Migräne-Prophylaxe

Lilly schließt Rabattverträge über Migräne-Antikörper Emgality

Stuttgart - 05.08.2019, 12:45 Uhr

Der Bad Homburger Pharmakonzern Lilly hat Rabattverträge über Emgality geschlossen. Der Antikörper gegen CGRP wird zur Migräne-Prophylaxe eingesetzt, und zwar für Patienten, die an mindestens vier Tagen im Monat an Migräne leiden. Derzeit läuft die G-BA-Nutzenbewertung zu Galcanezumab. (m / Foto: picture alliance / AP Photo)

Der Bad Homburger Pharmakonzern Lilly hat Rabattverträge über Emgality geschlossen. Der Antikörper gegen CGRP wird zur Migräne-Prophylaxe eingesetzt, und zwar für Patienten, die an mindestens vier Tagen im Monat an Migräne leiden. Derzeit läuft die G-BA-Nutzenbewertung zu Galcanezumab. (m / Foto: picture alliance / AP Photo)


Nutzenbewertung zu Galcanezumab

Für den prophylaktischen Migräne-Antikörper Erenumab hat der G-BA seine Nutzenbewertung bereits abgeschlossen. Er kam bei Aimovig® zu dem Schluss, dass eine Migräneprophylaxe mit dem CGRP-Rezeptor-Antikörper nur bei austherapierten Migränikern, bei denen mindestens fünf vorherige Migräneprophylaktika (Metoprolol beziehungsweise Propranolol, Flunarizin, Topiramat, Amitriptylin, Valproinsäure oder Clostridium botulinum Toxin Typ A) erfolglos waren, einen „beträchtlichen Zusatznutzen“ bringt. Unter anderem bemängelte der G-BA, dass vergleichende Studien zu anderen Prophylaktika fehlen. Novartis hat hier bereits reagiert, derzeit läuft die HER-MES-Studie, die Erenumab mit Topiramat vergleicht. Das Ergebnis der Nutzenbewertung von Emgality® wird im September erwartet.

Wie viel bezahlt die GKV?

Emgalitiy® dürfte eine äquivalente Einschätzung erhalten, denn die Stellungnahme des IQWiG liegt bereits vor und entspricht dessen Meinung zu Erenumab. Die Monatstherapiekosten für die CGRP-Antikörper liegen bei rund 600 Euro und damit deutlich höher als für andere zur Prophylaxe eingesetzte Wirkstoffe, beispielsweise generisches Metoprolol. So müssen die Krankenkassen zwar die Arzneimittel laut Zulassung (mindestens vier Migränetage im Monat) bezahlen, die Frage wird nur sein: Wie viel bezahlen sie?



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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