Apokix-Umfrage

Die Schwierigkeiten der Apotheken-Nachfolge

Berlin - 27.05.2019, 10:15 Uhr

Viele Apotheken schließen, weil es keinen Nachfolger gibt. ( r / Foto: hfd). 

Viele Apotheken schließen, weil es keinen Nachfolger gibt. ( r / Foto: hfd). 


Viele Apothekeninhaber denken bereits darüber nach, wie sie die Nachfolge ihres Betriebes regeln können. Die meisten rechnen dabei mit Schwierigkeiten – vor allem für Landapotheken. Das zeigt die aktuelle Apokix-Umfrage des IFH Köln.

Wer in den Ruhestand gehen will oder aus sonstigen Gründen seine Apotheke abgeben möchte, muss sich Gedanken über die Nachfolge machen. Viele Apothekeninhaber fürchten, dass diese Nachfolge nicht einfach zu regeln sein wird. Zu diesem Ergebnis kommt die Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unter rund 230 Apothekenleiterinnen und -leitern im Monat Mai.  

Demnach strebt ein Drittel der Befragten innerhalb der nächsten fünf Jahre die Apothekennachfolge an, bei weiteren 22 Prozent ist eine Übergabe in sechs bis zehn Jahren angedacht. Dabei rechnet mehr als die Hälfte der Befragten damit, dass es schwierig wird, einen Nachfolger für die Apotheke zu finden, 6 Prozent kämpfen bereits aktuell mit diesem Problem. Ein knappes Drittel hat zwar die Nachfolge noch nicht geregelt, ist aber zuversichtlich, problemlos einen Nachfolger zu finden. Und jeder zehnte Umfrageteilnehmer ist bereits fündig geworden.

Dabei halten die Befragten vor allem die Rahmenbedingungen für eine Übernahme für schwierig. In erster Linie nennen sie die unsichere politische und wirtschaftliche Entwicklung des Apothekenmarktes, gefolgt von der sinkenden Apothekenrentabilität. Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerb durch Versandhändler, der aus Sicht der Apokix-Teilnehmer eine Apothekennachfolge erschwert.

Neben äußeren Rahmenbedingungen spielt für die Befragten die personelle Besetzung eine entscheidende Rolle, warum die Apothekennachfolge gefährdet ist. Sie meinen, es gebe zu wenig potenzielle Nachfolger, die gewillt sind, das unternehmerische Risiko zu tragen. Zu viel Bürokratie und eine hohe Arbeitsbelastung sind aus Sicht der Umfrageteilnehmer weitere Gründe, warum sich die Suche nach einer adäquaten Nachfolge schwierig gestaltet. Besonders schwierig erscheint den Befragten die Situation der Landapotheken: Mehr als 70 Prozent sind der Ansicht, dass es für Landapotheken deutlich schwieriger sei, eine Nachfolge zu finden, als für Stadtapotheken. So ist es verständlich, dass  95 Prozent angeben, es sei sehr gut, eine externe Beratung bei der Regelung der Apothekennachfolge in Anspruch nehmen zu können.

Blick in die Zukunft wird immer trüber

Wie jeden Monat wurden die Apokix-Teilnehmer auch im Mai danach befragt, wie sie ihre aktuelle wirtschaftliche Situation und die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten einschätzen. Dabei zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Nachdem sich der Index für die aktuelle wirtschaftliche Lage im April deutlich verschlechtert hatte und mit 77,5 Punkten der niedrigste Wert seit September 2014 erreicht wurde, stieg er nun wieder auf 85,6 Punkte. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

Dagegen ist der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr 56,3 Punkte gesunken. 36 Prozent der Befragten befürchten, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten leicht und weitere 15 Prozent, dass sie sich stark verschlechtern wird. Verantwortlich für diesen nochmals trüberen Blick in die Zukunft dürfte ein schwindendes Vertrauen in die Politik sein.

IFH Köln
Die Apokix-Teilnehmer blicken mehrheitlich pessimistisch in ihre geschäftliche Zukunft.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

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von Anita Peter am 27.05.2019 um 12:17 Uhr

"Demnach strebt ein Drittel der Befragten innerhalb der nächsten fünf Jahre die Apothekennachfolge an, bei weiteren 22 Prozent ist eine Übergabe in sechs bis zehn Jahren angedacht."

Also wollen 55% in den nächsten 6 Jahren aufhören. Wenn nur jeder 2e seine "Bude" nicht verkaufen kann, reduziert sich die Apothekenzahl auf ca 13.500. Läuft alles nach Plan für Max, Jens un Co.

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