Die CGRP-Hypothese bei Migräne
CGRP spielt nach aktuellen Erkenntnissen eine wichtige Rolle im Entzündungsgeschehen und somit der Pathogenese bei Migräne und hat laut Professor Gerd Bendas (Pharmazeutische Chemie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) grundsätzlich zwei Wirkungen: „CGRP ist extrem stark vasodilatierend und agiert als Entzündungsmediator."
Man geht heute davon aus, dass der Migränekopfschmerz Folge einer erhöhten Aktivität von Trigeminusneuronen ist, die durch Vasodilatation via CGRP, Stickstoffmonoxid (NO), Vasoaktivem Intestinalem Peptid (VIP) und Substanz P vermittelt wird. Hierdurch kommt es zur Stimulation afferenter C-Fasern und einer, unter anderem durch Prostaglandine vermittelten, perivaskulären Entzündung. Die CGRP-Hypothese wird durch zwei Beobachtungen gestützt: So weisen Patienten während einer Migräne-Attacke erhöhte Spiegel an CGRP auf. Dieser klare funktionelle Zusammenhang zwischen Migräne und CGRP konnte bereits 1990 an 20 Migränepatienten in einer schwedischen Untersuchung gezeigt werden die erhöhte CGRP-Werte (Halsvenen) während ihrer Migräneattacke aufwiesen.
Zudem sind Injektionen mit dem proinflammatorischen Neuropeptid in der Lage, bei Migränikern Anfälle auszulösen. Diese lassen sich durch Triptane wieder abschwächen, da Triptane die CGRP-Freisetzung aus dem trigeminalen System abschwächen.
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