Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

21.07.2019, 08:00 Uhr

Stärkt die Apothekenreform die Apotheken oder geht schon bald alles den Bach runter? Kommt drauf an... (Foto: Andi Dalferth)

Stärkt die Apothekenreform die Apotheken oder geht schon bald alles den Bach runter? Kommt drauf an... (Foto: Andi Dalferth)


Sie kommt, die Apothekenreform. Spahn fährt auf volles Risiko: Die Gleichpreisigkeit für Rx kommt ins Sozialgesetzbuch und gibt’s nur für GKV-Versicherte. Ob und wie lange das funktioniert, ist offen. Und ob das Gesetz die Apotheken tatsächlich stärkt oder ob wir in ein paar Jahren freie Rx-Preise für alle haben – alles ist möglich. Was es auf jeden Fall auch gibt: ein paar fortschrittliche Ansätze für Dienstleistungen und den Botendienst – und eine bescheidene Honorarerhöhung für den Notdienst und die BtM-Doku. Kommt da Freude auf? 

15. Juli 2019

Lieferengpässe wohin man schaut. Jeder Apotheker hat täglich weit über 100 Fehlpositionen, sagt Thomas Preis vom Apothekerverband Nordrhein. Mein liebes Tagebuch, sogar bei stinknormalen Arzneimittel wie Ibuprofen oder Betablockern kommt es zu Engpässen. Da sollten wir uns daran erinnern, dass wir zur Vorratshaltung von Arzneimittel verpflichtet sind: Wir müssen in unseren Apotheken die Menge vorrätig halten, „die mindestens dem durchschnittlichen Bedarf für eine Woche entspricht“. Solche Angaben sind zwar dehnbar, aber immerhin. Auch Großhändler müssen solche Mengen vorrätig halten und Krankenhausapotheken sogar Art und Menge, die mindestens dem durchschnittlichen Bedarf für zwei Wochen entspricht. Die Pharmaindustrie dagegen ist nur dazu verpflichtet, unverzüglich zu informieren, wenn es zu Lieferengpässen kommt. Der neue Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert nun eine nationale Arzneimittelreserve. Fraglich, mein liebes Tagebuch, ob das die Lösung ist, da viel zu aufwendig und umständlich. Da sollte man schon eher die Hersteller in die Pflicht nehmen. Die Kassen müssen mittlerweile bei Rabattverträgen eine Klausel aufnehmen, dass eine „unterbrechungsfrei und bedarfsgerechte“ Lieferfähigkeit zu berücksichtigen ist. Immerhin, ob dies reicht? Mein liebes Tagebuch, was mich wundert: Der Ärztepräsident meldet sich bei diesem Thema zu Wort, der Apothekerpräsident sagt nichts dazu. Offiziell kommt von Apothekerseite relativ wenig zu diesem Thema, dabei könnte man das doch öffentlichkeitswirksam ausspielen. 


Also, wenn eine Apotheke GKV-Versicherte beliefern will, muss sie sich zwingend an den Rahmenvertrag halten, die festgesetzten Preisspannen und Preise einhalten und darf Versicherten keine Boni und Rabatte gewähren – in diesem Sinne wurde der Entwurf zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken, der dem Kabinett in dieser Woche zum Beschluss vorgelegt wird, nachgebessert. Mein liebes Tagebuch, man kann nicht sagen, dass sich das Haus Spahn nicht bemüht hat, die Gleichpreisigkeit zu erhalten und den Entwurf so rechtssicher wie möglich zu machen. Was die Begründung zum Gesetzentwurf betont: Wie die EU-Mitgliedstaaten ihre Krankenversicherung ausgestalten, liegt allein in deren Hand. Hoffen wir, dass das hält, mein liebes Tagebuch. Klar, die PKV-Patienten sind von dieser Regelung nicht betroffen, da wird man sehen, wie sich das entwickelt und was daraus folgt. Noch offen ist, was in der vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Sammelverordnung stehen wird, mit der unsere bescheidene Honoraraufstockung geregelt werden soll (mehr Honorar für den Nachtdienst und für die BtM-Doku) und die weiteren Neuregelungen zur Apothekenbetriebsordnung (Botendienst, Temperaturkontrolle und Abgabeautomaten). 

16. Juli 2019 

Wort gehalten. Das Bundesgesundheitsministerium hat auch, neben dem Entwurf eines Apotheken-Stärkungsgesetzes, einen Verordnungsentwurf zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung vorgelegt und das Bundeswirtschaftsministerium einen Verordnungsentwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung. Sinn dieser von der Apothekenreform ausgekoppelten Verordnungen liegt in formalen Gründen: Die Verordnungen müssen nicht vom Bundestag beschlossen werden. Mit der Änderung der Verordnungen sollen wir mehr Honorar bekommen für den Nachtdienst (Erhöhung des Packungszuschlags um 5 Cent von 16 auf 21 Cent), was dann pro Nachtdienst rund 350 Euro ausmacht. Außerdem wird die BtM-Dokugebühr erhöht (von 2,91 auf 4,26 Euro) und für die geplanten pharmazeutischen Dienstleistungen sollen wir 150 Mio. Euro pro Jahr bekommen – nicht gerade üppig, aber ein bescheidener Anfang. Mein liebes Tagebuch, wie das mit den Dienstleistungen im einzelnen laufen wird, ist noch offen, da dürfen wir noch gespannt sein, wie viel Euro es genau für welche Leistung geben wird. Und ja, der Medikationsplan soll auch noch honoriert werden, allerdings steht davon noch nichts im neuen Verordnungsentwurf. Änderungen stehen auch bei der Apothekenbetriebsordnung an: Der Botendienst soll nicht wie bisher nur im Einzelfall möglich sein, sondern grundsätzlich auf Kundenwunsch. Und die Beratung darf auch im Wege der Telekommunikation erfolgen, also per Telefon oder Videochat. Endlich mein liebes Tagebuch, alles andere wäre auch aus der Zeit gefallen. Was außerdem kommen soll: Aut-idem für PKV-Versicherte, Beihilfeempfänger und Selbstzahler, wenn der Arzt es nicht ausgeschlossen hat. Was nicht mit den Verordnungen geregelt wird, sondern noch im Apothekenstärkungsgesetz selbst steht, ist die Regelung zu automatisierten Ausgabestationen für Arzneimittel, die es nicht geben soll. Abholfächer einer stationären Apotheke dagegen sollen weiterhin erlaubt bleiben. Das gefällt zwar der ABDA nicht, ist aber trotzdem gut, mein liebes Tagebuch. Bleibt zu hoffen, dass das BMG weiterhin bei seiner Auffassung bleibt, dass Abholfächer sinnvoll sind. 


