Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

14.04.2019, 08:00 Uhr

Er gibt uns Süßes und Saures, der Entwurf zum Apothekenstärkungsgesetz, dazu Chancen. Und das Aus vom Rx-Versandverbot. Mach was draus! (Foto: Andi Dalferth)

Er gibt uns Süßes und Saures, der Entwurf zum Apothekenstärkungsgesetz, dazu Chancen. Und das Aus vom Rx-Versandverbot. Mach was draus! (Foto: Andi Dalferth)


9. April 2019

Mein liebes Tagebuch, lass uns mal mit ein paar Tagen Abstand auf den Gesetzentwurf zur Stärkung der Apotheken schauen. Er hat deutliche Macken, ja, noch ist nicht alles ausdiskutiert, es gibt Fragen. Aber, wie gesagt, es wird nichts nützen, dem Rx-Versandverbot nachzutrauern. Und man hätte sich mehr Honorar vorstellen können. Was uns jetzt angeboten wird, reicht hinten und vorne nicht.  

Weil wir unseren Beruf lieben, an ihn glauben, sollten wir aber nach vorne schauen. Da zeigt sich dann: Es wäre nicht fair, den Entwurf zu zerreißen, es gibt durchaus positive Ansätze, es blitzen Chancen auf, es ist Zukunftsträchtiges dabei. Es kommt jetzt nur darauf an, was man daraus macht, wie und worüber man weiter miteinander redet. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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14 Kommentare

Zerspanen

von Reinhard Rodiger am 15.04.2019 um 14:46 Uhr

Irgendwie scheint es niemand zu stören, so zerspa(h)nt zu werden.... Spanschutz für den Versand.

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AW: Zerspanen

von Conny am 15.04.2019 um 16:21 Uhr

Warum tun jetzt alle so überrascht ? Ich verstehe es nicht. Spahn wird nach diesem Amt ausgesorgt haben

Versender

von Dr.Diefenbach am 15.04.2019 um 10:56 Uhr

Weiß schon jemand etwas,WIE die Versender,wo auch immer sie herkommen,die neuen Regeln unterlaufen werden?Oder glaubt eine(r) der KollegInnen,dass man auch für den aktuellen Sachverhalt nicht längst eine "Lösung" parat hätte??Warum besorgen sich die "Globalen" aktuell jede Menge frisches Geld?

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AW: Versender

von Anita Peter am 15.04.2019 um 11:47 Uhr

Unsere Standeszertretung bejubelt den Spahnplan. Was soll man da noch sagen? Entweder ist es grenzenlose Naivität oder unsere Standeszertretung ist einfach ein Gehilfe des Projekts 15.000.
Die vorgesehene Honorarerhöhung ist schlichtweg ein Witz. Das Sterben wird munter weiter gehen. Und viele Fallstricke für DoMo wurden beseitigt.

Das RxVV ist unumgänglich

von Karl Friedrich Müller am 15.04.2019 um 6:59 Uhr

Die Aufgabe der Preisbindung für Versender ist keine Herstellung der gleichen Preise.
Die Aufgabe der Preisbindung für Versender macht das RxVV zwingend notwendig
Die drakonischen Strafen (nur für deutsche Apotheken) für Rx Boni machen die Absicht klar, dass Versender ihre Rx Preise senken sollen und werden
Offiziell sind zwar alle von den Strafen bedroht. Die Versender zahlen nur nie und die deutschen Behörden treiben sie auch nicht ein. Dazu werden die Versender es nicht mehr nötig haben, mit Boni zu locken. Bei der deutschen Apotheke wird jede kleinste Möglichkeit, sich zu wehren, im Keim erstickt.
Es ist ein Gesetz, dass sich komplett gegen die deutsche Apotheken vor Ort richtet

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von Anita Peter am 14.04.2019 um 14:49 Uhr

Also halten wir fest: Was als echte Honorarerhöhung hier kommt deckt nicht mal die Tarifrunde 2018 ab. Der Rest steht in den Sternen. Kommt das was? Wenn was kommt, ist das überhaupt kostendeckend? Dafür werden viele Tretminen, wie Länderliste etc, für DoMo aus dem Weg geschafft. Das ganze ist ein DoMo Stärkungsgesetz.
Weiter wird munter Gleichpreisigkeit und Honorarerhöhung in einen Topf geworfen. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Auch mit Gleichpreisigkeit sind die Spiesse noch lange nicht gleich lang.
Das sind ja nicht mal die berüchtigten Brotkrümmel die hier für uns übrig bleiben. Dafür stellt man uns in Aussicht noch mehr sauteuren Botendienst kostenlos für den Kunden anzubieten.
Was treibt unsere Standes(zer)tretung da eigentlich?? Wacht ihr endlich mal auf, oder gehts weiter so bis noch 10.000 Apos übrig sind? Die Rücklagen der Kassen explodieren und wir bekommen so gut wie NICHTS!

