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Auch in der Apotheke hilfreich
Was bietet die „Patientenleitlinie Adipositas“?
Formuladiäten – ja oder nein?
Hinsichtlich der Ernährungstherapie sollen Ernährungsformen empfohlen werden, die über einen ausreichenden Zeitraum zu einer verminderten Energieaufnahme führen und keine gesundheitlichen Schäden verursachen. Empfohlen wird eine Reduktion der Energieaufnahme um 500 kcal pro Tag – in Einzelfällen sogar noch weniger. Eine Möglichkeit, das umzusetzen, ist demnach, neben Verminderung der Fett- oder Kohlenhydratzufuhr beziehungsweise der Verminderung des Verzehrs von Fett und Zucker, der Ersatz einzelner Mahlzeiten durch sogenannte Formulaprodukte. Zu letzterem heißt es: „Abhängig von der individuellen Situation des Patienten/ der Patientin kann es für eine bestimmte Zeit der alleinige Einsatz von Formulaprodukten mit einer Energiezufuhr von 800 bis 1.200 kcal pro Tag als Ersatz für die Mahlzeiten infrage kommen. Dabei soll die „Einbindung eines Arztes gewährleistet sein.“ Auch Programme zur Gewichtsreduktion wie Weight Watchers werden vorgestellt. Außerdem findet sich eine vom Aktionsbündnis Patientensicherheit erstellte Checkliste zur Überprüfung von Gesundheitsapps.
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Medikamentöse Therapie nie Mittel der ersten Wahl
Zum Thema „Medikamentöse Therapie“ schreibt die Leitlinie: „Medikamente zum Abnehmen sind nie das Mittel der ersten Wahl. Sie kommen erst zum Einsatz, wenn mit der Änderung des Lebensstils keine Gewichtsreduktion erreicht werden kann.“ Empfohlen wird lediglich Orlistat. Bei manchen Patienten mit Diabetes Typ 2 und einem BMI ab 30 kg/m2 werden GLP-1-Analoga als Option erachtet. Abgeraten wird von Amphetaminen, Diuretika, HCG, Testosteron, Thyroxin und Wachstumshormonen sowie von Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln mit fehlendem Wirksamkeitsnachweis.
Weitere Kapitel widmen sich den chirurgischen Optionen sowie der langfristigen Gewichtsstabilisierung und der Kostenübernahme. Zum Schluss gibt es dann noch Tipps für den Alltag und Adressen mit weiterführenden Informationen.
Die Leitlinie kann auf der Seite der Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) heruntergeladen werden. „Sie trägt dazu bei, dass sich Patienten mit Ärzten auf Augenhöhe begegnen können“, bestätigt auch Steffy Wirtz, Patientenbeauftragte der DAG. Dies sei so wichtig, weil Adipositas eine Erkrankung mit vielen Facetten sei und Betroffene vor einer Maßnahme einschätzen können müssten, was auf sie zukomme und ob sie dazu bereit seien, so die Patientenvertreterin der Adipositas-Hilfe Deutschland.
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