Das „Handelsblatt“ sieht das Apotheken-Stärkungsgesetz mit Blick auf die Beibehaltung der Gleichpreisigkeit skeptisch. Das Blatt meint sogar, dass Deutschland mit dem Apothekengesetz eine erneute europarechtliche Blamage droht ähnlich wie mit der PKW-Maut. Laut „Handelsblatt“ haben sich das Justiz- und das Wirtschaftsministerium darauf geeinigt, das Vorhaben mit der EU-Kommission abzustimmen. Sollte das stimmen, mein liebes Tagebuch, dann würde dies bedeuten, dass das Apotheken-Stärkungsgesetz nach dem Kabinettsbeschluss und vor der parlamentarischen Beratung an die EU-Kommission geschickt wird, um es rechtlich bewerten zu lassen. Und sollte dann die Kommission Bedenken haben, dass die Regelungen zur Gleichpreisigkeit im Sozialgesetzbuch rechtlich nicht machbar sind, dann wären wir die Gelackmeierten. Aber soweit sind wir nicht und wer weiß, ob das alles so stimmt, was das „Handelsblatt“ da erfahren haben will. Denn eigentlich hat das Spahn-Haus doch die Regelung zur Gleichpreisigkeit mit Absicht im SGB V geregelt, damit ein EU-Notifizierungsverfahren nicht notwendig wird. Wir werden sehen.


Viel Schönes und Gutes, aber auch ein bisschen was Gefährliches steht da in der Begründung zum jüngsten Entwurf des Apotheken-Stärkungsgesetzes, meint DAZ-Wirtschaftsexperte Müller-Bohn. Das Schöne und Gute: ein überzeugendes Plädoyer, warum es wichtig ist, den einheitlichen Apothekenabgabepreis im GKV-System beizubehalten. Und für PKV-Versicherte und Selbstzahler: Da wird die Preisbindung offenbar als weniger notwendig eingestuft, meint Müller-Bohn. Und dabei bieten die Selbstzahler-Rezepte den Apotheken doch die höchste Spanne – ein Argument, das in der Begründung zum Gesetzentwurf fehlt. Was Müller-Bohn auch zu Recht moniert: Laut neuestem Gesetzentwurf sollen automatisierte Ausgabestationen auch „den besonderen Bedingungen des Versandhandels Rechnung tragen“. Da heißt, diese Ausgabestationen müssen nicht innerhalb der Betriebsräume der Versandapotheke liegen und nicht vom Personal der Versandapotheke bestückt werden – eine Bastelanleitung für einen Automaten vom Typ Hüffenhardt 2.0. Mein liebes Tagebuch, eine Ausgabestation außerhalb der Betriebsräume geht gar nicht, da haben die Gesetzesformulierer wohl etwas durcheinander gebracht. Eigentlich will das Gesetz doch die Vor-Ort-Apotheke stärken, Automaten von Versandapotheken würde das aber grottenmäßig unterlaufen. Da muss dringend nachgebessert werden. 


Der ABDA-Präsident meldet sich per Video-Statement zur Kabinettsvorlage der Apothekenreform zu Wort. Kurz zusammengefasst: Im Prinzip sind viele Teile der Reform zu begrüßen, meint Friedemann Schmidt. Man sehe, dass das BMG die Regelungen zur GKV-Gleichpreisigkeit in einem möglichen EuGH-Verfahren verteidigen wolle. Und es gebe „hoch interessanten Ansätze“, die darüber hinaus im Gesetz enthalten seien. Und was ist zu kritisieren? Da gibt sich der Präsident bedeckt. Klar, es gebe sinnvolle Veränderungen und Verbesserungen, aber welche genau das sind, verrät er nicht. Die ABDA werde das Verfahren konstruktiv begleiten, lässt er uns wissen. Na, mein liebes Tagebuch, dann sind wir beruhigt, da kann ja nicht mehr viel passieren. 

17. Juli 2019 

Hat unser Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das nicht wunderschön gesagt: „Die Apotheken sind auch ein Stück Heimat. Das weiß ich als jemand, der aus einem kleinen Dorf kommt.“ Ja, mein liebes Tagebuch, das rührt einen doch das Herz! Wenn ein Bundesgesundheitsminister so eine Videobotschaft auf Facebook postet, dann muss er es doch ernst meinen mit seinem Einsatz pro Apotheke vor Ort. Wenn man das hört, dann kann man ihm doch gar nicht mehr böse dafür sein, dass er das Rx-Versandverbot nicht mehr verfolgte. Und letztlich kann er gar nichts dafür, dass Europa die Warenverkehrsfreiheit und den vollen Wettbewerb über alles stellt. Und so hat er für uns Apothekers versucht, das Beste für uns herauszuholen, indem er die Gleichpreisigkeit ins Sozialgesetzbuch schreiben lässt. Dann schaun wir mal, ob’s hält.


Jens Spahn hat die erste Hürde für seine Apothekenreform geschafft: Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken sowie den zugehörigen Entwurf für eine Änderungsverordnung beschlossen. Im Mittelpunkt von Spahns Gesetzentwurfs steht zweifellos sein Plan, ein Boni-Verbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel vom Arzneimittelgesetz ins Sozialgesetzbuch zu übertragen. Der Gesetzentwurf geht nun ins parlamentarische Verfahren. Mein liebes Tagebuch, schaut man sich die Vielzahl an geplanten Änderungen an, dann kann man bei diesem Gesetz tatsächlich von einer Reform des Apothekenwesens sprechen. Mal abgesehen von dem Versuch, die Gleichpreisigkeit zu erhalten, finden sich in diesem Gesetzentwurf zum Teil neue Regelungen für die Apotheken, die zukunftsweisend sein können, beispielsweise honorierte pharmazeutische Dienstleistungen, Modellvorhaben zu Grippeschutzimpfungen, Wiederholungsverordnungen und die neuen Regelungen zum Botendienst und für automatisierte Abgabestationen. Ok, mein liebes Tagebuch, an der einen oder anderen Stelle wird hoffentlich noch im weiteren Gesetzgebungsverfahren nachgebessert werden, z. B. bei den zu weitreichenden Regelungen für Abgabestationen von Versandapotheken, aber im Großen und Ganzen sieht’s doch recht fortschrittlich aus. Und mehr Honorar für den Nachtdienst und die BtM-Doku gibt’s obendrauf – immerhin, auch wenn unser große Apothekerwunsch einer dynamisierten Anpassung des Apothekerhonorars auch diese Mal nicht in Erfüllung geht. Nun bleibt die Hoffnung, dass der Entwurf im parlamentarischen Verfahren nicht zerfleddert wird.  


