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Interpharm 2019
„Pillenmüde“ – von den Nebenwirkungen der Kontrazeptiva
Mit Einführung der „Pille“ in den Sechzigerjahren erhielten Frauen erstmals die Möglichkeit, selbstbestimmt zu verhüten. Heute – knapp 60 Jahre später – wächst bei den potenziellen Anwenderinnen jedoch die Unsicherheit über mögliche gesundheitliche Auswirkungen. Daher nutzte Prof. Dr. Martina Düfer die diesjährige Interpharm, um über Risiken der oralen Kontrazeption aufzuklären und damit jungen Frauen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Seit Einführung der „Pille“ in den Sechzigerjahren hat sich einiges getan. Waren Frauen früher für die Möglichkeit, ein Studium oder einen Beruf mit Hilfe der Pille ohne Baby-Pause fortführen zu können, einfach nur dankbar, häufen sich heute die kritischen Stimmen zu möglichen gesundheitlichen Folgen. Um Kundinnen in der Apotheke entsprechend zu beraten, gab Prof. Dr. Martina Düfer mit ihrem Vortrag auf der 30. Interpharm in Stuttgart Einblicke in die aktuelle Datenlage zum Nebenwirkungspotenzial oraler Kontrazeptiva.
Mit Hormonen den Eisprung verhindern
Die orale Kontrazeption mithilfe der „Antibabypille“ basiert auf der Zufuhr geringer Mengen an weiblichen Geschlechtshormonen. Durch die Zufuhr an Estrogen- und Gestagen-Derivaten soll die Ovulation und somit eine Befruchtung der Eizelle verhindert werden. Gleichzeitig soll jedoch der Einfluss auf den natürlichen Hormonzyklus möglichst gering ausfallen. Zu diesem Zweck wurden seit den Sechzigern mehrere „Pillen“ entwickelt, die geringere und variierende Hormonkonzentrationen enthalten. So gibt es heute zum Beispiel Mehrphasen-Präparate, die sich in ihrer Estrogen/Gestagen Zusammensetzung im Verlauf eines Einnahmezyklus verändern.
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Nicht ohne Risiken
Trotz der Anpassung an den weiblichen Zyklus beeinflusst die externe Hormonzufuhr zahlreiche Prozesse, die durch Sexualhormone reguliert oder moduliert werden. Somit liegt nahe, dass orale Kontrazeptiva nicht frei von Risiken sein können. Typische Nebenwirkungen sind unter anderem Veränderungen der Libido, Beeinflussung des Körpergewichts, Blutdruckanstieg, depressive Verstimmungen mit Risiko für suizidales Verhalten, erhöhtes Risiko für thromboembolische Krankheiten wie Lungenembolie, Schlaganfall und Herzinfarkt sowie ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
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