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Abwarten versus Therapie
Wann sind Warzen behandlungsbedürftig?
Bis zu 10 Prozent der Bevölkerung sind von Warzen betroffen. Besonders hoch ist die Inzidenz dieser durch Viren verursachten Hautläsionen bei Kindern und Jugendlichen. Betroffene oder deren Eltern äußern oft den Wunsch nach einer Behandlung. In welchen Fällen ist die angezeigt und welche Methoden kommen in Frage?
Warzen an Händen und Füßen gehören vermutlich zu den Hauterkrankungen, mit denen man in der Apotheke am öftesten konfrontiert wird. Verantwortlich für die je nach Lokalisation erhabenen oder flachen Hautläsionen sind Humane Papillomaviren (HPV). Bis heute sind über 200 verschiedene HPV-Typen bekannt. Sie werden durch direkten Kontakt mit befallenen Haut- oder Schleimhautstellen übertragen. Je nach Subtyp verursachen sie unterschiedliche Hautläsionen. Hautwarzen werden unter anderem mit den HPV-Virus-Typen 1, 3, 7 und 10 in Verbindung gebracht.
Etwa 7 bis 10 Prozent der Bevölkerung sind von Hautwarzen betroffen. Besonders häufig trifft es Kinder und Jugendliche, aber auch immunsupprimierte Erwachsene. Während es bei ersteren eine hohe Spontanheilungstendenz gibt – in den meisten Fällen (90 Prozent) sind die Warzen nach einem Jahr weg –, gibt es diese bei immundefizienten Erwachsenen kaum bis gar nicht. Hier besteht sogar die Gefahr, dass sich die Warzen am ganzen Körper ausbreiten, sogenannte disseminierte Warzen. Besonders gefährdet sind hier Atopiker, Tumorpatienten, Patienten mit hereditärer oder erworbener Immundefizienz (vor allem HIV) oder immunsuppressiver Therapie, zum Beispiel mit Glucocorticoiden, MTX, Chemotherapeutika, Biologika, BRAF-Inhibitoren oder Bestrahlungstherapie.
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Bei solchen Patienten besteht dann auch eine Behandlungsindikation. Weitere Kriterien, die man bei einer Entscheidung für oder gegen eine Behandlung in Betracht ziehen sollte, sind Begleiterkrankungen, Verträglichkeit, Nebenwirkungen, Zeit und natürlich auch den Wunsch des Patienten. So sind beispielsweise bei Kindern Warzen zwar oft selbstlimitierend, aber eben auch schmerzhaft. Zudem spielt die Größe, die Zahl, die Morphologie und Lokalisation der Warzen eine Rolle sowie, was den Arzt betrifft, das Nutzen-Risiko-Verhältnis, die Kosten, die Erfahrung und die verfügbaren instrumentellen Ressourcen.
Destruktive und immunologische Verfahren
Entscheidet man sich für eine Behandlung, stehen destruktive und immunologische Verfahren zur Verfügung. Bei den destruktiven sieht man zwar schnelle Erfolge, es gibt aber eine ausgeprägte Rezidivneigung und es besteht die Gefahr der Narbenbildung. Insbesondere bei Kindern sollte das jedoch vermieden werden. Bei den immunmodulatorischen Therapien gilt es, die Patienten darüber aufzuklären, dass die initiale Erfolgsrate gering ist, es aber bei Erfolg weniger Rezidive gibt.
Gibt es die ultimative Methode?
Entscheidet man sich dann für eine Behandlung, statt die Spontanheilung abzuwarten, gibt es unzählige Methoden.
Selbstbehandlung (teils rezeptpflichtig)
- Salicylsäure (mit 5-FU)
- Dithranol-Warzensalbe
- Thuja-, Teebaumöl
- Schöllkraut
- Kälte (z.B. Wartner)
- Imiquimod-Creme (5 Prozent)
- Diverse Hausmittel
Ärztliche Behandlung
- Intensive Keratolyse
- Kryotherapie
- Kaustika
- Chemotherapeutika
- Sensibilisierung
- Laserablation
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Dieser Artikel wurde am 18. August 2020 aktualisiert.
Quelle: Vortrag: Die häufigsten Infektionen der Haut: Diagnostik, Therapie und Prophylaxe; Professor Helmut Schöfer, Pharmacon Schladming 2020
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