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DAV zum E-Rezept-Projekt von DocMorris
„Start-Ups und Großkonzerne wollen sich unter Beweis stellen“
DAV: Gematik-Spezifikationen werden entscheidend sein
Doch der DAV gibt sich gelassen. Auf Nachfrage von DAZ.online signalisierte ein DAV-Sprecher, dass man dem DocMorris-Projekt im Vergleich zu den anderen E-Rezept-Modellen keine besondere Aufmerksamkeit widmet. Der Sprecher wörtlich:
Derzeit gibt es viele ‚Versuchsballons‘ zum E-Rezept, bei denen Start-ups und Großkonzerne ihre Zukunftsvisionen und Marktpositionen unter Beweis stellen wollen. Aus Sicht der Apothekerschaft ist jedoch entscheidend, dass das E-Rezept den Gematik-Spezifikationen entspricht und in die Telematikinfrastruktur eingebunden ist. Für die Patienten muss die freie Apothekenwahl erhalten bleiben, und es darf auch kein unüberschaubarer Flickenteppich entstehen, wo jeder Arzt, jede Krankenkasse und jede Apotheke dem Patienten eine eigene technische Lösung aufdrängt. Der Deutsche Apothekerverband entwickelt deshalb mit Hochdruck eine Patienten-App für das E-Rezept, die bundeseinheitlich, kostenfrei und leicht bedienbar ist, aber trotzdem allen Anforderungen an modernen Datenschutz und -sicherheit genügt.“
Der DAV-Sprecher liefert hier ein weiteres wichtiges Argument: Die Spezifikation für das flächendeckende E-Rezept sind noch längst nicht entworfen und werden in der Gematik derzeit noch definiert. Heißt konkret: Alle Versorgungsprojekte zum E-Rezept arbeiten unter technischen und konzeptionellen Voraussetzungen, die nach den Gematik-Festlegungen wertlos sein könnten. Das E-Rezept-Modellprojekt der Apotheker GERDA in Baden-Württemberg hat hier einen kleinen Vorteil: Denn die Apotheker sind innerhalb der Gematik für das Thema E-Rezept verantwortlich – ihr Modellprojekt dürfte also am nächsten an der späteren Versorgungspraxis dran sein.
1 Kommentar
Ja
von Christiane Patzelt am 23.10.2019 um 23:41 Uhr
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