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Beratung
Lästige Warzen
Mit konsequenter Therapie und Geduld zur Abheilung
Obwohl Warzen ganz unterschiedlich aussehen und an ganz verschiedenen Stellen des Körpers auftreten können, sind es immer virusbedingte Hautveränderungen. Ihre Entstehung beruht auf einer Infektion mit humanen Papilloma-Viren (HPV), die durch eine Schmier- oder Kontaktinfektion in die Zellen der obersten Hautschicht eindringen und sich dort vermehren. Durch die Hyperproliferation der Zellen der Epidermis entsteht das charakteristische Erscheinungsbild mit der stark verhornten Oberfläche. Je nach Ort und Erscheinungsform unterteilt man sie in:
gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares)
Sie gehören zu den am häufigsten auftretenden Warzen. Man findet sie meistens an Füßen und Händen (Abb. 1), aber auch am Stamm und im Gesicht. Zu Beginn sind es kleine und begrenzte hautfarbene Warzen. Später nehmen sie an Größe zu und entwickeln eine harte, hornige Oberfläche. Sie können sich auch beetartig ausbreiten (Mosaikwarzen).
plane Warzen (Verrucae planae juveniles)
Diese Form findet man bevorzugt bei Kindern und Jugendlichen. Es sind hautfarbene bis rotbräunliche, flache Papeln, die sich großflächig ausbreiten und an Händen und Unterarmen und auch im Gesicht auftreten können (Abb. 2). In den meisten Fällen gehen sie mit Juckreiz einher. Werden sie aufgekratzt, verbreitet sich der Virus und es entstehen weitere Warzen.
Dornwarzen (Plantarwarze, Verrucae plantares)
Auch diese Warzenform findet man häufig bei Kindern. Sie treten einzeln auf Handfläche und Fußsohle auf und bestehen aus einer weißlichen, körnigen Verhornung, die sich ringförmig ausbreitet (Abb. 3). Vor allem auf der Fußsohle zeigen sie in der Mitte dunkle Punkte als Zeichen kleiner Einblutungen. Durch den Druck auf die Fußsohle beim Gehen und Stehen können sie sehr schmerzhaft sein.
Außerdem gibt es noch Feigwarzen (Condylomata acuminata), die im Genital- und Analbereich auftreten und auch durch humane Papilloma-Viren ausgelöst werden. Es sind gutartige Hautwucherungen, die recht groß werden können. Daneben gibt es auch noch eine wesentlich ansteckendere Form der genitalen Warze. Das ist die Condylomata plana, die im Schleimhautniveau der Vagina und der Gebärmutter zu finden ist.
Dellwarzen (Mollusca contagiosa) zählt man nicht zu den Warzen. Sie werden durch eine Infektion mit dem Virus Molluscum contagiosum hervorgerufen. Kinder mit Neurodermitis sind häufig betroffen. Sie treten gerne an Hals, Brustkorb, Armen und Beinen auf.
Auch Alterswarzen (seborrhoische Keratose) gehören nicht zu den Warzen. Sie sind eine durch übermäßiges Wachstum des Epithels hervorgerufene kleine Hautwucherung, deren Ursache noch nicht geklärt ist. Sie treten erst in der zweiten Lebenshälfte auf.
Wann sollte man behandeln?
Viele warzengeplagte Patienten kommen in die Apotheke und wollen ein gutes und rasch wirkendes Warzenmittel kaufen. Hier ist es wichtig im Beratungsgespräch abzugrenzen, welche Warze der Patient selbst therapieren kann und welche nicht. Das Alter des Patienten, sein Gesundheitszustand, die Lokalisation der Warzen und deren Alter und Häufigkeit sind dabei die wichtigsten Kriterien.
So sollten Kinder unter vier Jahren und Säuglinge dem Arzt vorgestellt werden. Auch Diabetiker (schlechte Wundheilung), Patienten mit Hautproblemen (z. B. Neurodermitis) oder Patienten mit einem schwachen Immunsystem (z. B. Therapie mit Immunsuppressiva) sollten keine Selbstmedikation betreiben.
Warzen im Anal- oder Genitalbereich, im Gesicht oder am Hals sollten grundsätzlich vom Arzt behandelt werden. Sind Warzen älter als sechs Monate und treten in großer Anzahl oder als Mosaikwarzen auf, wird eine Eigenbehandlung ohne ärztliche Unterstützung schwierig und sehr langwierig. Sie kann aber im Vorfeld einer ärztlichen Therapie oder in Begleitung dazu eine sinnvolle Unterstützung sein, z. B. in Form einer Keratolyse vor einer photodynamischen Therapie. Einzeln auftretende und frische Warzen lassen sich sehr gut im Rahmen der Selbstmedikation therapieren. Grundsätzlich sollten Warzen behandelt werden, wenn sie kosmetisch störend oder sogar schmerzhaft sind (z. B. Dornwarzen auf der Fußsohle). Breiten sie sich schnell oder großflächig aus (sogenannte Mosaikwarzen), sind sie auch behandlungsbedürftig. Auf alle Fälle gilt: die Patienten brauchen einen langen Atem und müssen sehr diszipliniert und sehr hygienisch vorgehen.
