Globale Impfallianz zu 2019-nCoV

Impfstoff gegen Coronaviren frühestens in einem Jahr

Stuttgart - 23.01.2020, 14:30 Uhr

Auch wenn die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus 2019-nCoV verhältnismäßig schnell gehen könnte, schätzt die Globale Impfallianz, dass frühestens in einem Jahr ein Impfstoff verfügbar ist. (m / Foto: imago images / Christian Ohde)

Auch wenn die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus 2019-nCoV verhältnismäßig schnell gehen könnte, schätzt die Globale Impfallianz, dass frühestens in einem Jahr ein Impfstoff verfügbar ist. (m / Foto: imago images / Christian Ohde)


Das im Dezember in China erstmals entdeckte und schwere Pneumonien verursachende neuartige Coronavirus 2019-nCoV breitet sich weiter aus. Die WHO sieht aktuell zwar keine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“. Schützen könnte dennoch ein Impfstoff, allerdings ist dieser laut der Globalen Impfallianz (GAVI) frühestens in einem Jahr verfügbar.

Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus. Mittlerweile meldet China über 544 nachgewiesene infizierte Menschen und 17 Tote, auch in anderen Ländern gibt es erste Erkrankte. Trotz der „rasanten Zunahme“ nachgewiesener 2019-nCoV-Infektionen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorerst keine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen, meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Donnerstag.

Diese Entscheidung war der dpa zufolge jedoch alles andere als einstimmig: Etwa die Hälfte der Mitglieder des WHO-Notfallausschusses, der am Mittwochabend tagte, bewertete den Erkrankungsausbruch durch das im Dezember in Wuhan erstmals nachgewiesene und schwere Pneumonien verursachende neue Coronavirus durchaus als Notlage internationaler Tragweite – also „ein außerordentliches Ereignis, das eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in anderen Ländern infolge einer grenzüberschreitenden Ausbreitung bildet und das möglicherweise abgestimmte internationale Gegenmaßnahmen erfordert“, definiert die WHO.

Letzte „gesundheitliche Notlage" bei Ebola

Hätte die WHO anders entschieden, hätte eine offizielle „Notlage“ konkrete Empfehlungen an Staaten nach sich gezogen, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen, beispielsweise Reisende auf Krankheitssymptome zu prüfen oder medizinisches Personal besser zu schützen. Seit 2005 erklärte die WHO der dpa zufolge fünf Mal solche Notlagen, zuletzt wegen des Ebola-Ausbruchs im Kongo 2019. China hat erste Schritte gemacht und stoppt seit Donnerstag Reisen nach und von Wuhan. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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