Das hatte sich DocMorris so zurecht gebastelt: Der EU-Versender wollte mit einer Schadenersatzklage von der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) fast 15 Mio. Euro einstreichen. Der Hintergrund: Die AKNR war 2016 vor Gericht dagegen vorgegangen, dass DocMorris gegen die Rx-Preisbindung verstieß – mit Erfolg. Das Gericht entschied, dass sich auch ausländische Versender an Preisbindung halten müssen, die Kammer ließ die Entscheidungen vollstrecken. Das passte DocMorris nicht und warf der Kammer vor, diese Vollstreckungen seien unangemessen und ungerechtfertigt. Dadurch sei ein Schaden für DocMorris entstanden, den der Versender auf rund 15 Mio. Euro bezifferte. Doch das Landgericht Düsseldorf hat heute die Schadenersatzklage des Versenders gegen die AKNR abgewiesen. Erleichterung bei der Kammer. Mein liebes Tagebuch, Freude, dass das Gericht seine Entscheidungen auf eine Verletzung des Heilmittelwerbegesetzes (§ 7) stützte: Es gibt Zuwendungsverbote im Bereich von Arzneimitteln, die trotz EuGH-Urteil ihre Gültigkeit haben.  


Wie fest Spahn entschlossen ist, sein Rx-Boni-Verbot für alle in- und ausländischen Apotheken über eine Regelung im Sozialgesetzbuch zu verbieten, hat er selbst auf einer Pressekonferenz kundgetan. Was er auch sagte: Die hohen Boni-Angebote der ausländischen Versender hält er für unfair den Apothekern aus Deutschland gegenüber, weil diese „nicht können und nicht dürfen“. Deswegen wolle die Bundesregierung Gleichpreisigkeit herstellen. Mein liebes Tagebuch, fein, dass der Minister das auch so sieht und einsieht. Und was die Frage betrifft, ob sein Vorhaben auch vor der EU-Kommission Bestand haben wird, sagte Spahn: Wir suchen nach einer Lösung, die hält und werden daher zeitnah das Gespräch mit der Kommission suchen.“ Mein liebes Tagebuch, die Hoffnung bleibt. 


Noch eine Schlappe für DocMorris: Auch in einem weiteren noch ausstehenden Berufungsverfahren ließen sich die Richter nicht vom DocMorris-Arzneimittelautomaten à la Hüffenhardt überzeugen. Das Oberlandesgericht Karlsruhe entschied: Es bleibt beim Verbot. DocMorris hat keine Apotheke in Hüffenhardt betrieben und darf dies als Kapitalgesellschaft auch gar nicht und der Arzneiabgabeautomat ist nicht von der Versandhandelserlaubnis gedeckt. Punkt. Aus. Ende. 

18. Juli 2019 

Der Chef des Deutschen Apothekerverbands Fritz Becker ist froh: „Es hat noch kein Bundesgesundheitsminister so intensiv mit uns kommuniziert!“, freut er sich über Jens Spahn. Und darüber, dass Spahn nicht, wie mehrfach gemunkelt wurde, Verteidigungsminister wurde. Mein liebes Tagebuch, eigentlich hatten wir auch schon früher immer geglaubt, die ABDA steht in engem Austausch mit den Gesundheitsminister(innen). Wenn das, was mit Spahn zugange war und ist, so besonders herausgestellt wird, dann war’s früher wohl nicht allzuweit her mit den Kontakten und Gesprächen. Na gut, schauen wir in die Zukunft. Becker sieht die Apothekenreform realistisch: Das Pferd Rx-Versandverbot sei tot geritten gewesen, erklärte er auf der Mitgliederversammlung seines Verbands, deshalb musste die Gleichpreisigkeit auf anderen Wegen angegangen werden. Was aber nicht zu 100 Prozent erreicht worden sei, da die Gleichpreisigkeit nicht mehr für Privatversicherte gelten werde. Und das große Fragezeichen: Hat die geplante Regelungen vor dem EuGH Bestand? Unterm Strich sieht Becker das geplante Gesetz positiv. Niedlich: Für Becker sind die geplanten pharmazeutischen Dienstleistungen „ein kleines Pflänzchen, das wir nicht kaputt machen dürfen!“. Mein liebes Tagebuch, warten wir’s ab, wie der Dünger ausfällt. Die dafür eingeplanten 150 Mio. Euro sind doch wirklich ein Witz. Ob daraus sogar ein zweites, ausbaufähiges Honorierungsstandbein entsteht, wie Becker hofft, wird man sehen. Und dann machte Becker noch Werbung für den neuen Rahmenvertrag. Mein liebes Tagebuch, klar, es ist nicht alles schlecht am Rahmenvertrag, aber wenn ich mich bei Kolleginnen und Kollegen umhöre, welche bürokratischen Pirouetten man wegen des Preisankers drehen muss bis hin zum „beliebten“ Anruf beim Arzt, dann kann da nur wenig Freude aufkommen. Und der Ausweg, den Arzt auf die Möglichkeit der Wirkstoffverordnung hinzuweisen, hört sich wohl in der Theorie nett an, aber die Praxis sieht da in Anbetracht der Arztsoftware wieder gaaaanz anders aus.  


Gute Arbeit hat der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) in Sachen Retax-Prüfung geleistet. Die Kassen wollten von den Apotheken rund 1,5 Mio. Euro an Retaxationen einbehalten, der LAV holte nach Überprüfung der Kassenforderungen rund 50 Prozent davon für seine Mitgliedsapotheken zurück. Mein liebes Tagebuch, gut gemacht. Aber diese Vorgänge führen wieder vor Augen: Es gibt eine Menge an Retaxationen, die unbegründet sind. Und sie zeigen, welch ein Ärgernis die Retaxationen sind und welche Unmengen an personellen und auch finanziellen Ressourcen dafür aufgewendet werden. 


Das Landgericht Düsseldorf hat die millionenschwere Schadenersatzklage des EU-Versenders DocMorris gegen die Apothekerkammer Nordrhein abgewiesen. Die Anwälte der Kammer, Dr. Morton Douglas und Dr. Anne Bongers-Gehlert, machen darauf aufmerksam, dass diese Entscheidung weitreichende Bedeutung hat. Douglas erklärt: „Das europäische Recht steht weder einem Rx-Versandverbot noch einem Boni-Verbot entgegen – denn dies sind Entscheidungen, die von den Nationalstaaten zu treffen sind.“ Das Gericht habe mit deutlicher Klarheit hervorgehoben, dass die Gewährung von Boni unabhängig von der Entscheidung des EuGH rechtswidrig ist. Mein liebes Tagebuch, es geht hier nämlich auch um das Heilmittelwerbegesetz, gegen das die ausländischen Versandapotheken verstoßen, wenn sie Boni geben. Da fragt man sich doch, warum diese Verstöße nicht verfolgt werden. Wo klemmt es da? 

