Niemegk, Brandenburg

Apothekenschließung beschäftigt Ministerium und Kammer

Berlin - 09.07.2019, 13:45 Uhr

Die Schließung der Robert-Koch-Apotheke in Niemegk (Brandenburg) beschäftigt derzeit Behörden, die Landesapothekerkammer aber auch das Gesundheitsministerium. (Foto: Amt Niemegk)

Die Schließung der Robert-Koch-Apotheke in Niemegk (Brandenburg) beschäftigt derzeit Behörden, die Landesapothekerkammer aber auch das Gesundheitsministerium. (Foto: Amt Niemegk)


Widerspruch läuft – eine Lösung wird gesucht

Aepler berichtet, dass sie fristgerecht Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt habe. Dieser sei zudem von Amtsleiter Hemmerling durch Argumentationen für die Notwendigkeit einer Rezeptsammelstelle untermauert worden, begründet auch durch die nach Auffassung der Betroffenen besondere Situation Niemegks. Bis jetzt habe sie aber noch keine Antwort erhalten, so Aepler.

Kammer verweist auf laufendes Verfahren

Die Kammer äußert sich derzeit nicht. Auf Nachfragen von DAZ.online verweist sie auf das laufende Verfahren. Damit nicht genug, ist inzwischen auch das Gesundheitsministerium Brandenburgs informiert. Das Rechtsamt des Ministeriums habe die LAK Brandenburg um eine Stellungnahme zur abgelehnten Rezeptsammelstelle gebeten – das bestätigte die Pressesprecherin Gerlinde Krahnert gegenüber DAZ.online.

Lösung im August?

Amtsleiter Thomas Hemmerling erläutert: „Ich habe jetzt Anfang August einen Gesprächstermin im Gesundheitsministerium von Brandenburg in Aussicht gestellt bekommen, wo der Fall auch überprüft wird – unabhängig von dem Widerspruchsverfahren. Für Ende August wurde mir außerdem ein Termin bei der Apothekerkammer in Aussicht gestellt. Da werde ich dann gemeinsam mit den ehrenamtlichen Bürgermeistern hier aus meinem Amtsbereich und mit einer praktizierenden Ärztin vorsprechen, um aus Sicht der vor Ort Betroffenen auch noch einmal auf den Sachverhalt aufmerksam zu machen.“



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Apothekengesetz könnte den Bürgern/Bürgermeister helfen

von Heiko Zimny am 09.07.2019 um 16:59 Uhr

Wie wäre es denn, wenn die Bürger oder auch einer der Bürgermeister sein Recht einklagt. Im Apothekengesetz ist in §1 Abs. 1 folgendes festgehalten:

Den Apotheken obliegt die im öffentlichen Interesse gebotene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung.

Es wird Zeit, dass ein deutsches Gericht klärt, was ordnungsgemäß ist. Der Versand von ungekühlten Arzneimitteln quer durch Europa mit Zustellung drei Tage nach Bestellung kann da ja wohl nicht gemeint sein.
Es ist vielleicht nicht jedem bewusst, aber im §1 Abs 1 wird ein Recht eines jeden Bürgers beschrieben und wenn die Selbstverwaltung (Apothekenkammern) dieses Recht nicht mehr sicherstellen kann, ist der Gesetzgeber, also die Bundesrepublik in der Pflicht, den Bürgern dieses Recht einzuräumen. Das bedeutet am Ende, dass der Staat dazu verpflichtet sein kann, Apotheken in nicht ordnungsgemäß versorgten Gebieten zu eröffnen.
Da wünsche ich nur noch viel Spaß bei der Personalsuche!

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AW: Brandenburgkammer setzt auf Versorgung mit Bus

von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 09.07.2019 um 17:38 Uhr

Schon passiert:
Märkische Allgemeine von 15:12 09.07.2019
www.maz-online.de
mit Schlagzeile:
Niemegk
Rezeptsammelstelle abgelehnt: Apothekerkammer sendet falsches Signal

Verwalteter „Verteilungskampf“ ... zusehen, warten, querstellen ...

von Christian Timme am 09.07.2019 um 15:45 Uhr

... der LAK-Brandenburg gegen die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung?. Das nenne ich eine „fürsorgliche Zukunftsplanung“ ... hoffentlich überschreitet der noch ausstehende „Weckruf“ die Kammergrenzen ... von der Wirkung dieser Brandenburg-Apotheken-PR ganz zu schweigen ...

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LAK

von Dr.Diefenbach am 09.07.2019 um 14:15 Uhr

Sehe ich das richtig?Stehen "wir" uns da ggf selbst im Weg?Wie passt das mit der grossvolumigen Aussage zusammen,dass wir flächendeckend -auf unsere Weise-versorgen??? Hat sich mal jemand Gedanken gemacht,WAS die Versender zu einem solchen Fall sagen???

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AW: Brandenburg: Kammer setzt im ländlichen Bereich auf den Bus

von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 09.07.2019 um 17:02 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Diefenbach, wir stehen uns im Weg
und die Knüppel die in den Weg gelegt werden sind auch schon unterwegs:
die Märkische Allgemeine
15:12 09.07.2019
hat das Thema schon aufgenommen:
mit der Schlagzeile:
Niemegk
Rezeptsammelstelle abgelehnt: Apothekerkammer sendet falsches Signal
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Roth

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