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Novartis
Arzneimittelpreise in den USA am Limit?
„Bei Novartis sehen wir Netto-Preiserhöhungen nicht länger als einen sinnvollen Beitrag zu unserer langfristigen Planung“ – das erklärte Novartis-Chef Vasant Narasimhan am vergangenen Mittwoch in New York. Vor allem bei Gen- und Zelltherapien werde der Behandlungserfolg „ein Pfeiler“ für die Preisgestaltung sein. Jüngst erst berichteten Medien, dass die von Novartis zur Zulassung beantragte neue Gentherapie AVXS-101 bei Spinaler Muskelatrophie vier bis fünf Millionen US-Dollar pro einmalige Behandlung kosten könnte.
Innovative Therapien sind teilweise brillant im Ansatz und
überwältigend im Erfolg, weil sie manchmal Leben retten können. Meist sorgen
jedoch die veranschlagten Therapiekosten für Diskussionen und lassen Rufe nach
neuen Erstattungsmodellen laut werden. Prädestiniertes Beispiel sind hier
CAR-T-Zell-Therapien. Der Listenpreis für Novartis‘ Kymriah (Tisagenlecleucel)
liegt in den Vereinigten Staaten bei 475.000 US-Dollar.
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Doch damit scheint das Ende der Preismöglichkeiten längst nicht ausgereizt. So hat Novartis ein weiteres Präparat in der Forschungspipeline, das es in den USA, der EU und auch Japan bereits zu eingereichten Zulassungsanträgen geschafft hat: AVXS-101. Die Gentherapie soll, so die Zulassung erfolgt, bei Kindern mit der schwersten Form der Spinalen Muskelatrophie zum Einsatz kommen – einmalig. In Medienberichten las man von Therapiekosten von vier bis fünf Millionen US-Dollar.
Kostenerstattung über längeren Zeitraum
Vergangene Woche äußerte sich nun Novartis-Chef Vasant Narasimhan gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters in New York zu Arzneimittelpreisen und Erstattungsmodellen innovativer Therapien. Narasimhan sieht bei Arzneimittelpreisen im US-amerikanische Gesundheitsmarkt laut Medienberichten die Decke erreicht. „Wir müssen unter der Annahme arbeiten, dass die Nettopreise quer über unser Portfolio minimal bis niedrig einstellig wachsen", so Narasimhan. Der Novartis-Chef rechnet insgesamt mit einem Wachstum des Geschäfts in einer Spanne von vier bis sechs Prozent.
Den Bedarf an neuen Vergütungsmodellen, gerade für neue und teure Behandlungen wie etwa Gen- und Zelltherapien, erkennt auch Narasimhan. Er erklärte: „Ich glaube, wir werden tatsächlich mit einem neuen Ansatz für einmalig zu verabreichende, maßgeblich transformierende Arzneien kommen." So müsse die Kostenerstattung über einen längeren Zeitraum statt einer einmaligen Zahlung möglich sein.
Pay for performance: Behandlungserfolg soll maßgeblich sein
Narasimhan erklärte auch, dass am Behandlungsresultat orientierte Preisgestaltung künftig ein Pfeiler von Gen- und Zelltherapien sein werde. Diese Pay-for-Performance-Modelle werden auch jetzt bereits teilweise praktiziert. Vorreiter waren hier tatsächlich Novartis und Roche schon vor Jahren gewesen. Und erst vor Kurzem erklärte Merck eine Art Pay for (Non)-Performance beim MS-Therapeutikum Mavenclad (Cladribin).
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Vor- und Nachteile
Pay for performance: Das Erstattungsmodell der Zukunft?
„Wir brauchen einen Mechanismus, um sagen zu können: Diese Gentherapie hat nicht gewirkt, also wird das Unternehmen nicht bezahlt." Denn das ist insbesondere auch bei Krebstherapien eine Frage: Wann gilt ein Patient mit beispielsweise B-Zell-Leukämie nach Tisagenlecleucel als geheilt? Nach fünf Jahren oder nach zehn?
Der Preis für AVXS-101?
Noch im November wollte sich Novartis nicht zu den im Raum stehenden Kosten von vier bis fünf Millionen US-Dollar bei AVXS-101 festlegen. Narasimhan erklärte damals, man sei noch nicht bereit für eine Preisdiskussion, man werde den Preis für AVXS-101 mit privaten und staatlichen Krankenversicherern in den USA, Europa und Japan festlegen.
Ganz aus der Luft gegriffen scheinen die Millionenbeträge aber nicht. „Wir haben durch andere Studien gezeigt, dass wir im Bereich vier bis fünf Millionen Dollar kosteneffektiv sind“, erklärte der Präsident der von Novartis im April 2018 übernommenen US-Firma AveXis, Dave Lennon, damals. AVXS-101 stammt aus dem Portfolio von AveXis.
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