19. Juli 2019

Spahn will mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz Modellvorhaben durchführen, bei denen Apotheker Grippeschutzimpfungen verabreichen dürfen. Was in vielen Ländern schon mit großem Erfolg praktiziert wird, will unser Bundesgesundheitsminister auch hierzulande erproben. Eine gute Idee, warum sollte man das nicht auch bei uns ausprobieren. Doch den Ärzten lässt das keine Ruhe, sie machen Front dagegen. Jüngste Kritik kommt vom neugewählten Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt. Als Argument schiebt er die fürs Impfen fehlende Ausbildung der Apotheker vor, „deshalb muss dieser Geist zurück in die Flasche“, poltert er. Ach ja, mein liebes Tagebuch, wenn er wenigstes seine wahren Ängste kundtun würde. Aber sich auf die Ausbildung zu berufen, ist zu billig. Was sagt Reinhardt dazu, dass Apotheker in der Schweiz, in Frankreich, in England und einigen anderen Ländern Zusatzausbildungen gemacht habe und die Grippeschutzimpfung setzen? 


Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) muss die geplante Verankerung des Rx-Boni-Verbots im Sozialgesetzbuch auf EU-Ebene abstimmen. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, da kommt’s auf die Begründungen für das Verbot an. Sonst landet das Vorhaben nämlich vor dem Europäischen Gerichtshof. Das BMG baut daher vor und weist explizit darauf hin, dass das geplante Apothekenreform-Gesetz kein komplettes Rx-Boni-Verbot für die EU-Versender enthält, denn PKV-Patienten und Selbstzahler dürfen sehr wohl noch mit Boni beglückt werden. Das BMG weist daraufhin, dass man auf diese Weise eine Vereinbarkeit mit Europarecht erreicht habe. Wir werden sehen. 


Während der ABDA-Präsident das geplante Apotheken-Stärkungsgesetz „konstruktiv“ begleiten will, sehen das nicht alle ABDA-Mitgliedsorganisationen so positiv. Für Klaus Michels, Chef des Apothekerverbands Westfalen-Lippe, ist das Gesetz nicht rechtssicher genug, er hat die Sorge, dass die Preisbindung gänzlich kippen könnte. Auch die Hessische Kammerpräsidentin Ursula Funke sieht dies ähnlich. Mein liebes Tagebuch, an dieser Kritik ist was dran. In der Tat ist es offen, was daraus wird, wenn die Preisbindung nur für GKV-Versicherte gilt, aber nicht für die PKV-Versicherten. Keiner kann in die Zukunft schauen und die juristischen und ökonomischen Usancen  voraussehen, die eine partielle Preisbindung mit sich bringen. Soll man daher dem Gesetzesvorhaben mehr Widerstand entgegenbringen? Aber was würde dann aus den anderen zahlreichen positiven Reformansätzen, die durchaus im Gesetzentwurf stecken? Mein liebes Tagebuch, welche Entscheidung die richtige ist, wird man erst in ein paar Jahren wissen…



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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21 Kommentare

Leserbrief an unsere Tageszeitung

von Christine Jöntgen am 22.07.2019 um 8:22 Uhr

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch in unserer Tageszeitung ist diese Woche per Kommentar zu alldem ein Statement gefallen.
Daher habe ich einen Leserbrief geschrieben, der allerdings noch nicht veröffentlicht ist und ich weiss auch nicht inwiefern er komplett veröffentlicht wird.
Anbei für Sie alle.
Vorab per facebook veröffentlicht hat es durchaus viele Menschen über das Wochenende erreicht.

"Sehr geehrter Herr ,
bezugnehmend auf Ihren Kommentar „Apotheken-Schutz zu Lasten des Patienten“ vom 18.07.2019, möchte ich mich, als im Gesundheitswesen tätige Apothekerin, doch zu Ihren Einlassungen äussern.
Eine Veröffentlichung des Briefes würde ich sehr begrüssen..
Immer wieder werden in Ihrer Zeitung Artikel zur sich verschlechternden medizinischen Versorgung in unserem ländlichen Gebiet veröffentlicht, auch zuletzt z.B. bzgl. der Schliessung der Ürziger Apotheke.
Die Ausdünnung wird stets bedauert und jeder wünscht sich eine grössere Attraktivität der Gesundheitsberufe im ländlichen Raum. Hierzu zählen, auch wenn dies oft vergessen wird, ebenfalls die Apotheken. Diese werden aber nie als Grundversorger oder als niedrigschwellige kompetente Anlaufstelle für Patienten wahrgenommen, sondern als protegierte Berufsgruppe dargestellt, die sich dem digitalen Fortschritt verweigert.
Dem ist definitiv nicht so.
Ich bitte Sie und auch Politiker oder alle, dem Versandhandel das Wort redende Menschen, Folgendes zu bedenken:

