DAV-Wirtschaftsforum 2019

Trotz Schließungen: Weniger Gewinn für die übrigen Apotheken

Berlin - 09.05.2019, 07:00 Uhr

Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin
Ökonomie bei der ABDA, stellte auf dem DAV-Wirtschaftsforum in Berlin die aktuellen Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken vor. (m / Foto: DAZ.online)

Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin Ökonomie bei der ABDA, stellte auf dem DAV-Wirtschaftsforum in Berlin die aktuellen Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken vor. (m / Foto: DAZ.online)


OTC-Absatz wird immer weniger

Im vergangenen Jahr gaben die Apotheken in Deutschland 1,363 Mrd. Packungen ab, 2017 waren es noch 10 Millionen mehr. Anteilsmäßig machen Rx-Präparate rund 54 Prozent und OTC-Produkte rund 46 Prozent aus. Vor fünf Jahren waren die Anteile noch nahezu äquivalent. „OTC geht zunehmend an den öffentlichen Apotheken vorbei“, fasste Korf die Entwicklung zusammen. Daher sei es wichtig, dass die Vor-Ort-Apotheken im Bereich der Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ökonomisch gestärkt werden müssten. Durchschnittlich würden 81 Prozent des Umsatzes einer Apotheke vom GKV-Markt abhängen (Gesamtumsatz: 50,76 Mrd. Euro). 

Versandhandel: Rx abnehmend, OTC deutlich zunehmend

Wie üblich im Apothekenwirtschaftsbericht präsentierte Korf auch die Entwicklungen in der Versandhandelsbranche. Im Vergleich zum Vorjahr sank 2018 der Absatz (-0,9 Prozent) und Umsatz (-1,6 Prozent) mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Der Marktanteil liegt absatzbezogen bei 1,1 Prozent. Der Versandhandel mit OTC-Präparaten und Nichtarzneimitteln hingegen konnte sich 2018 dagegen deutlich weiterentwickeln mit 5,5 Prozent mehr im Absatz und 8,1 Prozent im Umsatz. Aktuell macht der Marktanteil absatzbezogen 13,6 Prozent aus (umsatzbezogen: 17,7 Prozent).

Apothekenbetriebsergebnis im Abwärtstrend

Rund 2,4 Millionen Euro setzten die Apotheken 2018 durchschnittlich um, führte Dr. Eckart Bauer, Abteilungsleiter Wirtschaft und Soziales, in seinen Vortrag ein. Etwa 61 Prozent der Apotheken liegen unter dem Durchschnittswert. Auch, wenn der Umsatz seit Jahren steigt: Auf das Betriebsergebnis der übrigen Apotheken hat die Verlagerung kaum Einfluss.

So müssen rund 76 Prozent des Netto-Umsatzes für den Wareneinsatz aufgebracht werden. Während die sonstigen steuerlich abzugsfähigen Kosten seit Jahren abnehmen, stagnieren die Personalkosten seit mehr als 15 Jahren zwischen zehn und elf Prozent des Umsatzes (2018: 10,7 Prozent). Gemessen am Rohgewinn betrug der Personalkostenanteil 2018 rund 45 Prozent. Das Betriebsergebnis lag 2017 bei durchschnittlich 143.885 Euro, das entspricht genau 6 Prozent des Netto-Umsatzes. Seit Jahren stellt dies einen Abwärtstrend dar.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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