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Friede, Freude, Eierkuchen

von Karl Friedrich Müller am 14.04.2019 um 14:47 Uhr

Tja,
- warum wird die Aufhebung der Preisbindung nicht diskutiert und kommentiert? Verstehe ich da etwas falsch? Was nutzt das Boniverbot, wenn Versender nicht die deutschen Preise nehmen müssen? So können die doch wie so oft, einfach EK+ MwSt nehmen ( was auch immer als EK definiert wird) und so die Privatpatienten anlocken. Ganz ohne Boni. Die GKV wird dann alles daran setzen, dass zumindest die Chroniker über den Versand bedient werden. Für mich jedenfalls ist das alles Andere als „Gleichpreisigkeit“ herstellen, sondern Betrug.
- Was ist mit den Reimporten? Im neuen Rahmenvertrag? Wird das Original verordnet, muss ich dann einen der 3 billigsten Importen abgeben? Die sowieso als identisch gelten? Ein unmögliches Unterfangen! Die sind seltenst lieferbar. Hier droht ein irrer Aufwand und Retaxe!
- keine Frage. Das Gesundheitswesen steht vor großen Umbrüchen. Aber wem nutzen sie? Nicht nur Pflegekräfte sind am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt, ebenso die Ärzte, zugespitzt wird die Lage durch das Alter (Rente!), den Nachwuchsmangel und eine andere Arbeitseinstellung der Jüngeren. Kleine Praxen werden verdrängt, weil Gemeinschaftspraxen bessere Möglichkeiten der Abrechnung haben.
Bei Apotheken ist die Situation ähnlich. Ich sehe im neuen Gesetz nicht nur ein Versandapotheken Förderungsgesetz, sondern auch ein Gesetz zur Schlachtung kleinerer Apotheken. Das betrifft entgegen aller Beteuerungen auch die Landapotheken. Diesen Schwachsinn will man uns mit „Honoraren“ schmackhaft machen. Eine Falle für Dumme. (Kann sich jeder selbst überlegen, wer gemeint ist)
- so viel Gutes mehr Digitalisierung bewirken könnte, bin ich doch der Überzeugung, dass es einer der Sargnägel für uns und große Teile des Gesundheitswesens wird. Allein, dass überhaupt nicht über die Gefahren gesprochen wird, spricht Bände. „Bedenken Second“ so wird verfahren. Wobei die Bedenken nicht weggeschoben werden, sondern die negativen Seiten still und heimlich gewollt sind.
Telemedizin, wirklich so toll? Oder kommt das, weil es nicht mehr anders geht? Weil alles kaputt gespart wird?
E Rezept so toll? Oder ist das der große Einstieg in das Verschieben von Rezepten an den Meistbietenden?
Apps, Apps, Apps. : Überwachung? Unfreiheit? Selbstdiagnosen? Risikobewertung?
Zuletzt: die Finanzierung des neuen Almosens, genannt Honorar.
Über einen Aufschlag auf Rx. Die Kassen schwimmen im Geld und werden nicht zur Bezahlung gebeten? Sind die Beiträge nicht schon ein Fonds? Warum muss ein kleiner Teil der Bevölkerung für die Bezahlung allgemeiner Aufgaben des Staates aufkommen, nämlich die Konsumenten von Rx? Zudem ist das eine Beitragserhöhung für einen Teil der Versicherten, obwohl genug Geld im System ist.
Man könnte stundenlang weiterschreiben. Es stimmt nichts. Es gibt zu viele blauäugige, euphorische Blinde, die nicht sehen wollen, was Spahn & Co anrichten.

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AW: Friede, Freude, Eierkuchen

von Conny am 14.04.2019 um 16:21 Uhr

Die es sehen, sind jedenfalls bei der Daz Außenseiter und Nestbeschmutzer.. Bei Apotheken Adhoc wird mit der Blinden ABDA Spitze und ihren Lemmerlingen etwas kritischer umgegangen.

Die neuen Häppy-go-pharmie-Pillen sind eingetroffen

von Bernd Jas am 14.04.2019 um 11:59 Uhr

Guten Morgen Herr Ditzel,
guten Morgen liebe Knöttergemeinschaft,

Da fang ich dann auch mal mit „Tja“ an.


