Werbeausgaben der Krankenkassen

AOK: Die Kooperation mit dem DHB führt zu keinen Versorgungseinschnitten

Berlin - 24.01.2019, 07:00 Uhr

Millionen für den Handball: Der AOK-Bundesverband erklärt, dass die Kooperation mit dem DHB legal sei und zu keinen Versorgungseinschnitten führe. (Foto: imago)

Millionen für den Handball: Der AOK-Bundesverband erklärt, dass die Kooperation mit dem DHB legal sei und zu keinen Versorgungseinschnitten führe. (Foto: imago)


AOK denkt nicht ans Aufhören

Die Kassen dürfen nicht unbegrenzt in Werbung und Marketingmaßnahmen investieren. Vielmehr gibt es eine gesetzliche Vorschrift, wie man die Maximalausgaben berechnet. Im Jahr 2016 lag dieser Wert bei 4,36 Euro pro Versicherten. Der AOK-Sprecher stellte gegenüber DAZ.online klar, dass man sich an diese Regel halte: „Die AOK kommt im Rahmen der Partnerschaft mit dem DHB vor allem ihrem gesetzlichen Auftrag nach, die Bevölkerung für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren. Dabei achtet sie auf eine angemessene Verwendung von Beitragsmitteln. Der vom Gesetzgeber dafür vorgesehene Betrag im Cent-Bereich je Versichertem wird dabei nicht überschritten.“

Der AOK-Bundesverband will zudem Vorwürfe nicht gelten lassen, nach denen das Geld für den DHB nicht sinnvoll investiert sei. Der AOK-Sprecher dazu: „Gerade was die Kooperation zwischen der AOK und dem Deutschen Handballbund angeht, trägt der Vorwurf von Herrn Kühne nicht. Denn: Anders als man das vom klassischen Sponsoring im Profisport kennt, steckt hinter der seit 2014 bestehenden Zusammenarbeit jenseits des AOK-Logos auf den Trikots ein strategisches und nachhaltiges Konzept der Gesundheitsförderung im Breitensport.“

AOK: Schon jetzt kümmern wir uns um den Breitensport

Ziel der Kooperation sei es, „sich gemeinsam für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark zu machen“. Auf regionaler Ebene gebe es eine „enge Einbindung der AOKs vor Ort und den Handballvereinen“. Dem Verband zufolge geht es in der Partnerschaft vor Ort um gemeinsame Präventionsprojekte an Schulen, Kindergärten und in den Vereinen. Mit sogenannten Grundschulaktionstagen erreiche man jährlich rund 100.000 Kinder.

Über einen Rückzug aus dem Profisport, wie von Kühne gewünscht, denkt die AOK also noch nicht einmal nach: „Die Nationalmannschaft der Männer ist für diese Kooperation der ideale Botschafter, was sie auch mit den aktuellen Erfolgen bei der Heim-WM wieder eindrucksvoll bestätigt.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Ist ja schön,

von Stefan Haydn am 24.01.2019 um 13:47 Uhr

dass die AOK hier kein Problem sieht. Wir sprechen aber gerade über ein Werbebudget von mehr als 113 Mio € nur für die AOK. Dieses Geld wird den Versicherten und Leistungserbringern vorenthalten, ohne irgendeinen Nutzen zu bringen.
Die Diskussion um Honorarerhöhungen in Apotheken wird blockiert, aber die Hälfte des geforderten Geldes sinnlos für Werbung verpulvert.

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Krankenkassenwerbung im Profisport

von Stefan Schöfer am 24.01.2019 um 10:17 Uhr

Ich habe mir bereits vor zwei Jahren die Mühe gemacht, das Engagement von Krankenkassen ( nicht nur der AOK ) in den Profisportarten Fußball, Handball und Eishockey anhand von Sponsoringlisten der Vereine festzustellen. ( Die damalige Liste kann ich gerne zur Verfügung stellen )
Abgesehen von den hohen Beträgen, die zweifellos gezahlt werden, gehören zur Sponsorenpflege durch die Vereine - je nach Höhe des Sponsorings - Verköstigung und VIP-Plätze in den Stadien bzw. Hallen. Wer erhält diese Vorzüge ? Kassenpatienten ?

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