1. Der deutschen Vor-Ort-Apotheke sind viele Gemeinwohlpflichten auferlegt. Dies wird im Apothekengesetz festgelegt und geregelt.
Dazu gehört die Pflicht zur Beratung, der Nacht- und Sonntagsdienst, der Belieferungszwang von Rezepten, Betäubungsmittelbeschaffung und -verwaltung, Herstellung von Arzneimitteln, auch oft für schwerstkranke Säuglinge und vieles mehr, ohne Rücksicht darauf, ob dies kostendeckend ist oder nicht.
Zur Kostendeckung benötigen wir andere Rezepte oder die Einnahmen aus frei verkäuflichen Medikamenten.
Die im Ausland ansässigen Versandapotheken müssen (politisch gewollt) diese Pflichten nicht erfüllen. Sie sind auch in keinster Weise interessiert daran, da es für sie Aufwand und kein auskömmliches Entgelt bedeutet.
2. Die deutsche Vor-Ort_Apotheke muss lt. Gesetz von einem/einer Apotheker/in persönlich geleitet werden, der/die als Kaufmann/Kauffrau mit seinem/ihrem gesamten Privatvermögen für die Apotheke haftet. (Dies ist vom Gesetzgeber so gewollt)!! Gerät eine Apotheke in Schieflage oder muss Insolvenz anmelden ( was auch geschieht), so ist der/diejenige für den Rest seines /ihres Lebens ruiniert.
Ausländische Versandapotheken hingegen sind Tochterfirmen von Kapitalgesellschaften und haben ihren Firmensitz absichtlich im Ausland, um deutsche Gesetze umgehen zu können. Der grösste und aggressivste Anbieter ist eine Tochterfirma der Schweizer „Zur Rose AG“, und auch das saudische Königshaus hält Anteile daran. Hier kann, auch wenn über Jahrzehnte Verluste gemacht werden, immer wieder frisches Kapital generiert und zugeschossen werden. Ein niedergelassener Apotheker bekäme unter diesen Bedingungen keinen Cent mehr von der Bank oder anderen Geldgebern.
Das unausgesprochene Ziel ist es, die niedergelassenen Apotheken plattzumachen. Und wenn es nur noch Oligopole oder sogar Monopole gibt, was wird denn dann wohl mit den Preisen geschehen?? Dann zahlen die Menschen den Preis mit ihrer Gesundheit, weil sie sich die Medikamente nicht mehr leisten können, und in Mangelsituationen hohe Preise verlangt werden können. Davor schützt die Gleichpreisigkeit bei verschreibungspflichtigen Medikamenten den Patienten und dafür kämpfen wir mit aller Kraft.
3. Wir Vor-Ort-Apotheken müssen (!!!) gut ausgebildete pharmazeutische Mitarbeiter/innen für den Dienst am Patienten beschäftigen. Dies wird kontrolliert und überwacht. Wer garantiert dafür bei den Versandapotheken??
Wir Apotheken müssen für die richtige Lagerung und Behandlung der Medikament garantieren und haften. Dies ist insbesondere bei kühlpflichtigen Medikamenten der Fall.
Wir liefern mit Mitarbeitern/innen der Apotheke Medikamente aus. Versandapotheken bedienen sich hierfür der Paketdienste. Hierbei ist ein Transport bzw. eine Lagerung unter den vorgeschriebenen 25 Grad in Lieferwagen, die oft 50 bis 60 Grad Celsius Innentemperatur aufweisen, nicht möglich. Was macht das wohl mit Wirksamkeit und Haltbarkeit bei 2 – 5 Tagen Transport??
4. Wir Vor-Ort Apotheken beschäftigen hochqualifizierte Mitarbeiterinnen, die hier vor Ort wohnen, die hier ihre Steuern und Abgaben in das deutsche Sozialsystem einzahlen. Wo bitte fliessen die Steuern und Sozialversicherungsabgaben in Holland oder sonst wo hin, und in welcher Höhe bewegen sich diese??
Es ist also folglich Ihrer Meinung nach gerechtfertigt, schlecht bezahlte Paketdienstleister durch die Gegend fahren zu lassen (von der Umweltverschmutzung und dem drohenden Verkehrskollaps durch die Vielzahl der Lieferwagen ganz zu schweigen), um deutsche Versicherungsgelder in die Taschen von ausländischen Kapitalgesellschaften zu transferieren und deutsche Apotheken ob eines kurzfristigen Sparwahns sterben zu lassen?
Sicher, wenn eine Apotheke schliesst, trifft es nur einige wenige, nicht hunderte Arbeitnehmer. Aber es trifft hart arbeitende Frauen und Männer, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind und oft unter Aufbietung aller Kräfte, und ohne dass der Patient es merkt, Arzneimittel herstellen, beschaffen, Lieferverträge erfüllen, und die Lieferprobleme der Industrie, die es inzwischen leider in Massen gibt, ausbügeln. Und dies alles in dem Wissen, dass die Krankenkassen im nachhinein wegen geringfügiger Formfehler die Bezahlung verweigern können und einen nicht unerheblichen Anteil unseres Entgelts als Rabatt erhalten.
Mir ist auch immer wieder unverständlich wieso alle glauben, dass mit 2,5 Prozent der Gesamtkosten des Gesundheitswesens, die die Apotheken erhalten, und die es auf Teufel kommt raus zu senken gilt, Kostensteigerungen oder Geldmangel in den restlichen 97,5 % , auch durch den demographischen Wandel bedingt, aufgefangen werden können.
Wussten Sie, dass die Krankenkassen 5% der Versichertengelder für die Verwaltung beanspruchen??
Aber es ist ja inzwischen beliebt, mithilfe oberflächlicher Argumente und unvollständiger Informationen zur Höhe unserer Vergütung und der Arbeit der Apotheken an sich, unsere mittelständigen Betriebe auf dem Altar eines vermeintlichen digitalen Vorteils dem Grosskapital zu opfern.

Eine abschliessende Bemerkung:
Gesundheit ist ein hohes Gut und Arzneimittel sind immer noch Waren besonderer Art, da sie bei falscher Anwendung zu grossen Schäden an Körper und Geist führen können.
Vielleicht sollte auch dies einmal berücksichtigt werden und moralische und ethische Werte über einen kurzfristigen Vorteil gestellt werden.
Denn: Sind die bestehenden Strukturen erst einmal zerstört, lassen sie sich nur mit viel Geld und auch nicht sofort wieder aufbauen.
Vielleicht kommen Sie oder auch interessierte Politiker einmal zu Besuch in meine Apotheke vor Ort, um zu sehen, was hier geleistet wird, und dann würde ich mich freuen, auch einmal einen vor Ort recherchierten Bericht, evtl. unter Berücksichtigung anderer Ansätze als „ Geiz ist geil“ und „Digital first, Bedenken und Menschen second“ zu lesen.
Es gibt nämlich noch eine Menge anderer Gesichtspunkte, die zu erfahren für Aussenstehende sicherlich interessant wäre.

Merke: „Jedes Ding hat zwei Seiten.“ (Ovid)
Dies haben wir früher in der Schule gelernt und dies gehört auch immer zur ausgewogenen Meinungsbildung dazu.

Mit freundlichen Grüssen

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AW: Rezo ... Amthor, Ziemiak, AKK ...

von Christian Timme am 22.07.2019 um 11:39 Uhr

Kommunikation im Wandel der Zeit ... oder wie 750 Jahre + zur Bürde werden ...

Schmidt und Becker

von Conny am 21.07.2019 um 22:09 Uhr

Stan Laurel und Oliver Hardy der heutigen Zeit

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Immer billiger

von Reinhard Rodiger am 21.07.2019 um 15:08 Uhr

Alles muss immer billiger werden.Das nennt sich Effizienz.Niemand fragt mehr nach den eigentlichen Erfordernissen und DEREN Kosten.Auch "wir" lassen jede Möglichkeit zur Faktenfundierung ,etwa die Beantwortung der offenen EuGh-Fragen oder die kreative Nutzung der 2hm-daten aus. Erpressung und Preisdruck grassiert. Abbau von Glaubwürdigkeit verdichtet in Lieferengpässen sind Resultat dieser Maxime.Wir stehen am Ende dieser Kette und können nicht mehr arbeiten.
Diesem "immer billiger" , was ja auch Mitursache des Klimawandels ist , muss etwas Schlüssiges entgegengesetzt werden.In der Schweiz wurde die Bevölkerung zu einer Petition aufgerufen mit 340 000 Unterschriften in 60 Tagen. Organisiert vom schweizerischen Apothekerverband gegen beabsichtigte Kürzungen in der Versorgung.Das zeigt, dass Mobilisierung geht, wenn man will.Die Probleme sind verwandt.
Wenn nicht gelingt, transparent zu machen, dass es gerade im Gesundheitsbereich Anforderungen gibt, die nicht durch Pseudoeffizienzsteigerungen zu lösen sind. Wenn es nicht gelingt das in die Öffentlichkeit zu bringen haben sich konstruktive Zukunftserwartungen erledigt.
Die Beispiele für kapitalbedingte Schäden sind Legion. Es gilt
sie bekannt zu machen.Lautstark.

