Rede an die Nation

Trump preist seine Bemühungen um Senkung der Arzneimittelpreise

München - 08.02.2019, 11:30 Uhr

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete im Oktober 2018 zwei Verordnungen bezüglich Arzneimittelpreisen: „Know the Lowest Price Act“ und „Patients Right to Know Drug
Prices Act“. (Foto: MediaPunch / imago)

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete im Oktober 2018 zwei Verordnungen bezüglich Arzneimittelpreisen: „Know the Lowest Price Act“ und „Patients Right to Know Drug Prices Act“. (Foto: MediaPunch / imago)


Preise an andere Länder angleichen

In seiner Rede wies Trump auch darauf hin, dass die Amerikaner mehr für vergleichbare Arzneimittel zahlen würden als die Bürger anderer Länder. „Es ist unakzeptabel, dass die Amerikaner viel mehr für die gleichen Medikamente ausgeben als die Menschen in anderen Staaten, und das für Arzneimittel, die oft an ein und demselben Ort gefertigt werden“, sagte Trump wörtlich. „Das ist falsch und unfair. Zusammen können wir das stoppen. Ich rufe den Kongress dazu auf, ein Gesetz zu verabschieden, dass sich endlich mit dem Problem des globalen Schmarotzertums beschäftigt und Fairness und Preistransparenz für amerikanische Patienten bietet.“

Branchenkenner weisen darauf hin, dass die von Trump kritisierten Preisdifferenzen zwar für verschreibungspflichtige Arzneimittel gelten, nicht aber für Generika. Die seien in den USA billiger als beispielsweise in der Europäischen Union.

Die Ausführungen Trumps zielten auch auf einen Vorschlag seiner Administration, der von der Pharmaindustrie heftig kritisiert wird. Demnach sollten die US-Arzneimittelpreise an die Kosten für Medikamente in anderen Ländern angegliedert werden. Das US-Gesundheitsministerium wäge nach wie vor ab, ob es diese Idee weiter verfolgen solle oder nicht, so Stat.

Darüber hinaus rief Trump in seiner Rede Pharmafirmen, Krankenversicherungen und Krankenhäuser dazu auf, die tatsächlichen Arzneimittelpreise publik zu machen, um den Wettbewerb zu erhöhen und auf diese Weise die Kosten zu senken. 

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte Trump in einer mit Interesse aufgenommenen Rede im Rosengarten des Weißen Hauses die hohen Arzneimittelpreise in den USA angeprangert und eine deutliche Senkung gefordert. Dabei nahm er unter anderem auch die Mittelsmänner im US-amerikanischen Gesundheitssystem, die Pharmacy Benefit Manager, ins Visier und drohte ihnen massive finanzielle Einschnitte an.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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