- DAZ.online
- News
- Spektrum
- E-Zigaretten: Dem Vitamin...
USA: Mehr als 40 Tote
E-Zigaretten: Dem Vitamin-E-Acetat auf der Spur
In Haarspray ungefährlich, in Zigaretten nicht?
Zu den möglichen toxischen Wirkungen von Vitamin E-Acetat sei bisher wenig bekannt, sagte auch Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) der Deutschen Presse-Agentur: „Bisherige Bewertungen betrafen hauptsächlich den Kosmetikbereich, weil eine unbeabsichtigte Inhalation von Vitamin-E-Acetat durch bestimmte Produkte wie Haarsprays vorkommen kann.“ Dort würden aber nur sehr geringe Mengen aufgenommen und die daraus resultierenden Risiken daher als sehr gering eingeschätzt. „Die aktuellen Vorfälle in den USA stehen dagegen mit einer deutlich höheren Exposition in Verbindung.“
BfR sprach sich gegen Vitamin-E-Acetat in Tabak aus
Vor einigen Jahren sei die Verwendung von Vitamin E-Acetat als Tabakzusatzstoff diskutiert worden, weil durch die antioxidativen Eigenschaften eine verminderte Toxizität des Tabakrauchs erwartet wurde, erklärte Henkler-Stephani. Das BfR habe sich aber dagegen ausgesprochen, weil keine gesundheitsfördernde Wirkung erkennbar gewesen und die gesundheitliche Unbedenklichkeit einer dauerhaften Anwendung von gerauchtem α-Tocopherylacetat nie belegt worden sei.
Möglicher Schadensmechanismus
„Auch aktuell liegen nur wenige und zum Teil widersprüchliche toxikologische Daten zur inhalativen Aufnahme von α-Tocopherylacetat vor.“ Aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften könnte sich die Substanz auf dem Flüssigkeitsfilm der Lungenbläschen sowie in den Membranen der Lungenepithelzellen anreichern, so Henkler-Stephani. „Bei entsprechend hohen Gehalten könnten Beeinträchtigungen des Gasaustausches sowie Gewebeschädigungen und Entzündungsreaktionen auftreten.“
Enge Verknüpfung zu THC-Konsum
Im Oktober verriet ein Blick auf die Internetseite der CDC, dass von 573 Patienten, die berichtet haben, was sie in den letzten 90 Tagen vor dem Einsetzen ihrer Symptome konsumiert haben,
- 76 Prozent THC-haltige Produkte konsumiert haben, mit oder ohne Nicotin;
- 32 Prozent ausschließlich THC-haltige Produkte konsumiert haben;
- 58 Prozent nicotinhaltige Produkte konsumiert haben, mit oder ohne THC und
- 13 Prozent ausschließlich nicotinhaltige Produkte konsumiert haben.
Mehr zum Thema
Auch deutsche Experten warnen
USA: Zahl der Toten durch E-Zigaretten auf 26 gestiegen
Eine Verbindung zu THC-haltigen Produkten liegt also nahe. Und diese kann der BfR-Experte noch genauer ausführen.
1 Kommentar
Dampfen
von xxx am 03.12.2019 um 21:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.