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AW: Immer billiger oder Wie wir der Schraube abwärts folgen

von Bernd Jas am 21.07.2019 um 22:07 Uhr

Lieber Reinhard,

das nennt sich soziale Marktwirtschaft.
Im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft die hierzulande mehr und mehr und bewusst gesteuert zum Fremdwort mutiert.
Und immer schön weiter zusehen wie sich die Schlinge enger zieht.
Wenn es in der Politik heist: "Da haben die Märkte versagt." bedeutet das nichts anderes als: "Oh,.. da haben wir wohl zuviel dran gedreht." Siehe Nokia, Opel, Deutsche Bank, Krankenhäuser und ..... Apotheken.

Und den Klimawandel sollte man auch immer kritisch betrachten; menschgemacht?; - die Umweltverpestung ja, aber... CO-zwei und Co., ...... ich habe da arge Zweifel, je mehr uns damit Angst eingeblasen wird.

Und die Schweizer,.... ja ein besonderes Völkchen, deren Erfolg und Motivation drauf beruht, dass sie (im Gegensatz zu uns) ernst genommen werden.
Da gibt es noch weitere: "We are the Scott´s." sagen die von sich, und sie sind´s.

Herrlich

von Karl Friedrich Müller am 21.07.2019 um 14:30 Uhr

Die Diskussion ist heute wieder klasse!
Die Finger werden tief in die Wunden gelegt, speziell von Herrn Herzog, Dr. Diefenbach oder auch Kassensklave.
Spahn wurde öffentlich gelobt, weil er um das Verteidigungsministerium betrogen wurde von Merkel. Wie ein Schulbub. Und jawohl, Spahn steht glänzend da, weil er ein begabter und intelligenter sowie durchsetzungsfähiger Verkäufer seiner Politik ist. Die Öffentlichkeit glaubt, was propagiert wird. Nur ist es gelogen. Es wird nur gelogen, nicht nur bei der Klimapolitik.
Warum sehen nur die Autoren der Kommentare die Problematik? Und beispielsweise nicht das Begleitorchester des Erschießungskommandos? (Toll, Herr Herzog)
Warum können wir unsere Arbeit nicht wissenschaftlich und vernünftig machen? Dr. Diefenbach zeigt auf, wie oft wir pharmazeutische Bedenken - zu Recht - geltend machen müssten. Angst vor Regress, schon die Praxen tauschen bedenkenlos, Automatismen mögen die Ursache sein.
Um nur mal ein paar Punkte zu nennen.
Herr Gunnar Müller zeigt Lösungswege. Die muss halt auch jemand wollen. Da sind die konstruktiven Begleiter weit weg davon. Weil wir nicht wichtig sind.

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Apotheker*innen ...

von Reinhard Herzog am 21.07.2019 um 13:12 Uhr

... sind wohl die einzige Spezies, die auch den Weg vor das Erschießungskommando noch "konstruktiv begleiten" und dem etwas Positives abgewinnen würden - denn es hätte ja schlimmer kommen können, man denke nur an die vielen Todesarten ...

Und so geht er weiter, der feste Glaube an die Zukunftsfähigkeit des heutigen Apothekengebäudes, indes gebaut auf zunehmend unterspültem Sand, und zusammengehalten durch diverse Lebenslügen.

An denen munter weiter gestrickt wird, neuestes Märchen: Die erhaltene Rx-Gleichpreisigkeit!

Das ist sie natürlich nicht, denn demnächst fehlt eben der entscheidende Pfeiler in der Begründung fester Preise, nämlich das Arzneimittel als Ware besonderer Art, welche zum Schutz der Kranken vor Übervorteilung eben einer festen Preisbindung unterliegt. Ohne Ausnahme.

Demnächst ist aber der gesamte PKV-Bereich auf Ebene des Versands zum preislichen Abschuss freigegeben. Mit offenkundiger Billigung unserer Standesoberen.
Wann starten dann die ersten hiesigen Kollegen mit Marketingaktionen á la "Viagra heute zum Wochenendpreis" oder "Die Pille im Sommerschlussverkauf ..."? Gerade Antibaby-Pillen mit Packungen im zweistelligen Mio.-Bereich bieten da interessante Ansätze und tragen den Preiswettbewerb auch in die GKV-Kundschaft. Wie will man das verhindern? Klagen sind doch vorprogrammiert. Ansonsten greift Holland das Geschäft ab.

Da freut man sich über ein Linsengericht i.H. von 150 Mio. für undefinierte Dienstleistungen plus ein paar Krümel für Notdienst und Btm. und verliert hinterrücks womöglich weitaus mehr an den Versand.

Privat-Rx sind übrigens rund 120 Mio. Packungen p.a. mit einem effektiven Rohertrag von über 1,2 Mrd. €, um mal die Größenordnungen zu skizzieren.

Da dann die Preisbindung in der GKV sozialversicherungsrechtlich zu untermauern, dürfte nur ein Spiel auf Zeit sein. Warum soll das auf Dauer im Interesse der GKV liegen? Kann man das im Sinne der "Solidargemeinschaft" nicht auch komplett anders sehen, dass eben genau ein Preiswettbewerb kostendämpfend wäre (wie überall in der Wirtschaft)? Diese sozialrechtlichen Begründungen sind doch nicht einmal Sand, auf dem gebaut wird ...

Man kann sich natürlich immer weiter einkesseln lassen oder so nette Petitionen starten (als ob jemand auf die Frösche hört, wenn der Teich trockengelegt werden soll ...) - oder eben aus dem Lebenslügen-Gefängnis langsam mal ausbrechen.

Es wird Zeit.
50 Mrd. Umsatz und eine bei entsprechenden Randbedingungen ähnliche Unternehmensbewertung der Branche locken - und zwar sehr viele "Player". Es wäre schade, wirklich jammerschade, wenn der Berufsstand nur noch zu den Luschenhaltern am Spieltisch degradiert würde. Die Pokerrunde ist doch längst eröffnet, wenn auch noch im Hinterzimmer unter "illegales Glücksspiel" laufend. Noch ...

P.S.:
Eine entscheidende Passage fehlt im Tagebuch - Merkels Überraschungs-Coup mit AKK als Verteidigungsministerin. Jens Spahn dorthin, und eine Annette Widmann-Mauz ins BMG - und alles würde jetzt vielleicht ganz anders laufen. Hatte ich eigentlich so erwartet. Pustekuchen! Das Leben und Schicksal entscheidet sich eben oft in wenigen Augenblicken völlig neu ...

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AW: Apotheker*innen "ohne Ausnahme"

von Christian Giese am 21.07.2019 um 14:04 Uhr

"...welche zum Schutz der Kranken vor Übervorteilung eben einer festen Preisbindung unterliegt. Ohne Ausnahme."

Wenn die Apotheker*innen zu schwach sind, dieses moralische Narrrativ politisch öffentlich glaubhaft vorzubringen und nicht in ihrem Interesse, sondern im Interesse des schutzlosen Kranken zu verteidigen, sind sie echt dieses Berufsbildes heute nicht mehr wert.
Ohne Ausnahme.

