USA / Los Angeles

Masern: Rund 1000 Menschen in Quarantäne

Stuttgart - 30.04.2019, 17:10 Uhr

Die Experten des Los Angeles County Department of Public Health machten angesichts des Masernausbruchs betroffene Gesichter. Mehr als 900 Studenten und Mitarbeiter zweier Universitäten in Los Angeles mussten in Quarantäne. (Foto: AP Photo / Damian Dovarganes)

Die Experten des Los Angeles County Department of Public Health machten angesichts des Masernausbruchs betroffene Gesichter. Mehr als 900 Studenten und Mitarbeiter zweier Universitäten in Los Angeles mussten in Quarantäne. (Foto: AP Photo / Damian Dovarganes)


704 Fälle: Neuer Masern-Höchststand in den USA

Am Montag hat die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) in den USA nun einen neuen Höchststand von 704 Masern-Fällen verkündet und die Bevölkerung eindringlich zu Impfungen aufgerufen. Insbesondere kleine Kinder sollten den Schutz erhalten, berichtet die dpa. Von Anfang des Jahres bis Freitag seien 704 Masern-Fälle in 22 der insgesamt 50 US-Bundesstaaten registriert worden, sagte Nancy Messonnier von der CDC am Montag. Ein weiterer Anstieg werde erwartet, womöglich seien bereits über das Wochenende neue Fälle hinzugekommen. Während die Masern in den USA seit 2000 als besiegt galten, hat Deutschland dieses Ziel bislang nie erreicht und soll laut dpa in diesem Jahr bislang knapp halb so viele Masern-Fälle wie die USA registriert haben – allerdings bei einem Viertel der Bevölkerung. 

Masern betreffen alle Altersgruppen

Rekordzahlen: Kehren die Masern in die USA zurück?

Messonnier soll sich auch zum Hintergrund des Anstiegs an Masernfällen in den USA seit Jahresbeginn geäußert haben: In mehreren Dutzend Fällen hätten Betroffene die Masern-Erkrankung aus anderen Ländern in die USA gebracht. Die meisten Fälle beträfen hier die Ukraine, Israel und die Philippinen. Sie beklagte, bestimmte religiöse Gemeinden in New York seien gezielt mit Fehlinformationen zu Impfungen versorgt worden, die Impfrate dort sei besonders gering, was zu vielen Erkrankungen geführt habe. Je länger der Ausbruch andauere, umso größer sei die Gefahr, dass die Krankheit langfristig zurückkehre in die Vereinigten Staaten. 

Masern erkennen

Masern sind hochansteckend und werden via Sprechen, Husten und Niesen durch Tröpfchen übertragen.

„Die Masern weisen ein klinisches Bild auf, das mit anderen Erkrankungen wie Röteln, Ringelröteln und Scharlach verwechselt werden kann“, das schreibt das Robert Koch-Institut auf seinem Internetauftritt.

Das Krankheitsbild beginnt mit Fieber, Konjunktivitis, Schnupfen, Husten und einem Ausschlag an der Mundschleimhaut. Diese sogenannten Koplik-Flecken (kalkspritzerartige weiße bis blau-weiße Flecken) sind charakteristisch für die Masern. 

Das charakteristische makulopapulöse Masernexanthem (bräunlich-rosafarbene konfluierende Hautflecken) entsteht erst am 3.-7. Tag nach Auftreten der initialen Symptome und von der Exposition bis zum Auftreten des klassischen Exanthems vergehen gewöhnlich 13-14 Tage (Zeitspanne: 7- (sehr selten) 21 Tage).  

Die Masernvirusinfektion bedingt außerdem eine Immunschwäche von mindestens 6 Wochen Dauer, sodass vorübergehend eine erhöhte Empfänglichkeit für bakterielle Superinfektionen bestehen kann (Masern-assoziiert Otitis media, Bronchitis, Pneumonie und Diarrhöen).  

Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die akute postinfektiöse Enzephalitis, zu der es in etwa 0,1% der Fälle kommt.



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