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KV-Impfsurveillance
Kann man sich an einer Impfung mit Grippe anstecken?
Erkrankungsinzidenz vor und nach Impfung
Doch wie helfen diese Abrechnungsdaten nun, Impfnebenwirkungen zu detektieren? Anhand der Daten lassen sich Inzidenzen vor und nach Einführung eines neuen Impfstoffes bewerten und auch Erkrankungsinzidenzen von Geimpften versus Nicht-Geimpften.
Aktuell steht diese „Prozedur“ dem neuen Herpes-Zoster-Impfstoff Shingrix bevor. Zugelassen im Mai 2018 ab dem 50. Lebensjahr, gilt Shingrix seit Dezember 2018 als Standardimpfung ab 60 Jahren und als Indikationsimpfung für 50-Jährige mit Grunderkrankungen oder Immunschwäche. GSK setzt bei Shingrix ein neues Adjuvans ein, das die zelluläre und humorale Immunantwort des Immunsystems verstärkt. „Denn ähnlich, wie wir im Alter graue Haare bekommen, bekommt auch unser Immunsystem graue Haare und reagiert nicht mehr so gut auf eine Impfung“, erklärt Külper.
Macht das Shingrix-Adjuvans mehr Nebenwirkungen?
Die Überlegung ist, auch wenn Studien hier bislang noch keine Hinweise geliefert haben, ob durch das neue Adjuvans im Zoster-Impfstoff immunvermittelte Reaktionen vermehrt auftreten. So ermittelte Wiebe Külper 18 Erkrankungen – primäre immunvermittelte Erkrankungen oder auch häufige Erkrankungen, der zu impfenden Personen – das waren in Studien unter anderem Rheumatoide Arthritis oder Psoriasis oder Polymalgia rheumatica. Die Beobachtung lief über vier Jahre an 1,2 Millionen GKV-Patienten in Berlin und analysierte die Neuerkrankungen anhand neu dokumentierter Abrechnungsdiagnosen. Diese Daten liefern so das Hintergrundrauschen dieser immunvermittelten Erkrankungen in unterschiedlichen Altersgruppen. Mit den Jahren der Anwendung, stehen diese Daten auch für Shingrix-Geimpfte zur Verfügung. Eine solche Betrachtung kann aktuell nur beginnen, da Shingrix tatsächlich erst seit Kurzem verimpft werden darf. Allerdings lassen sich sodann die immunvermittelten Erkrankungen vor und nach der Impfung beziehungsweise von Geimpften und Nichtgeimpften vergleichen - völlig unabhängig von der Meldefreudigkeit der Heilberufler.
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