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Pharmaziestudierenden-Kolumne
Wir fordern eine Novellierung der Approbationsordnung!
Verlängerung des Studiums ist überfällig
Der typische Alltag der Pharmaziestudierenden besteht daraus, von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends für Vorlesungen oder Praktika in der Universität zu sein und im Anschluss oft noch Protokolle zu schreiben oder für Testate zu lernen. Da bleibt nur in der vorlesungsfreien Zeit Raum für eine eigenständige, weiterführende Beschäftigung mit den Themen – vorausgesetzt, man muss keine Famulatur absolvieren oder arbeiten, um das Studium zu finanzieren. Eine Verlängerung des Studiums auf mindestens neun Semester bei gleichbleibender Stoffmenge und neu evaluierten Lehrinhalten ist aus Sicht der Studierenden daher längst überfällig, damit sie das Wissen gewinnbringend verinnerlichen können.
Sorge bereitet uns zudem die starke Fokussierung auf die Reproduktion von Inhalten. Diese Art zu Lernen ist nicht mehr zeitgemäß. Durch das Internet mit diversen Plattformen, kann man jede Information in Sekundenschnelle abrufen. Die Einordnung und Bewertung von Informationen sind Kompetenzen, die souverän beherrscht werden müssen. Spricht man mit Apotheker/-innen aus dem Offizinalltag, sind Patient/-innen, die sich schon ausführlich in den Foren belesen hat, keine Einzelfälle mehr – sie stehen an der Tagesordnung.
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Mehr Zeit für den Blick über den Tellerrand!
Uns wird oft gesagt: „Die AAppO besitzt alle Freiheiten, Verbesserungen in der Lehre umzusetzen! Es besteht kein Anlass zu einer Änderung.“ Diesen Punkt sehen wir und stimmen ihm zu. Leider zeigen einige Projekte, die eine flächendeckende Veränderung des Studiums ohne eine Änderung der AAppO zum Ziel hatten, dass die Umsetzung nicht erfolgt. Ein gutes Beispiel ist der „Kompetenzorientierte Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier” (KLP-P) aus dem Jahr 2014, der auf dem Positionspapier „Apotheke 2030“ der ABDA basiert und am Beispiel der öffentlichen Apotheke erarbeitet wurde. Damals wurde eine kompetenzorientierte Lehre an allen 22 Pharmaziestandorten und eine stärkere Patientenorientierung gefordert.
Diese muss in der Ausbildung konkret mit einer Stärkung der Klinischen Pharmazie beginnen. Daher fordern wir die Gleichgewichtung der fünf Fächer im Hauptstudium. Den Zustand, dass einige Standorte so kurz vor dem „18. Geburtstag“ der AAppO immer noch keine eigenständige Professur für die Klinische Pharmazie haben, halten wir für nicht tragbar! Leider gilt gleiches für die Pharmakologie. Um weiterhin eine gute Versorgung der Patient/innen durch kompetente und zeitgemäß ausgebildete Apotheker/innen zu gewährleisten, muss sich dringend etwas ändern.
Aus all diesen Gründen machen sich die deutschen Pharmaziestudierenden für eine Novellierung der AAppO stark. Wir als BPhD sprechen uns deshalb für den zu Anfang genannten Antrag an den Deutschen Apothekertag aus, der genau das fordert.
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