Kultusministerin Frau Grütter, wusste als Paralelle, mit der moralischen Verteidigung des Kulturgutes Buch die Buchpreisbindung zu verteidigen.

In beiden Fällen des Interesses zeigt sich eine Verteidigung nicht für sich, sondern für Dritte andere.
So ginge Politik. Ohne Ausnahme.

Stundenlohn Notdienst

von Kassensklave am 21.07.2019 um 12:52 Uhr

Auch 350 Euro sind für einen 24-Stunden-Notdienst ein lauer Witz !
Mit den 14,60 Euro pro Stunde kann ich doch keine Reinungskraft brutto bezahlen.....! Mein Klempner berechnet mir schon 35 Euro...tagsüber.
Wir lassen uns hier mit Peanuts abspeisen und sollen dafür auch noch dankbar sein??

Und weiter ist dringend notwendig eine deutliche Erhöhung der Notdienst-Gebühr, um dem massenhaften Missbrauch zu begegnen. In der Großstadt sind 3 von 4 Inanspruchnahmen mißbräuchlich. Kondome, Viagra, Nagelpilz. Dazu Uralt-Rezepte und Paracetamol, aber das Billige, nicht Ratiopharm.
Nach meiner Auffassung mindestens 10 Euro, alles andere wird nicht wahrgenommen.
Ich bin doch kein Nacht-Shopping für Vergessliche.

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Aktuelles

von Dr.Diefenbach am 21.07.2019 um 11:30 Uhr

Zunächst die Frage an Herrn Kollegen Müller:WARUM sollte eine politische Erscheinung wie J.S.zurücktreten,dem die Kanzlerin gestern werbewirksam (!) nachsagte,dass ER eine "Menge Arbeit" weggeschafft habe.Dem die Offiziöse von uns nun scheinbar dankbar ist für das Erreichte.Dem,das darf man nie vergessen,ja auch alle anderen Bereiche im Gesundheitswesen zu Füssen liegen.Und wir sind halt ein bescheidener Teil seiner Einflussnahme.Dass die Vitamin B Packungen seitens der Importeure usw. eine Rolle spielen,wir vermuten es nur,belegt ist es eben NICHT.Dann:Mich irritiert nach wie vor,wie permanent von UNS allerdings die Pharmakologie,-kinetik-,genetik etc. nicht genug bis gar nicht mehr aufgerufen wird.Was haben wir für Gelder ins ZL gesteckt ,um Belege für Substituierbarkeit,für AUCs und vieles mehr zu generieren,um Substitutionen eigentlich schon bei-oft genug zitiert-klassischen Omeprazolen auszuschliessen,die ganzen Stoffgebiete wie Neuroleptika,Antidepressive,Analgetika,Antiparkinsonmittel,,KhK Präparate und vieles mehr. lasse ich mal weg.Und jetzt??Liegt nicht mal ein Ansatz vor,diesem VerantwortungsMONOPOL eine wirtschaftliche Grundlage zu verleihen.Mir fällt der Kiefer herunter,wenn ich höre,dass man seitens der ABDA bis heute keine vernünftige Rechnung für die genau hier notwendige Beratung der Öffentlichkeit zu präsentieren in der Lage scheint.Das geht seit Jahren.Und NUN die Lawine der Lieferengpässe.Das wurde verschlafen!!!!! Warum gibt es kein Regelung auf der doch immer so geliebten europäischen Ebene?Wie sind denn die Erfahrungen mit dem USA-oder französischen Modell?Nun sehen wir die Brände überall!! Eigentlich ein doch triviales Problem für eine "Staatengemeinschaft",die gerne Mars und Mond besuchen möchteund Klimakorrekturen täglich aufs Neue produziert,wobei die Verlogenheit hier Bände spricht(anderes Thema).Wenn laut T.Preis mittlerweile ein Hunderter Schnitt Defekte auftritt,dann KANN man doch den neuen Rahmenvertrag mit viel inhaltlichem Irrsinn gar nicht erfüllen,ohne eine Retaxe nach der anderen zu "provozieren".Oder irre ich da komplett? -DIESE Sachebene ist es doch,die eben NICHT mit netto 6 Euro und Cent bedienbar ist!!!Und da helfen auch die 15o Mio nicht weiter,wenn man es auf die breite Masse verteilt.Hier ist dann der DAV dran.Aber wie ich mal vermute,Fritz Becker muss für vieles im Hause Berlin den Kopf hinhalten,um die smarten Jovialitäten aus dem Leben der anderen abzufangen.ERGO:Der erreichte Zustand kann nur ein Schwebezustand sein,das neue Gesetz kann keine Dauerlösung sein für einen Beruf,der so viel tolle Facetten bietet und den wenige nach wie vor zerreden wollen.Und ggf. werden,wenn wir nicht ordentliche PR dagegenstellen(ach ja,wie gehts denn Herrn Dr. Kern??)

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AW: Aktuelles und neue Schikanen

von Bernd Jas am 21.07.2019 um 22:30 Uhr

Lieber Kollege Diefenbach,

"...,dann KANN man doch den neuen Rahmenvertrag mit viel inhaltlichem Irrsinn gar nicht erfüllen,ohne eine Retaxe nach der anderen zu "provozieren".Oder irre ich da komplett?"

Nein, Sie irren nicht. Das sind nur weitere Banderillas im Nacken der Apotheken mit ekeligen Wiederhaken.

Wir sind mittlerweile über dem dreifachen an Lagerdefekten, wie zu der Zeit als Sie noch skandalöse Daten sammelten.

Petition von Herrn Bühler

von Uwe Hüsgen am 21.07.2019 um 10:26 Uhr

einen Hinweis auf die Petition (und auf die Unterstützer dieser Aktion durch bekannte Institutionen) vermisse ich schmerzlich, liebes Tagebuch.
Jetzt gilt es, Unterschriften zu sammeln!

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AW: Petition von Herrn Bühler

von Peter Ditzel am 21.07.2019 um 10:56 Uhr

Lieber Herr Hüsgen, über die Petition hat das liebe Tagebuch ausführlich berichtet. Viele Grüße, Peter Ditzel

AW: Petition von Herrn Bühler

von Peter Ditzel am 21.07.2019 um 11:00 Uhr

Lieber Herr Hüsgen, den Tagebuch-Eintrag finden Sie in der Ausgabe der letzten Woche. Viele Grüße, Peter Ditzel

AW: Petition von Herrn Bühler ... Ich bin neu hier ...

von Christian Timme am 21.07.2019 um 17:57 Uhr

Demokratie Digital: Brille verlegt ... Rechte weg ... Herzlichen Glückwunsch im Land der Petition. Ich hätte da noch einen Verbesserungsvorschlag: Linke Maustaste und Return ... und schon bekommt man einen „Stromschlag“ und ist wieder am Anfang ...

