Frankreich

Erstattung von Homöopathika unter Beschuss

Remagen - 16.04.2019, 10:15 Uhr

Frankreich diskutiert die Erstattung von Homöopathika. (Foto: Björn Wylezich / stock.adobe.com)

Frankreich diskutiert die Erstattung von Homöopathika. (Foto: Björn Wylezich / stock.adobe.com)


Mehr als die Hälfte der Franzosen verwendet Homöopathika

Diesen Argumenten stehen jedoch Fakten gegenüber, die man nicht ignorieren könne, führen die ANP und die ANM ins Feld. Laut einer aktuellen Schätzung glaubten 72 Prozent der Franzosen an die Vorteile von Homöopathie und mehr als die Hälfte verwende entsprechende Arzneimittel. 43 Prozent der Angehörigen der Gesundheitsberufe verschrieben homöopathische Präparate und in Krankenhäusern würden komplementäre Programme, einschließlich der Homöopathie, eingesetzt, insbesondere als unterstützende Versorgung in onkologischen Zentren und Diensten. Frankreich gilt in der Tat neben Deutschland als Hochburg der Homöopathie in Europa.

Akademien der Pharmazie und der Medizin sagen: ja, aber …

Was sagen die Akademien der Pharmazie und der Medizin nun dazu? Sie glauben nicht, dass es der guten Praxis widerspricht, wenn im Rahmen der Versorgung eine homöopathische Behandlung gewünscht wird und wenn diese eine Diagnose nicht verzögert oder eine adäquate Therapie verhindert.
Die Erteilung von Universitätsdiplomen für Homöopathie durch die Fakultäten für Pharmazie und für Medizin lehnen beide jedoch unisono ab. Stattdessen sollte nach ihrer Meinung in den Studiengängen mehr Wissen hinsichtlich komplementärer Therapien vermittelt werden. Weiterhin sprechen sie sich dafür aus, dass kein Homöopathikum von der Krankenversicherung erstattet werden sollte, dessen therapeutischer Nutzen nicht hinreichend nachgewiesen worden ist.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Korrekt

von Stefan Haydn am 16.04.2019 um 20:04 Uhr

ich stimme Ihnen zu, dann machen wir auch gleich bei den impfkritischen/verweigernden Ärzten/Heilpraktikern weiter.

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Homöopathie Erstattung

von Dr. Edmund Berndt am 16.04.2019 um 17:25 Uhr

Wozu wird überhaupt in der Medizin geforscht und studiert, wenn naturwissenschaftliche Tatsachen keine Bedeutung mehr haben? Es gibt keine Beweise für eine kausale, stofflich bedingte Wirkung der Homöopathie. Die auftretenden Wirkungen können hinlänglich durch eine Reihe von Umständen wie Selbstheilung, Regression zur Mitte, Placeboeffekt, Fehldiagnosen etc. erklärt werden.
Warum wird Wallfahren nicht bezahlt? Wann werden Schamanen und Schutzengeltherapien bezahlt werden?
Evidenzbasierte Medizin , wer braucht das noch, wenn der Glaube an Hahnemann so wirksam ist?

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