Lizenzgebühren, Preissteigerungen

Software-Gebühren für Apotheker werden erhöht

Berlin - 25.10.2019, 12:30 Uhr

Apotheker müssen in den kommenden Monaten mit Preissteigerungen bei der Apotheken-Software rechnen. Grund dafür ist unter anderem, dass die Avoxa ihre Lizenzgebühren für die Nutzung eines Interaktionsmoduls erhöht. (Foto: s / imago images / Panthermedia)

Apotheker müssen in den kommenden Monaten mit Preissteigerungen bei der Apotheken-Software rechnen. Grund dafür ist unter anderem, dass die Avoxa ihre Lizenzgebühren für die Nutzung eines Interaktionsmoduls erhöht. (Foto: s / imago images / Panthermedia)


Die Apotheker müssen in den kommenden Monaten wohl mit einer Steigerung ihrer Software-Gebühren rechnen. Nach Informationen von DAZ.online geht es dabei insbesondere um eine Preissteigerung bei der Avoxa, die die Softwarehäuser an die Apotheker durchreichen. Konkret stellt die Avoxa über die ABDA-Datenbank ein erneuertes Interaktionsmodul zur Verfügung und verlangt dafür höhere Lizenzgebühren. Kunden von CGM Lauer müssen wegen einer weiteren Kostenerhöhung allerdings noch tiefer in die Tasche greifen.

Die Avoxa bietet den Apotheken-Softwareanbietern über die ABDATA Arzneimittelinformationen, die die Softwarehäuser für eine Lizenzgebühr beziehen und in ihre jeweiligen Systeme einpflegen und regelmäßig aktualisieren. Ein Teil der ABDA-Datenbank ist das sogenannte CAVE-Modul, das Apothekern hilft, Arzneimittelinteraktionen, unbekannte Risiken oder mögliche Wechselwirkungen zu erkennen. Nach Informationen von DAZ.online wurde dieses Modul nun ausgebaut und umstrukturiert. Die patientenindividuellen Arzneimittelchecks sollen erweitert werden, außerdem soll es zusätzliche Infos geben, etwa zu neuen Stoffgruppen.

Die Avoxa wird diese Neuerungen am CAVE-Modul in den kommenden Monaten in die ABDA-Datenbank integrieren. Ab dem 1. Januar 2020 fallen daher höhere Lizenzpreise an, die die Avoxa ihren Kunden berechnet. Die Softwarehäuser müssen die Änderungen in ihre Systeme einbauen, was wiederum Aufwand und Kosten verursacht. „Die Integration der neuen Funktionalitäten und die Zusammenführung der Datenbankstrukturen erfordern (…) aufwändige Anpassungen in unseren Warenwirtschaftssystemen“, heißt es beispielsweise in einem Schreiben der Awinta an ihre Kunden. Daher werde eine „deutliche“ Erhöhung der Nutzungsgebühren nicht vermeidbar sein, heißt es weiter.

Zur Höhe der Kostenanpassung erklärte ein Awinta-Sprecher gegenüber DAZ.online: „Die Auswirkung ist abhängig von den bisher genutzten Lizenzen. Deshalb wird Awinta ihren Kunden die kundenindividuellen Preise wie angekündigt Anfang Dezember mitteilen.“ Grundsätzlich würden aber auf alle Kunden gesteigerte Kosten zukommen, so der Sprecher.

CGM Lauer: Zwei Preissteigerungen

Doch nicht nur die Awinta reicht die Kosten an die Apotheker durch. Auch Kunden der Compu Group (CGM Lauer) müssen tiefer in die Tasche greifen. Eine Sprecherin erklärte gegenüber DAZ.online: „Die ABDA verändert in 2020 ihre Datenstruktur und gleichzeitig ihr Preismodell. Dadurch steigen die ABDA-Lizenzkosten und es sind Anpassungen in der Apothekensoftware notwendig. Aktuell prüfen wir, inwiefern sich dadurch die Preise für unsere Kunden ändern und werden sie fristgerecht informieren.“

DAZ.online liegt ein Schreiben von CGM Lauer an Apotheker vor, aus dem hervorgeht, dass die Kostensteigerung für die Neuerungen in der ABDA-Datenbank bei monatlich 23,65 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer liegen wird. Doch damit noch nicht genug. Im gleichen Schreiben kündigt CGM Lauer eine weitere Anpassung in Höhe von 9,90 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer an (zum 1. Februar 2020). Zur Erklärung werden „allgemeine Preissteigerungen“ genannt.

Und auch Pharmatechnik* hatte schon vor mehreren Monaten Preisanpassungen angekündigt, die mit der erneuerten Datenbank in Zusammenhang stehen. DAZ.online liegt ein Schreiben des Unternehmens an Apotheken vor, demzufolge die monatlichen Gebühren schon zum 1. August dieses Jahres angepasst wurden - um knapp 20 Euro. Auf Nachfrage von DAZ.online gab es von Pharmatechnik selbst bislang aber keine Antwort dazu.

Und auch Phoenix (ADG) hält sich zurück. Eine Sprecher erklärte: „Uns ist bekannt, dass die Avoxa ihre Gebühren zum Januar 2020 erhöht. Darüber hinaus können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt keine Details nennen.“

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* Hinweis der Redaktion: Wir haben den Artikel am 25.10. um 13:40 Uhr mit Informationen zur Preisanpassung bei Pharmatechnik ergänzt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

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von Anita Peter am 25.10.2019 um 13:18 Uhr

Tja so schnell sind die Brösel die uns Spahn hingeworfen hat wieder weg. Gut gemacht ABDA.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: .

von Heiko Barz am 26.10.2019 um 11:13 Uhr

Anita, welche Brösel? Meinen Sie die „möglich“ Minimalerhöhung der NN-Dienste und dieser BTM-Gebühr?
Peanauts wahrlich! Das wird unsere Betriebe trefflich finanziell stabilisieren!

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