Stiftung Warentest

Deos und Antitranspirantien – gut und günstig bei Schwitzen und Achselgeruch

Stuttgart - 23.05.2019, 12:45 Uhr

Welches Deo schützt vor Schwitzen, Schweißflecken und Geruchsbildung? Wirken Antitranspirantien mit Aluminium besser als ohne? Schadet Aluminium in Deos? Stiftung Warentest prüfte Deos und Antitranspirantien und ist zufrieden. (r / Foto: vladimirfloyd / stock.adobe.com)

Welches Deo schützt vor Schwitzen, Schweißflecken und Geruchsbildung? Wirken Antitranspirantien mit Aluminium besser als ohne? Schadet Aluminium in Deos? Stiftung Warentest prüfte Deos und Antitranspirantien und ist zufrieden. (r / Foto: vladimirfloyd / stock.adobe.com)


Antitranspirans ohne Aluminium floppt

Stiftung Warentest beäugte auch eine aluminiumfreie Alternative mit beworbenen schweißhemmenden Eigenschaften: „Veganer Roll-on ohne Aluminiumsalze gegen Schwitzen“ wirbt „SweatStop Ixal“. So groß die Werbeversprechen sind, „so lala“ findet Warentest das Medizinprodukt SweatStop Ixal: „taugt wenig“, „schweißmindernde Wirkung befriedigend“, „vor Achselgeruch schützt er so gut wie gar nicht“ – „mangelhaft“, schlussfolgert Warentest.

Wie gefährlich sind Aluminiumdeos?

Die Verbraucherschützer geben auch einen Überblick zur Debatte um Nutzen und Schaden von aluminiumhaltigen Antitranspirantien. Für und Wider von Aluminiumsalzen in Deos – sie stoppen effektiv die Schweißsekretion, stehen jedoch im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Stiftung Warentest muss gestehen: „Nach unserer bisherigen Untersuchungen konnten nur Mittel mit Aluminium Schweiß überzeugend mindern“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nahm bereits 2014 Stellung zu den Schweißhemmern: „Ein kausaler Zusammenhang zwischen der erhöhten Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien und der Alzheimer-Krankheit beziehungsweise Brustkrebs konnte trotz einer Reihe entsprechender Studien aufgrund der inkonsistenten Datenlage wissenschaftlich bisher nicht belegt werden“, so das BfR. Jedoch tragen aluminiumahltige Kosmetika zur Gesamtaufnahme von Aluminium (unter anderem auch durch Nahrung und Verpackung) bei.

Nicht rasieren vor Antitranspirans

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (tolerable weekly intake, TWI) von 1000 µg Aluminium je Kilogramm Körpergewicht für die orale Aufnahme über die Nahrung abgeleitet und geht bei Aluminium von einer Bioverfügbarkeit von 0,1 Prozent (entspricht 1 µg) aus. Damit kommt man auf eine täglich tolerierbare Menge von 0,143 µg je Kilogramm Körpergewicht (systemisch verfügbare Wochendosis mit 1 µg geteilt durch sieben Tage). Für eine 60 kg schwere Person erklärt die EFSA eine systemisch verfügbare Dosis von 8,6 µg pro Tag als unbedenklich. Das BfR schätzt die dermale Aluminiumaufnahme für gesunde Haut über Antitranspirantien (Aluminiumgehalt bis zu 5 Prozent) mit 10,5 µg pro Tag, was den EFSA-Grenzwert somit übersteigt. Die der Berechnung zugrunde gelegte Aluminiumkonzentration im Deo von 5 Prozent übersteigt laut Warentest deren gemessene Ergebnisse.

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Wer auf Aluminium im Deo nicht verzichten möchte, aber dennoch aluminiumkritisch sei, dem empfehlen BfR und Stiftung Warentest, die Antitranspirantien nur auf gesunde und nicht frisch rasierte Haut aufzutragen, das reduziere die Aluminiumaufnahme.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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