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Produktion in Europa
Lieferengpässe in der Schweiz – Druck auf Hersteller wächst
„Es braucht einen Wandel bei den Herstellern“
Ueli Haudenschild, der beim Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung die Abteilung Heilmittel leitet und seit Jahren mit dem Problem konfrontiert ist, hat eine Erklärung dafür parat. Wirkstoffe würden meist in Billiglohnländern wie China und Indien produziert und an fast alle Hersteller weltweit geliefert. Gebe es ein Problem, so führe dieses eben zu globalen Lieferengpässen. Als Beispiel führt er das Desaster um den Blutdrucksenker Valsartan an.
„Es braucht einen Wandel bei den Herstellern“, appelliert Haudenschild nun an die Industrie: Man muss weniger von einzelnen Wirkstofflieferanten in Fernost abhängig sein. Und weniger von einzelnen großen Standorten.“ Stattdessen will er eine Diversifizierung, das heißt eine Rückkehr nach Europa für gewisse Wirkstoffe, „die wirklich wichtig sind.“
Pharmaland Schweiz mit Lücken
Und was sagt die Industrie dazu, die sich laut srf auf neue, lukrative Produkte konzentriert und Massenware wie Generika und bestimmte Impfstoffe zu fast 100 Prozent importiert? René P. Buholzer, Geschäftsführer des Verbandes der forschenden Pharmaunternehmen Interpharm hält dagegen. Er verweist auf die nachhaltige Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems: „Dies führt halt häufig dazu, dass es eine Konzentration beim Produktionsprozess gibt“, erklärt Buholzer lapidar.
So sei die Schweiz längst nicht mehr in jedem Segment ein Pharmaland, resümiert der srf. Auch in den nächsten Jahren würden dort wohl immer wieder Medikamente fehlen.
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