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Fehlalarme, fehlende Daten, keine Anbindung
Holpriger Start des EU-Fälschungsschutzsystems in Europa
Streit in Frankreich, Warten auf den Brexit in UK
Großbritannien: Im Vereinigten Königreich heißt das Sicherheitssystem „SecurMed“. Die dahinter stehende Organisation teilte in der vergangenen Woche gegenüber dem „Pharmaceutical Journal“ mit, dass noch nicht einmal die Hälfte aller Apotheken zum 9. Februar an das Verifikationssystem angebunden gewesen sei. Die Arzneimittelbehörde MHRA erklärt sich die Startprobleme im Apothekerlager mit dem Brexit. Der EU-Ausstieg bringe Unsicherheiten mit sich. Man arbeite jetzt eng mit allen Beteiligten zusammen, um die Probleme zu lösen. Auch die Apothekerkammer Royal Pharmaceutical Society erklärt in dem Bericht, dass die Apotheker aufgrund des Brexits derzeit „abwarten und erst einmal beobachten, was passiert“.
Frankreich: Die französischen Systemteilnehmer können sich nicht auf den Brexit berufen – hier steckt das System sogar noch in größeren Schwierigkeiten. Denn die Apothekerverbände FSPF und USPO streiten sich seit Monaten mit dem Gesundheitsministerium um die Umsetzung des Fälschungsschutzes. Konkret fürchten die Apotheker, dass sich das viele Scannen negativ auf die Apotheker-Patienten-Beziehung auswirken könnte, indem Patienten verunsichert werden könnten. Medienberichten zufolge fordern die Apotheker, dass Arbeitsabläufe verringert werden. Das Ausbuchen der Präparate könnte beispielsweise bei der Warenannahme in der Apotheke geschehen, um das Scannen vom Patienten fernzuhalten, so ein Vorschlag der Apotheker.
Norwegen: Ein Sprecher des Apothekerverbandes teilte gegenüber DAZ.online mit, dass das Verifikationssystem zwar laufe, es gebe aber „viele Einschränkungen“. Zwar seien alle Apotheken an das System korrekt angebunden. Allerdings liege der Anteil verifikationspflichtiger Packungen am Markt bei unter 10 Prozent. Die Behörden seien deswegen in ständigem Austausch mit den Herstellern. Der Verbandssprecher konnte keine Angaben dazu machen, wann das System komplett funktioniere, das liege an den Herstellern. Er stellte zudem klar, dass das Fälschungsschutzsystem in Norwegen eher nach und nach, also schrittweise, eingeführt werde.
Niederlande: In den Niederlanden gab es auch kleinere Probleme. Einer Sprecherin zufolge brach das gesamte System einmal zusammen und war für etwa eine Stunde im ganzen Land nicht mehr erreichbar. Kurz vor Start (8. Februar) waren auch noch nicht alle Apotheken angebunden (95 Prozent). Trotzdem werde seit dem 9. Februar schon fleißig gescannt. Allerdings gebe es noch Probleme auf Herstellerseite: Einige Unternehmen könnten ihre Informationen nicht ins nationale System einspeisen. Zwischen allen Partnern sei vereinbart worden, dass man das Projekt innerhalb der kommenden vier Monate lückenlos zum Laufen bringen wolle, so die Sprecherin.
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