Apothekenplattform

Bestellplattform von pro AvO soll auf Curacado-Technologie basieren

Stuttgart - 12.08.2019, 15:15 Uhr

Peter Menk, Geschäftsführer von pro AvO, erklärt, dass man sich nach langer Analyse und Berücksichtigung von Make-or-Buy-Optionen eindeutig für Curacado entschieden habe. (m / Foto: picture alliance / Wort&Bild Verlag / Eleana Hegerich / pro AvO - Die Initiative für alle Apotheken)

Peter Menk, Geschäftsführer von pro AvO, erklärt, dass man sich nach langer Analyse und Berücksichtigung von Make-or-Buy-Optionen eindeutig für Curacado entschieden habe. (m / Foto: picture alliance / Wort&Bild Verlag / Eleana Hegerich / pro AvO - Die Initiative für alle Apotheken)


Wie im Sommer angekündigt, hat pro AvO nun Konkreteres über seine Pläne für eine Bestellplattform für Vor-Ort-Apotheken bekannt gegeben. Der Zusammenschluss aus fünf Schwergewichten aus dem Apothekenmarkt – nämlich BD Rowa, Gehe, Noventi, Sanacorp und Wort & Bild – will einer Mitteilung zufolge auf die Technik von Curacado aufbauen. Der Wort & Bild Verlag hatte vergangenen Herbst die Mehrheit an dem regionalen Click & Collect-Anbieter erworben. 

Dass pro AvO – der Zusammenschluss aus dem Automatenhersteller BD Rowa, den Großhändlern Gehe und Sanacorp, der Noventi und dem Wort & Bild Verlag – auch an einer Apothekenplattform arbeitet, war bekannt. Genaueres wusste man allerdings bislang nicht. Man wolle ergebnissoffen alle Optionen prüfen und im Sommer ein Konzept vorstellen, hieß es. Wie am heutigen Montag bekannt wurde, wird auf die Technologie des Onlineshop-Anbieters Curacado aufgebaut. „Wir müssen allen Apotheken in Deutschland zeitgleichen und unkomplizierten Zugang zu unserer digitalen Plattform ermöglichen – und das, bevor das E-Rezept kommt“, erläutert Peter Menk, Geschäftsführer von pro AvO, in einer Pressemitteilung. „Hier bedarf es einer zuverlässigen und am Markt erprobten technologischen Basis, welche die Möglichkeit bietet, die 19.400 deutschen Apotheken zeitgleich anzubinden. Wir haben uns nach langer Analyse und Berücksichtigung von Make-or-Buy-Optionen eindeutig für Curacado entschieden.“

Demnach hat pro AvO nun die Rechte an der Nutzung der Software von Curacado erworben. Die Mehrheit an der vom Nürnberger Apotheker Ralph König gegründeten regionalen Click & Collect-Plattform war im vergangenen Herbst vom Wort & Bild Verlag übernommen worden. Bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Interpharm in Stuttgart gab der Verlag bekannt, dass das Angebot des Click & Collect-Online-Shops deutschlandweit ausgerollt werden soll. Man wolle ihn allen Apotheken zur Verfügung stellen, unabhängig davon, ob sie ihre Website beim Wort & Bild Verlag haben oder nicht, hieß es damals. Die ersten Shops sind laut Wort & Bild Verlag seit März live.

Bestehende Shops können angebunden werden

Die Curacado-Technologie soll nun also auch die Basis für pro AvOs neue Plattform bilden. Bestehende Onlineshops und Warenwirtschaften der Apotheken sollen über Schnittstellen verbunden werden können, heißt es. Laut pro AvO kann jede Apotheke weiterhin den Shop-Anbieter nutzen, den sie möchte. Die Technologie soll in der Lage sein, jeden Shop anzubinden. „Wir möchten jeder Apotheke in Deutschland einen digitalen Zugang zu ihren Kunden bieten. Dazu gehört für uns die Unterstützung beim Aufbau eines digitalen Marktplatzes für die Apotheke vor Ort. Dieser Marktplatz wird gegenüber allen existierenden Systemen offen konzipiert“, erklärt Geschäftsführer Peter Menk. 

Somit ist gewährleistet, dass die bereits bestehenden Angebote der Pro AvO-Mitglieder – also Curacado (Wort & Bild), mea® - meine Apotheke (Sanacorp), gesund leben-Apotheken (Gehe) oder callmyApo von Noventi – von den Apotheken weiter genutzt werden können, weil diese an die gemeinsame digitale Plattform angeschlossen werden können. Pro AvO plant nach eigener Aussage das Angebot in den nächsten Monaten weiter auszubauen, um den Apothekern vor dem Start des E-Rezepts eine Lösung bereitstellen zu können.

„IhreApotheken.de“ läuft seit April

Das zweite große Digitalisierungsbündnis im Markt, der von Noweda und Burda ins Leben gerufene „Zukunftspakt Apotheke“, hat seine Bestellplattform „IhreApotheken.de“ bereits vor einer Weile vorgestellt, seit April läuft sie. Nach einer dreimonatigen Testphase zählte sie Anfang August laut Noweda über 7.000 teilnehmende Apotheken und mehrere tausend Bestellungen.

Der Zukunftspakt setzt dabei auf die Technik von apotheken.de. Mithilfe des Softwarehauses Pharmatechnik wird derzeit an einer Schnittstelle gearbeitet, IhreApotheken.de an die Warenwirtschaftssysteme der Apotheken anzubinden. Bis zum Jahresende soll sie zur Verfügung stehen. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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