Es gibt immer eine Alternative: Plan C…!

von Gunnar Müller, Detmold am 21.07.2019 um 8:58 Uhr

Machen wir uns nichts vor: Die Politik ist am Ende. Und mit uns Apotheken erst recht.
Es gibt in der Tat wichtigere Dinge zu regeln. Wer kümmert sich schon um die Rettung der Apotheken vor Ort, wenn es darum geht, das Klima zu retten, die EU zusammen zu halten, das Flüchtlingsproblem zu lösen und die Ölpreise an der Tanke in Schach zu halten, indem man verhindert, dass ein paar Öltanker an der freien Fahrt über mit Mikroplastik verseuchten Meeren gehindert werden. Nicht einmal unsere eigene Berufszertretung.

Dabei wäre doch alles ganz einfach, alles unter einen Hut zu bringen: Gleich lange Spieße - bei gleichen Endpreisen UND einem aufwandsbezogenem Apothekenhonorar. Da der Aufwand in einer traditionell geführten Apotheke eben ein anderer ist, als bei einem Versender, muss dieser diesen Teil
der Vergütung halt wieder abführen. Zum Beispiel an einen Apotheken – Rettungsfonds. Den könnten die jede Menge Bescheide erstellenden Organisatoren beim DAV glatt mitmachen.
Da das schnöde Packen von Arzneimittel-Päckchen, deren umweltbelastender Versand und die mehr oder eher weniger ungeregelte Zustellung durch unausgebildetes d. h. nicht-pharmazeutisches Personal bislang ebenso wenig zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen gehört wie ein pharmazeutischer Bringedienst, werden diese kurzerhand dazu gemacht (das dürfte für einen Jens Spahn sicherlich kein Problem sein…). Oder auch nicht. DANN haben allerdings Versender aber auch keinen Anspruch auf ein Entgelt dafür…!

Für die entsprechende Umverteilung sorgt der Apotheken-Rettungsfonds – oder falls man diesen nicht schaffen möchte, ganz einfach: Das jeweilige Abrechnungszentrum. Das zwischen traditionell arbeitender, beratender, Gemeinwohl – verpflichteter usw. Apotheke und Versender unterscheidet.
Noch Fragen?

Nur Mut!
Noch ist kein Gesetz so aus dem Bundestag so herausgekommen, wie es hinein gekommen ist.
Und wenn unsere traditionellen Standesvertretungen dazu keine Lösungen haben, dann müssen wir sie eben machen.
Herzliche Grüße von den BasisApothekern

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Weiterarbeiten!

von Ulrich Ströh am 21.07.2019 um 8:57 Uhr

Halb voll , drei Viertel leer...

Man wird dem neuen Gesetz, wenn es denn so kommt,
1000 Tage Zeit geben müssen,um es zu bewerten.

Keine Hilfe durch das kommende Gesetz bekommt die Apotheker-Generation 1950 bis 1960, die für ihren kommenden Ruhestand ihre Landapotheken ,aber auch Stadtapotheken ,aktuell verkaufen oder nur abgeben wollen.

Dafür sind apothekerlichen Zukunftsaussichten zu vage und werden es. auch bleiben!

Also weiterarbeiten!
Pech gehabt.

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"Trostloses" für die Sommerpause ...

von Christian Timme am 21.07.2019 um 8:33 Uhr

Und wieder ist es unseren Politikern gelungen sich ohne einen "gesunden Leistungsnachweis" zu entfernen ...kommt einem "bekannt vor".

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Sie haben es wieder getan

von Karl Friedrich Müller am 21.07.2019 um 8:17 Uhr

Unsere „Standesvertretung“.
Sie hat, statt endlich gewiefte Verhandler und Experten zu verpflichten, amateurhaft selbst verhandelt, sich blenden („noch nie hat ein Minister ....) lassen und uns alle damit weit über den Tisch ziehen lassen. Sogar ein Gericht bescheinigt die europarechtlichen Möglichkeiten und zeigt die andauernden Lügen aus der Politik auf. Und damit natürlich auch die Beeinflussung durch die ausländischen Versender. An sich muss Spahn zurücktreten.
Die gescheiterten Verhandlungen (aus meiner Sicht) der ABDA werden unabsehbare Folgen haben für die Apotheken vor Ort. Schon ein Tag nach dem Durchwinken im Kabinett wird das Gesetz relativiert und aufgezeigt, in welche Richtung es wirklich geht. Nur in Richtung DocMorris.
Da sind die paar Euro mehr für uns nicht mal ein Trostpflaster.
Dazu fällt mir eben ein: wie genau sollen wir einen Notdienst bewerkstelligen, wenn sonst der Umsatz fehlt? Mit ein bisschen Notdienstgebühr? Dazu gehört auch ein finanziertes Warenlager, dazu gehört auch, dass ich weiß, was die Ärzte so in der Feder haben, um es altmodisch auszudrücken. Kurz. Lieferfähigkeit.
Die ABDA ist auf ganzer Linie gescheitert, wegen ihrer Uneinsichtigkeit, Sturheit und Selbstüberschätzung. Es stellt sich die Frage, inwieweit die ABDA dafür gerade stehen muss. Auch finanziell und persönlich.

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AW: Sie haben es wieder getan

von Gabi Umminger am 22.07.2019 um 11:36 Uhr

JS wird NICHT zurück treten. Haben Sie schon mal einen Sonnenkönig zurücktreten sehen? Jetz wo das Konzept der Nebelkerzen (Impfdiskussion, Apothekenstärkungsgesetz) aufgeht und man ihm wegen unpassender Heirat den Verteidigungsminister verweigert MUSS der arme Mann doch wenigstens das Kanzlerinnenlob weiter einheimsen auf dem Posten als Gesundheitsvernichter. Er verkauft unsere Gesundheit ins Ausland. Wir jubeln ihm noch zu. Alles bestens! Bananenrepublik Deutschland

AW: Sie haben es wieder getan

von Heiko Barz am 22.07.2019 um 13:10 Uhr

Es muß doch in den ABDA-Statuten eine Situation beschrieben sein, dass bei dem von K.F. Müller beschriebenen Totalversagen des ABDA-Vorstandes ein Regulativ einsetzen muß. Die gesamte Apothekerschaft zahlt zwangsweise in den ABDA-Pool. Dafür muß es auch Rechte geben, die UNS vor diesen seltsam denkenden Herrschaften zu schützen haben.
Da sich diese sogenannten Führungskräfte von den ums Überleben kämpfenden Zwangszahlern in verachtender Weise abwenden, sollten und müssen wir uns wehren, indem diese Zwangsgelder bis auf weiters eingehalten werden.
Gegen diese Unfähigkeit an der „Spitze“ kann nur ein Berufsgerichtsverfahren zur „Entthronung“ führen.
Hier könnte nur ein Musterprozess die Deutsche Apothekerschaft vor dem Berufsinfarkt bewahren.
Und man stelle sich vor, man klagt gegen die eigene „Familie“ um zu überleben.

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