungsweisend aufgenommen, die Politik würde den Apothekern die Ernsthaftigkeit abnehmen. Daraus leitet Kiefer die Forderung ab, dass die, die Wirtschaftspolitik machen wollen, sich dem Mandat der Gesundheitspolitik unterordnen müssen. Sollte das nicht geschehen, dann dürfe man sich zu Recht „verarscht“ fühlen, dann dürfe man dem auch ganz im Sinne der Roten-Westen-Aktion Ausdruck verleihen und deutlich machen, dass die Mittel des reinen Dialogs erschöpft seien.



Dr. Doris Uhl (du), Apothekerin
Chefredaktion DAZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Kleiner Hinweis zur Farbe des A(potheken) ...

von Christian Timme am 21.01.2019 um 13:57 Uhr

Die korrekte Farbbezeichnung ist HKS 13 und setzt sich im 4-farbigen Druck aus dem Zusammendruck vom 100 Magenta und 100% Yellow zusammen ... oder für Apothekers „richtiges rot“ braucht „viel gelb“ ...

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