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- BPhD kritisiert IMPP
In einem offenen Brief hat die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd) die Vorgehensweise des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) bei der Überarbeitung des Gegenstandskataloges für den schriftlichen Teil des zweiten Staatsexamens im Fach Medizin kritisiert. In einer aktuellen Pressemitteilung stellt sich nun der Bundesverband der Pharmaziestudierenden hinter die Kollegen aus der Medizin und hofft, dass die anstehende Überarbeitung der Gegenstandskataloge in der Pharmazie besser läuft.
Für das Pharmaziestudium steht die Überarbeitung der Gegenstandskataloge des ersten Staatsexamens (P1) an. Auf seiner letzten Bundesverbandstagung hat sich der BPhD daher zu den Inhalten des ersten Abschnittes der Pharmazeutischen Prüfung positioniert. In den Augen der Pharmaziestudierenden gibt es bei der aktuellen Ausgestaltung der Gegenstandskataloge zum P1 großen Handlungsbedarf. Daher sei eine zügige Überarbeitung wünschenswert, allerdings gefährde künstlicher Zeitdruck die Qualität eines solchen Prozesses. Die Nachhaltigkeit dieser Arbeit sei von größter Wichtigkeit, so der BPhD.
Hintergrund: „übereilter Prozess“ bei den Medizinern
Die Bedenken des BPhD, dass das Ganze zu schnell und somit zulasten der Nachhaltigkeit gehen könnte, kommen nicht von ungefähr. Denn bei der jüngst erfolgten Überarbeitung des Gegenstandskataloges für den schriftlichen Teil des zweiten Staatsexamens im Fach Medizin (M2) ist aus Sicht der Pharmaziestudierenden einiges schief gelaufen. Mit dieser Einschätzung stellt sich der BPhD hinter sein Pendant bei den Medizinstudierenden, die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd). Diese hatte sich am 19. November in einem öffentlichen Brief an das Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) gewandt und darin den „übereilten Prozess“ kritisiert – anscheinend hatte Frau Professorin Jünger, Direktorin des IMPP, überraschend die Veröffentlichung des neuen Gegenstandskataloges für den schriftlichen Teil des zweiten Staatsexamens im Fach Medizin (GK2) für November 2019 angekündigt. Die neuen Inhalte sollen erstmals in den Staatsexamina im Frühjahr 2021 Anwendung finden. Übereilt deswegen, weil in den Augen des bvmd der Prozess in den Arbeitsgruppen noch nicht abgeschlossen war. Die Medizinstudierenden fordern in ihrem Brief, den neuen GK2 erst nach Abschluss der Arbeitsphase zu veröffentlichen. Sie sehen es als realistisch an, dass die Arbeit 2020 abgeschlossen wird, aber noch nicht dieses Jahr. Da die geplanten Inhalte des neuen GK2 bis jetzt erst vereinzelt und in zu kleinem Ausmaß in der Lehre implementiert sind, fordert die bvmd außerdem eine Übergangsphase von drei Jahren, bevor neue Inhalte geprüft werden sollen. Damit auch nach dem Ablauf der drei Jahre die Qualität der Staatsexamina gewährleistet ist, sollen die medizinischen Fakultäten Strategien zur Implementierung des neuen Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloges Medizin (NKLM) entwickeln.
Pharmaziestudierende stellen sich hinter Mediziner und hoffen, dass es in der Pharmazie besser läuft
Diese Forderungen unterstützt der BPhD – eben auch im Hinblick auf die anstehende Überarbeitung in der Pharmazie. Eine Übergangszeit von drei Jahren hält er dabei für angemessen. Es sollte ausgeschlossen werden, dass Inhalte vorschnell in Staatsexamina implementiert werden, bevor sie den Studierenden kompetent vermittelt worden sind, schreibt der Verband in einer aktuellen Mitteilung. Das Lehr- und Prüfungswesen solle gemeinsam die Strategie verfolgen, die Ausbildung für Gesundheitsberufe langfristig zu verbessern. Alleingänge einer Partei auf Kosten der Qualität der Lehre könne man seitens des BPhD unter keinen Umständen befürworten.
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BPhD will sich aktiv in die Überarbeitung der Gegenstandskataloge einbringen
Weiter kündigte der BPhD an, sich aktiv in die anstehende Überarbeitung der Gegenstandskataloge einbringen zu wollen. Man freue sich auf den konstruktiven Austausch mit allen Parteien. Allerdings könne man die „aktuelle, übereilte Vorgehensweise“ seitens des IMPP bei den Medizinern nicht befürworten. Für die Zukunft wünscht sich der BPhD daher eine transparente Zusammenarbeit, bei der Vorhaben im Vorhinein klar kommuniziert und diskutiert werden. Außerdem soll nach Ansicht der Pharmazistudierenden sowohl den Expertengruppen für ihre Arbeit als auch der Lehre zur Adaption der Neuerungen genügend Zeit eingeräumt werden.
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