Projekt „Klimaprofi für den Mittelstand“

Energiesparpotentiale in Apotheken optimal ausnutzen

Berlin - 26.02.2019, 09:00 Uhr

Energie sparen in Apotheken. Einige Apotheken nehmen seit 2016 an einem Klimaschutz-Projekt teil. DAZ.online hat sich nach dem Zwischenstand erkundigt. (Foto: Imago)

Energie sparen in Apotheken. Einige Apotheken nehmen seit 2016 an einem Klimaschutz-Projekt teil. DAZ.online hat sich nach dem Zwischenstand erkundigt. (Foto: Imago)


Energiefresser in Apotheken – CO2- Einsparpotenziale nutzen

Beratung in den Apotheken erfolge immer individuell am Objekt und an seine Begebenheiten angepasst. Dennoch kann Klimaexperte Panse die Modernisierung der Beleuchtung als „absolutes Top-Thema“ benennen. Die Beleuchtung sei durch hohe CO2-Einsparungseffekte zum Beispiel durch moderne LED-Lampen ein wichtiger Bereich. Hinzu kämen aber weitere Effekte: „Es kommt gerade in der Offizin ein weiterer Faktor hinzu und das ist eine verkaufsfördernde  Dramaturgie-Beleuchtung“, erläutert Panse. Richtig eingesetzt kann die Beleuchtung der Offizin also nicht nur die Energiekosten senken. Ein schönes, spezifisches und zielgerichtetes Beleuchtungskonzept wirke sich nicht nur positiv auf die Mitarbeiter aus, mit diesen Maßnahmen ließen sich auch Produkte besser präsentieren und die Verweildauer der Kunden erhöhen. 

Im Backoffice-Bereich brauche es wiederum eine ausreichend helle Beleuchtung, die auch gesetzliche Vorgaben erfülle. In der gesamten Apotheke könne zudem mit modernen Lampen durch Vermeiden von Wärmestrahlung die Energiekosten von Klimaanlagen gesenkt werden. Ein weiteres wichtiges Thema in Apotheken seien die Kühlschränke. Dort würden vor allem Mitarbeiterkühlschränke häufig bei Energiesparmaßnahmen nicht miteinberechnet. Doch auch in diesem Bereich sei es wichtig, auf energiesparende Technik zu achten. Die Modernisierung der Beleuchtung sei die Empfehlung, die am häufigsten umgesetzt werde. Hinsichtlich der Spareffekte für Apotheken ist Panse sich sicher: „Wenn sie eine alte Beleuchtungstechnik haben, können sie in diesem Bereich bis zu 90 Prozent Energie einsparen. Das wirkt sich dann auf bis zu 30 Prozent des Gesamtenergiebedarfs aus.“

Klimaschutzberatung – Vor-Ort-Analyse mit Handlungsempfehlungen 

Apothekenleiter Michael Dickmeis ließ im Frühjahr 2018 die energetische Beratung in seiner Apotheke, der Sonnen-Apotheke in Würzburg, und in seiner Filial-Apotheke in Kürnach durchführen. Er berichtet gegenüber DAZ.online von seinen Erfahrungen, seiner Motivation und seinem Fazit. Anlass für die Beratung habe einerseits die Verpflichtung zu einem klimabewussten Verhalten durch die Zugehörigkeit seiner Apotheken zum Naturkonzept der Sanacorp „mea lieber natürlich“ dargestellt.  Auf der anderen Seite habe er die Beratung auch aus persönlicher Überzeugung gerne in Anspruch genommen. Klimaschutz müsse zudem nicht unbedingt teuer sein, sondern könne auch betriebswirtschaftliche Vorteile bringen, ist der Würzburger Apotheker überzeugt. 

Im Frühjahr 2018 sei die Klimaberatung schließlich durch den Klimaexperten Ernst Panse durchgeführt worden. Dieser habe sich pro Apotheke  jeweils einen halben Tag zur ausführlichen Begehung des Objektes Zeit genommen. Im Anschluss seien dem Apotheker die Empfehlungen ausführlich dargelegt und erklärt worden. Besonders gefallen habe ihm der Vorschlag zur Veränderung der Heizsituation in Kürnach. Bisher sei dort mit der Klimaanlage geheizt worden. Energetisch und auch vom Raumklima eher eine Katastrophe, so Dickmeis überzeugt. Seit diesem Winter seien Infrarot-Strahlplatten als Deckenplatten im Einsatz. „Das ist vom Raumklima sehr viel angenehmer. Wie viel Strom es einspart, werde ich erst bei der Jahresabschlussrechnung sehen.“ Aber auch da sei er sehr optimistisch.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.