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E-Rezept-Projekt
Rheinland-Pfalz will GERDA nicht nachahmen
Das Jahr 2020 könnte zum Jahr des E-Rezeptes werden: Bis September müssen sich die Apotheken an die Telematikinfrastruktur anbinden, Modellprojekte sollen ausgebaut werden und die Gematik will ihre Spezifikationen festlegen. Das Projekt „GERDA“, das derzeit in Baden-Württemberg getestet wird, ist eines der Prestigeprojekte der Apothekerschaft. Die AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag ist nun darauf aufmerksam geworden und hat die Landesregierung gefragt, ob das Modell auch in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden könnte. Doch die Ampel-Koalition wiegelt ab.
Das E-Rezept-Modellprojekt GERDA ist Anfang November 2019 in Baden-Württemberg gestartet. Bei dem von der Landesregierung finanziell geförderten Projekt können Ärzte, die ihre Patienten in der Online-Arztpraxis „DocDirekt“ beraten, digitale Arzneimittel-Rezepte verordnen. Allerdings können derzeit nur Patienten aus den beiden Modellregionen Stuttgart und Tuttlingen davon profitieren. Zum Start waren etwa zehn Apotheken beteiligt, wobei der Landesapothekerverband und die -kammer erklärten, dass die Teilnehmerzahl bei den Apotheken schon bald auf knapp 50 steigen solle.
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Wie sich das Projekt bislang läuft, ist nicht bekannt. Dem Vernehmen nach sind noch nicht viele E-Rezepte über den GERDA-Server gelaufen. Klar ist aber schon jetzt: Das Projekt hat für die Apotheker eine große Bedeutung: Denn in Baden-Württemberg wurde eine komplette, neue Infrastruktur geschaffen, in der digitale GKV-Rezepte von der Verordnung bis zur Abrechnung mit den Kassen zur Geltung kommen.
Und: Die Gematik bastelt noch bis zum Sommer dieses Jahres an der Festlegung ihrer Spezifikationen für das E-Rezept – alle Marktbeteiligten haben sich danach an diese Festlegungen zum Transport der digitalen Verordnungen zu halten. Die Apotheker hoffen natürlich, dass sich die Gematik das GERDA-Projekt sehr genau anschaut. Hinzu kommt, dass das GERDA-Projekt gewissermaßen als Vorlage für ein weiteres E-Rezept-Modell in Berlin genutzt wurde. Auch dort wollen die Apotheker beweisen, dass sie bei der weiteren Konzeption des E-Rezeptes tonangebend sein sollten.
AfD-Fraktion fragt nach GERDA
Über GERDA wurde inzwischen in zahlreichen (über-)regionalen Medien berichtet. Die AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag ist daher darauf aufmerksam geworden und hat die Landesregierung vor einigen Wochen um eine Stellungnahme gebeten: „Die Landesregierung wird um Auskunft gebeten, ob ein Geschützter E-Rezept-Dienst der Apotheken auch für Rheinland-Pfalz angedacht wird oder bereits in Entwicklung ist. Und wenn ja, ob dieser vom Land gefördert wird“, heißt es in der Anfrage.
1 Kommentar
Definition Flächenland ?
von Ralf Schabik am 06.01.2020 um 19:03 Uhr
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