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Trotz Rote-Hand-Brief von 2013
Diclofenac wird weiterhin Risikopatienten verordnet
Insgesamt wird deutlich weniger Diclofenac verschrieben
Auf Basis von Krankenkassendaten zeigt sich laut dem BIPS-Team zwar, dass 2014 im Vergleich zu 2011 absolut gesehen deutlich weniger Diclofenac erstmalig verschrieben wurde. (Von über 10 Millionen untersuchten Personen erhielten 2014 30 Prozent weniger erstmalig Diclofenac als im Jahr 2011.) Allerdings heißt es weiter: Im Jahr 2014 hatten 12 Prozent der Personen mit Diclofenac-Verordnung eine kardiovaskuläre Kontraindikation – was ein genauso hoher Anteil wie 2011 sei.
Der Rückgang der Diclofenac-Verordnungen scheint also ein allgemeiner Trend gewesen zu sein und hat sich auf die Risikogruppen nicht im Speziellen ausgewirkt. Die neuen Kontraindikationen spiegeln sich im Verschreibungsverhalten nicht wirklich wider"
„Mehr Aufklärung in Arztpraxen erscheint dringend notwendig“
Laut Prof. Dr. Ulrike Haug, Letztautorin der Studie und Leiterin der Abteilung Klinische Epidemiologie am BIPS, sind weitere Analysen geplant. Sie geht jedoch nicht davon aus, dass sich ohne weitere Maßnahmen etwas am Verschreibungsverhalten geändert hat:
Man muss davon ausgehen, dass es aufgrund dieser Verordnungen zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kam, die vermeidbar gewesen wären, denn es gibt sicherere Alternativen zu Diclofenac“
Haug meint, dass mehr Aufklärung in Arztpraxen zu den Risiken von Diclofenac dringend notwendig sei – auch bei kurzzeitiger Einnahme und niedrigerer Dosis. Es brauche ebenso Studien, die untersuchen, wie das Verordnungsverhalten in Risikogruppen nachhaltig beeinflusst werden kann.“
Bedeutet das, dass auch Apotheken verstärkt den Einsatz von Diclofenac hinterfragen sollten?
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