Sodbrennen in der Schwangerschaft

Neues Gaviscon Liquid extra für Schwangere

Stuttgart - 26.11.2019, 14:00 Uhr

Reckitt Benckiser bringt Gaviscon Liquid, das speziell bei Schwangeren mit Sodbrennen eingesetzt werden darf. (r / Packshot: Gaviscon | Hintergrund: Voy_ager / stock.adobe.com)

Reckitt Benckiser bringt Gaviscon Liquid, das speziell bei Schwangeren mit Sodbrennen eingesetzt werden darf. (r / Packshot: Gaviscon | Hintergrund: Voy_ager / stock.adobe.com)


Was empfiehlt Embryotox bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Embryotox, die Experten für Embryonaltoxikologie der Charité Berlin, empfiehlt bei säurebedingten Beschwerden wie Reflux als Mittel der Wahl – je nach Schwere der Beschwerden SucralfatRanitidin oder Omeprazol. Liegt eine akute Gastritis vor, heilt diese „oft nach Meiden der exogenen reizenden Noxen und gegebenenfalls passagerer Nahrungskarenz/Diät spontan ab", schreibt Embryotox. Ist eine medikamentöse Therapie erforderlich, so sind die Antacida Magaldrat oder Sucralfat Mittel der ersten Wahl. 

Zum viel diskutierten Aluminiumproblem erklärt Embryotox: „Obwohl gelegentlich diskutiert wird, dass aus Antacida resorbiertes Aluminium zu funktionellen Störungen im Zentralnervensystem und in den Nieren des Fetus führen könnte, haben sich dafür klinisch bisher keine Hinweise ergeben. Systemische Wirkungen sind aufgrund geringer Resorptionsquoten von Aluminium und Magnesium aus den Antacida nicht zu erwarten.“

Ob Ranitidin weiterhin Bestandteil der Empfehlung sein wird, ist fraglich, nachdem auch bei ranitidinhaltigen Arzneimitteln Verunreinigungen mit Nitrosaminen gefunden wurden. Bei länger dauernder Therapie kann laut Embryotox eine Umstellung auf einen Protonenpumpenhemmer erwogen werden. Für Omeprazol ist der Erfahrungsumfang „sehr hoch“, nahezu 6000 Schwangerschaften (der überwiegende Anteil mit Omeprazol, ca. 600 mit Pantoprazol) wurden mittlerweile prospektiv ausgewertet und hätten kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko gesehen.

Ebenfalls explizit für die Einnahme in der Schwangerschaft beworben wird Rennie®, das Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat, also auch kein Aluminium, enthält.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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