- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Walgreens: überhöhte ...
Strafzahlung für US-Apothekenkette
Walgreens: überhöhte Preise und unnötig abgegebene Insulin-Pens
Überhöhte Preise in Rechnung gestellt
In einem zweiten Fall hat sich Walgreens zu einer Zahlung von 60 Millionen Dollar bereit erklärt. In dem Fall wurde dem Konzern vorgeworfen, gegenüber dem staatlichen Medicaid-Programm von 2008 bis 2017 überhöhte Preise für Arzneimittel in Rechnung gestellt zu haben, obwohl das Unternehmen die betreffenden Arzneimittel zu niedrigeren Preisen abgegeben hatte.
Der in Deerfield, Illinois, ansässige Konzern teilte in einer eigenen Mitteilung mit, dass man „die Verantwortung für das vorgeworfene Verhalten gemäß den Vergleichsvereinbarungen zugibt, anerkennt und übernimmt“. Zusätzlich wies Walgreens aber darauf hin, dass man „kein Fehlverhalten zugegeben“ habe und dass die Vergleiche im besten Interesse von Kunden, Patienten und anderen Interessengruppen seien. Zudem erklärte der Konzern, in der Bilanz ab 30. November 2018 entsprechende Rückstellungen zur Finanzierung der Vergleiche vorgenommen zu haben.
Klagen gehen auf Whistleblower zurück
Die Anschuldigungen gehen auf sogenannte Whistleblower zurück, die nach dem Federal False Claims Act im Namen des US-Staates klagen können. Im ersten Fall hatten zwei Apotheker im Juli 2015 die Beschwerde bezüglich der Insulin-Pens eingereicht. Die Beschwerde hinsichtlich der Preisnachlässe für Medikamente geht auf einen ehemaligen Mitarbeiter zurück, der ein Jahrzehnt lang als Apothekenmanager in Florida für Walgreens tätig war und seine Vorwürfe im Januar 2012 publik gemacht hatte.
Neben den Vergleichszahlungen schloss Walgreens nach Angaben des Justizministeriums auch eine Vereinbarung mit dem US-Gesundheitsministerium, wonach sich der Konzern zu mehr Unternehmensintegrität verpflichtet und zusichert, künftig die Gesundheitsprogramme der Bundesbehörden nach den vorgegebenen Regeln zu befolgen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.