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Interview Dietrich Monstadt (CDU)
„Viele Apotheker haben kein Verständnis für das Agieren der Standesspitze“
Monstadt: Wir haben lange um das Rx-Versandverbot gerungen
DAZ.online: Nun ist es ja so, dass der Gesundheitsminister aus ihrer Partei gleich zu verstehen gab, dass es das Verbot mit ihm nicht gebe. Die ABDA hat vielleicht auch nur reagiert und ist dem Minister entgegen gekommen …
Monstadt: Das kann schon sein. Allerdings ist die Gesetzgebung nicht allein Aufgabe des Ministers, sondern immer das Ergebnis eines demokratischen Prozesses innerhalb der regierungstragenden Fraktionen. Und in meiner Fraktion gab es bis zuletzt auch eine Unterstützung für das Verbot. Ich möchte daran erinnern, dass wir das Verbot im Koalitionsvertrag vereinbart haben, darum haben wir lange gerungen. Im Übrigen habe ich das Gefühl, dass auch die Apotheker nicht komplett hinter dieser Meinung stehen.
DAZ.online: Was meinen Sie damit?
Monstadt: Ich spreche viel mit den Apothekern in meiner Region. Einige von Ihnen waren auch auf dem Protestmarsch in Berlin. Und von ihnen höre ich eigentlich nur, dass sie kein Verständnis für das Agieren ihrer Standesspitze haben. Sie alle haben wie ich den Eindruck, dass nur das Rx-Versandverbot die kleinen Apotheken vor Ort schützt, weil genau die als erstes unter den Umsatzrückgängen leiden.
„Vielleicht müssen die Apotheker eine andere Standesvertretung wählen“
DAZ.online: Was sagen Sie diesen Apothekern?
Monstadt: Dass sie selbst diese Standesführung gewählt haben. Ich kann Ihnen nur den Rat geben, sich selbst standespolitisch zu engagieren und bei Ihren Standesvertretern gegebenenfalls das nächste Mal eine andere Wahl zu treffen.
DAZ.online: Wie beurteilen Sie denn die nun gefundene Lösung, also das geplante Apotheken-Paket?
Monstadt: Was die Versorgung betrifft, werde ich mir das intensiv anschauen. Ich frage mich beispielsweise, wie man das Rx-Boni-Verbot, wenn es im SGB V steht, gegenüber den EU-Versendern durchsetzen will? Man sagt mir, das werde unter der Androhung von Nicht-Erstattung durchgesetzt. Aber werden sich die Versender daran halten? Ich weiß es nicht. Ich habe immer noch die große Besorgnis, dass wir ohne das Rx-Versandverbot keinen wirklichen Zugriff auf die EU-Versender bekommen.
DAZ.online: Gibt es auch Konsequenzen für die Zusammenarbeit mit der ABDA?
Monstadt: Ich akzeptiere es, dass sich die Apotheker umentschieden haben und trage die nun gefundene Lösung jetzt mit.
11 Kommentare
Totgesagte leben länger
von Sargnagel am 08.04.2019 um 9:40 Uhr
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AW: Totgesagte leben länger
von Heiko Barz am 08.04.2019 um 18:16 Uhr
"Die Betroffenen?"
von Dirk Krüger am 08.04.2019 um 9:15 Uhr
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Apotheker verstehen Politiker - inzwischen zu gut
von Dr. Dr. Georg Engel am 07.04.2019 um 20:32 Uhr
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Was interessiert mich mein Geschwätz..
von Thomas Kerlag am 07.04.2019 um 18:53 Uhr
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Wen warum wählen
von ratatosk am 07.04.2019 um 9:53 Uhr
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ABDA
von Anita Peter am 05.04.2019 um 18:44 Uhr
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AW: Zitate ?
von Dr. Ralf Schabik am 05.04.2019 um 23:42 Uhr
AW: Wer die eigenen „Sargnägel“ hegt und pflegt ...
von Christian Timme am 06.04.2019 um 0:18 Uhr
AW: Wahl?
von Reinhard Rodiger am 06.04.2019 um 12:23 Uhr
Selbstgewähltes Schicksal?
von Rolf Lachenmaier am 05.04.2019 um 18:21 Uhr
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