Masern-Impfstoff / GSK

Aktueller Engpass soll zukünftige vermeiden

Stuttgart - 25.07.2019, 07:00 Uhr

M-M-RVAXPRO und Varivax von MSD sind nicht die einzigen Alternativen zum aktuell fehlenden Vierfachimpfstoff von GSK. Die Versorgung mit Masern-Impfstoff ist laut den beiden Herstellerfirmen aktuell nicht gefährdet. Auch nicht angesichts der kommenden Impfpflicht. (Foto: imago images / photothek)

M-M-RVAXPRO und Varivax von MSD sind nicht die einzigen Alternativen zum aktuell fehlenden Vierfachimpfstoff von GSK. Die Versorgung mit Masern-Impfstoff ist laut den beiden Herstellerfirmen aktuell nicht gefährdet. Auch nicht angesichts der kommenden Impfpflicht. (Foto: imago images / photothek)


Normaler Bedarf durch GSK nicht gedeckt, MSD musste improvisieren

Bestehende Produktionslinien sollen bei GSK also den neuesten regulatorischen Erfordernissen angepasst werden. Man investiere in hohem Maße in neue Produktionsanlagen. „Leider kommt es dabei zu Verzögerungen […]“, weshalb GSK auch den normalen Bedarf am Masern-, Mumps-, Röteln-, Varizellen-(MMRV)-Impfstoff Priorix-Tetra® über einen längeren Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stellen könne. Laut MSD muss dieser Ausfall an „normalem Bedarf“ groß sein. Denn Proquad® sei als Alternative zwar voll lieferfähig, machte bis zum Ausfall von Priorix Tetra® aber nur einen Marktanteil von ungefähr 10 Prozent aus. MSD habe den Engpass nur durch eine Umverteilung ursprünglich anders verplanter Chargen abfangen können. 

Keine Auswirkungen auf den Impfschutz in Deutschland erwartet

Etwa vier Jahre dauert der Bau einer neuen Produktionsstätte laut GSK. Zwei weitere Jahre seien in der Regel nötig bis der Herstellungsprozess validiert und die Anlage behördlich abgenommen ist: „GSK nimmt an, dass die zusätzlichen Produktionsstätten in den nächsten Jahren einsatzbereit sein werden, jedoch nicht vor Ende 2020.“ Doch auch dann ist der eigentliche Herstellungsprozess noch langwierig: 12 bis 26 Monate soll er dauern, wobei bis zu 70 Prozent der Produktionszeit in die Sicherstellung der Qualität und Konsistenz des Endprodukts in Qualitätskontrollen und Freigabetests fließen sollen.

Doch weder MSD noch GSK scheinen aktuell die Versorgung mit Masern-Impfstoff in Deutschland in Gefahr zu sehen. So werde GSK „alles daransetzen, um die Verfügbarkeit seiner MMR- und V-Impfstoffe (also als Dreifach- und Einfach-Impfstoff) in dieser Zeit sicherzustellen.“ Bislang sei kein Engpass aufgetreten:


Wir erwarten auch in Zukunft aufgrund der alternativen Impfmöglichkeiten keine signifikanten Auswirkungen auf den Impfschutz der Bevölkerung und stehen in einem engen Austausch mit den Behörden.“

GSK




Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Masern (Solitärimpfstoff)

von Anddani am 25.07.2019 um 8:48 Uhr

Wenn bisherigen Impfgegnern die Pflicht zur Masernimpfung auferlegt wird, werden sie auch nur dieser Verpflichtung nachkommen und ihre Kinder ausschließlich gegen Masern impfen lassen. Ein Impfstoff ausschließlich zur Masernimpfung ist in Deutschland aktuell nicht verfügbar. Diskussionen in der Offizin und mit den Kostenträgern über den Import werden die Folge sein.

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