Tja, das ist schon eine Karikatur wert:

Unser wohl geschätzter Herr Engelen steht hinter Würselen an der Grenze und winkt mit den deutschen Gerichtsbeschlüssen nach Heerlen rüber, wo ihm Mäxchen die lange Nase macht.

Wer übernimmt in Zukunft die Rolle des Eintreibers? Herr Spahn?
Die 50.000 stehen doch dann auch nur weiterhin auf dem Papier und Herr Spahn winkt höchsten mal zum Gruße mit der niederländischen Europafahne.

Und mit Freuden nehmen wir alle politischen Versprechen auf und bauen sie Weiter als weiteres Treppchen in unser Hamsterrad ein, ohne zu reflektieren wie hoch die Stufen wiedermal sind. Hauptsache Kompetenzerweiterung für die Pharmies. Juhuu!

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Tja....

von gabriela aures am 14.04.2019 um 10:59 Uhr

...irgendwie sind Apotheker mittlerweile froh, wenn sie demnächst als „Aufstocker“ ( neue honorierte Dienstleistungen) und „Saisonarbeiter“ (Grippeschutzimpfung) nicht noch vom Chef (Krankenkassen) um ihren kargen Lohn geprellt werden.
Aber Hauptsache „Heilberufliche Kompetenz“ steht irgendwo, dafür machen wir uns freudig zum Vollhorst.....

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Das „Apitoxinstärkungsgesetz“ ...

von Christian Timme am 14.04.2019 um 10:22 Uhr

Kommt ein summender „Jens“ vorbeigeflogen denkt man nicht nur an ...

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Impfen

von Conny am 14.04.2019 um 8:44 Uhr

Diesen Nebenkriegsplatz hat Spahn geschickt eingefädelt. Es gibt nur Ärger zwischen Ärzten und Apothekern. Ich will auch nicht in meiner Apotheke impfen, wir haben andere Qualitäten und dies wissen unsere vielen !! Kunden auch zu schätzen. Ps: auch ganz ohne Brötchengutschein

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Honorarverbesserungen?

von Ulrich Ströh am 14.04.2019 um 8:36 Uhr

Stimmt Herr Ditzel,
schon einen Entwurf zu zerreissen,ist nicht zielführend.

Tatsache ist aber ,dass es bislang ausser Notdienst und BTM-Doku auch nach 14 Jahren keine Honorarverbesserungen für uns geben soll.


Trotz aktuell guter wirtschaftlicher Bedingungen in Deutschland.
Wann sonst?

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Impfende Apotheker

von Dr. Jochen Pfeifer am 14.04.2019 um 8:33 Uhr

Es ist richtig und wichtig, dass Minister Spahn uns Apothekern neue Möglichkeiten für honorierfähige (!) Dienstleistungen anbietet. Allerdings sollten wir uns auf unsere pharmazeutische Kompetenz beschränken und dazu gehört, zumindest in Deutschland, das Impfen (noch) nicht dazu.

Ich selbst sehe aber auch überhaupt keine Notwendigkeit für impfende Apotheker, aber das mögen die Experten der Kammern und Verbände ausdiskutieren. Meine Bitte nur an alle Befürworter des Impfens durch Apotheker: lesen Sie sich mal die Regelungen des Robert-Koch-Instituts zum Impfen durch und überlegen Sie dann mal, wie Sie das in Ihrer Apotheke umsetzen wollen. Soll ein Arzt für Notfälle dann immer anwesend sein?

"Grundsätzlich sind Impfstoffe Arzneimittel, die nur der Arzt verordnen darf. Es gibt allerdings keine gesetzliche Vorschrift, die die Durchführung einer Impfung ausschließlich dem Arzt vorbehält. Pflegekräfte, Arzthelferinnen und Arzthelfer mit entsprechender Ausbildung dürfen auch Arzneimittel verabreichen. Die Injektionstechniken werden bei der Berufsausbildung dem Pflegepersonal auch vermittelt. Ob das Personal in der Lage ist, eine Impfung korrekt zu verabreichen, ist von fachlichen Vorgesetzten oder dem Arbeitgeber vor einer selbstständigen Ausübung zu überprüfen. Notwendig ist jeweils eine gesonderte ärztliche Anordnung, Überwachung und Dokumentation. Impfungen sollten aber nur in Anwesenheit eines Arztes ausgeführt werden, damit bei unerwarteten Nebenwirkungen und Komplikationen, die in sehr seltenen Fällen auftreten können, sofort optimale Hilfe geleistet werden kann..."

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