Parenterale Zubereitungen

Zyto-Apotheker warnen vor unkalkulierbaren Retaxationen

Berlin - 10.10.2019, 12:45 Uhr

Um die Preise für parenterale Zyto-Zubereitungen ist es ruhig geworden – für viele Apotheker mit Reinraum ein beunruhigender Zustand. (m / Foto: benicoma / stock.adobe.com)

Um die Preise für parenterale Zyto-Zubereitungen ist es ruhig geworden – für viele Apotheker mit Reinraum ein beunruhigender Zustand. (m / Foto: benicoma / stock.adobe.com)


Kritische Neueinführungen ab 1. Februar 2018

Es geht um erstmals ab dem 1. Februar 2018 neu in den Markt eingeführte sowie ab diesem Tag generisch gewordene Arzneimittel und Wirkstoffe. Für sie verhandeln die Vertragspartner der Hilfstaxe – nach Durchführung von Preisabfragen durch den GKV-Spitzenverband – rückwirkend zum Tag der erstmaligen Markteinführung Abschläge und setzen sie fest. Für diese Präparate wird es also doch eine Rückwirkung geben. Darunter fallen umsatzstarke Medikamente, wie beispielsweise die Biosimilars zu Trastuzumab (z.B. Herzuma®) oder die Wirkstoffe Bortezomib und Pemetrexed, die beide generisch wurden.

Aber wie steht es um die Verhandlungen zu diesen Preisen? Das fragt sich auch die ARGE PareZu : 


Obwohl nun bereits ein Jahr seit dem Vergleich vergangen ist, gibt es bisher keine belastbaren offiziellen Aussagen von Seiten der Vertragspartner, wie es weitergehen soll. Finden bereits Verhandlungen statt? Gibt es Preiserhebungen durch den GKV-Spitzenverband? Wird es rückwirkende Preisabschläge geben? Wenn ja, in welcher Höhe? Wie weit werden sie zurückgreifen?“ 

Arbeitsgemeinschaft parenterale Zubereitungen (ARGE PareZu)


Wie die ARGE in einer Pressemitteilung erklärt, ist bisher keine betroffene Apotheke informiert worden. Dabei könne eine Retaxation, die möglicherweise über mehrere Jahre zurückwirkt, durchaus zu „existenzgefährdenden Liquiditätsengpässen“ führen.

Und so fordern die fast 40 Zyto-Apotheken der ARGE den DAV und den GKV-Spitzenverband auf, „diesen vertraglichen Blindflug zu beenden und endlich zu einer neuen, tragfähigen Einigung bei der Hilfstaxe zu kommen“. Nicht zu wissen, ob sich die geleistete Arbeit am Schluss und unter dem Strich rechnen werde oder im Worst Case den eigenen Ruin bedeute, könne niemandem über einen derart langen Zeitraum zugemutet werden.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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