Nach EMA-Empfehlung

Rote-Hand-Brief zu Suizidalität unter hormonellen Kontrazeptiva

Stuttgart - 21.01.2019, 14:15 Uhr

Anti-Baby-Pillen müssen künftig eine Warnhinweis zu
Suizidalität als mögliche Folge einer Depression enthalten. ( r / Foto: Dominique VERNIER/stock.adobe.com)

Anti-Baby-Pillen müssen künftig eine Warnhinweis zu Suizidalität als mögliche Folge einer Depression enthalten. ( r / Foto: Dominique VERNIER/stock.adobe.com)


Hintergrund der EMA-Empfehlung

Hintergrund der EMA-Empfehlung ist ein vor Kurzem abgeschlossenes Signalverfahren zu hormonellen Kontrazeptiva und einem möglichen Risiko von Suizid und Suizidversuch. Dazu wurden Daten einer prospektiven dänischen Kohortenstudie (basierend auf nationalen dänischen Gesundheitsregistern) ausgewertet. Sie schloss 475.802 Frauen ab dem Alter von 15 Jahren ein, die zuvor keine hormonellen Kontrazeptiva angewendet hatten.

Zwar konnte laut EMA aufgrund der Limitierung der verfügbaren Daten kein eindeutiger Kausalzusammenhang ermittelt werden. Aufgrund der bekannten Nebenwirkung depressive Verstimmungen und Depressionen und der Tatsache, dass diese einen Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid darstellen, wurde es seitens der EMA für wichtig erachtet, den potenziellen Schweregrad dieser bekannten Nebenwirkungen in den jeweiligen Produktinformationen abzubilden.

Mit diesem Warnhinweis sollen Angehörige der Heilberufe dafür sensibilisiert werden, Patientinnen entsprechend aufzuklären, und ihnen zu raten, ihren Arzt aufzusuchen, sobald Stimmungsänderungen und depressive Symptome unter der Einnahme hormoneller Kontrazeptiva auftreten.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.