„Historische Apotheken – neu betrachtet“ – Teil 5

„Moderne Center-Apotheke wäre nicht authentisch“

Berlin - 06.01.2020, 09:00 Uhr

Die Marien-Apotheke in Rothenburg ob der Tauber wurde im Jahre 1812 gegründet – und ist die letzte Apotheke, die sich in der historischen Altstadt behaupten kann. (Foto: Marien-Apotheke) 

Die Marien-Apotheke in Rothenburg ob der Tauber wurde im Jahre 1812 gegründet – und ist die letzte Apotheke, die sich in der historischen Altstadt behaupten kann. (Foto: Marien-Apotheke) 


„Wir sind genauso digital wie Versandapotheken“

Benedikt Stegmann sieht seine Apotheke gut gerüstet für die Zukunft. Es sei allerdings keinesfalls möglich, allein durch den Tourismus zu existieren. Ein ausreichend hoher Rezeptanteil und entsprechender Stammkundenanteil seien unausweichlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Natürlich bereite die Lage in der Altstadt mit ihren Parkplatzproblemen und einer Abnahme der Arztdichte gewisse Probleme. Andererseits sei wie anderen Ortes auch eine allgemeine Marktkonsolidierung zu beobachten, die letztlich mit dazu geführt habe, dass die Marien-Apotheke die letzte Apotheke im historischen Zentrum sei.

Alte Standgefäße und ein historischer Schubladenschrank schaffen die Verbindung zur Geschichte der Apotheke. (Foto: Marien-Apotheke)

Stegmann ergänzt: „Wir sind die Einzigen, aber das alleine ist keine Garantie dafür, dass man überlebt, sondern man muss natürlich auch einen entsprechenden Service mitbringen.“ Und den biete die Apotheke neben einer guten Beratungsqualität. Eine moderne Technik mit Kommissionier-Automat, Reinraumlabor zur Zytostatikaherstellung gehörten genauso dazu wie die Klinikversorgung und die selbstverständliche Lieferung der Arzneimittel in den gesamten Landkreis, so Stegmann.

Im Hintergrund der historischen Apotheke arbeitet modernste Technik – wie zum Beispiel ein Kommissionier-Automat. (Foto: Marien-Apotheke)

Auch angesichts der Herausforderungen der sich ändernden Apothekenlandschaft sieht er die Apotheke gut aufgestellt: „Wir sind genauso digital wie Versandapotheken.“ Zudem seien Vor-Ort-Apotheken generell in mehreren Punkten im Vorteil: Qualität und Transparenz bei der Arzneimittelversorgung, sichere Vertriebswege, Einhaltung der vorgeschriebenen Temperaturbedingungen, Geschwindigkeit und Qualität der Beratung – da ist sich Stegmann sicher.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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