Therapieformen in der Selbstmedikation
Es gibt sehr viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, aber durch die große Vielfalt an Warzen und ihre ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen ist es kaum möglich, allgemein verbindliche Empfehlungen zu geben. Die bisher veröffentlichten Studien und Metaanalysen lassen zudem keine eindeutige Antwort auf die Frage zu, welche Therapie die richtige ist. Die Interpretation der vorhandenen Studienergebnisse wird vor allem dadurch erschwert, dass die Lokalisation der Warze, ihre Größe und ihr Alter (Alt- oder Neuinfektion) in den Auswertungen oftmals unberücksichtigt bleiben. Auch durch eine hohe Spontanheilungsrate (zwischen 65 und 80% nach zwei Jahren) wird die Bewertung der Ergebnisse erschwert. Trotzdem ist es sinnvoll, möglichst früh mit einer Behandlung zu beginnen, um eine Chronifizierung und weitere Ausbreitung zu verhindern. Mittel der ersten Wahl sind Präparate, die Salicylsäure enthalten, aber auch Ätzmittel und Präparate zur Vereisung gehören dazu.
Salicylsäure
wirkt keratolytisch und sorgt dafür, dass sich die oberen Hautzellen, die mit dem humanen Papilloma-Virus infiziert sind, ablösen. Angewendet wird sie sowohl in flüssiger Form als auch als wirkstoffhaltiges Pflaster. Bei den flüssigen Präparaten handelt es sich häufig um Kombinationspräparate z. B. mit Milchsäure. Die Wirkstoffmengen in den Präparaten sind unterschiedlich und die Anwendungshinweise variieren besonders (s. Tab. 1). Vor der nächsten Anwendung sollte die abgestorbene weißliche Haut mechanisch – zum Beispiel mit einem Bimsstein – abgetragen werden. Salicylsäure-haltige Produkte müssen über einen längeren Zeitraum konsequent angewendet werden, einige bis zu zwölf Wochen lang. Als Nebenwirkungen können Brennen und Hautrötungen auftreten. Da Salicylsäure bei Anwendung auf der Haut auch systemisch wirken kann (10 bis 25%), sollte eine Tagesdosis von 2,0 g für Erwachsene und 0,2 g für Kinder nicht überschritten werden. Bei Kleinkindern und Schwangeren sollte maximal eine Fläche von 5 cm2 behandelt werden. Auch nierenkranke Personen sollten vorsichtig sein, da es zu einer Akkumulation des Wirkstoffs kommen kann. Es gibt mit Verrumal® auch ein verschreibungspflichtiges Salicylsäure-haltiges Produkt, das zusätzlich Fluorouracil enthält.
Präparat (Beispiele) |
Inhaltsstoffe |
Anwendungshinweise |
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Clabin plus®
Lösung
Arzneimittel
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Salicylsäure (1,67 g/10 g Lösung)
Milchsäure (1,67 g/10 g Lösung)
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nicht bei Säuglingen anwenden;
zwei- bis viermal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen, vor erneuter Anwendung entstandenen Film entfernen;
Dauer: vier bis sechs Wochen
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Duofilm®
Lösung
Arzneimittel
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Salicylsäure (1,67 g/10 g Lösung)
Milchsäure (1,5 g/10 g Lösung)
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für Kinder ab zwei Jahren und Erwachsene; einmal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen, Oberfläche der Warze vorher mechanisch abtragen (nach Mazeration in Wasser), am Fuß mit Pflaster abdecken
Dauer: bis zu zwölf Wochen
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Guttaplast ® 6 × 9 cm
Pflaster
Arzneimittel
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Salicylsäure (1,39 g/Pflaster) |
für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene;
für Hühneraugen, Schwielen und Warzen;
Pflaster zuschneiden und auf Warze aufkleben; nach drei bis vier Tagen entfernen und aufgeweichte Haut abtragen
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Verrucid®
Lösung
Arzneimittel
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Salicylsäure (1,0 g/10 g Lösung) |
nicht bei Säuglingen anwenden;zweimal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen, vor erneuter Anwendung entstandenen Film abtragen;
Dauer: durchschnittlich sechs Wochen, bei Kindern maximal sechs Wochen
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Wartner® Pflaster gegen Warzen
Medizinprodukt
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40% Salicylsäure |
nicht bei Kindern unter vier Jahren;
zuschneidbar; einmal täglich über Nacht auftragen;
Dauer: 7 bis 14 Tage, nicht länger als zwölf Wochen
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Warz ab® N
Lösung
Arzneimittel
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Salicylsäure (1,0 g/10 g Lösung) |
nicht bei Säuglingen anwenden;
zweimal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen, vor erneuter Anwendung entstandenen Film abtragen;
Dauer: zwei bis zwölf Wochen
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Verrumal®
Lösung
verschreibungspflichtiges Arzneimittel
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Fluorouracil (0,5 g/10 g Lösung)
Salicylsäure (1,0 g/10 g Lösung)
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nicht bei Säuglingen anwenden;
zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen; vor erneuter Anwendung entstandenen Film abtragen; darf nicht in das Nagelbett gelangen
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Ätzmittel enthaltene Säuren (z. B. Monochloressigsäure, Trichloressigsäure), verätzen die obere Hautschicht und führen damit zu einer Nekrose des Warzengewebes. Als obsolet gelten Silbernitrat-haltige Produkte. Die umliegende gesunde Haut sollte unbedingt mit Fettsalben oder Zinksalben geschützt werden. Ihre Wirksamkeit ist in Studien weniger gut belegt als bei den keratolytisch wirksamen Produkten. Hier reicht oft eine einmal wöchentliche Anwendung aus, dadurch führen Patienten diese Therapieform konsequenter durch und sind eher compliant. Zur Verfügung stehen Lösungen, Gele und Stifte (siehe Tab. 2). Letztere sollen eine exakte Anwendung auf den Warzen ermöglichen.
Als unerwünschte Wirkungen können Brennen, Schmerzen und Rötung der Haut auftreten, auch kann es zur Narbenbildung kommen.
Präparat (Beispiele) |
Inhaltsstoffe |
Anwendungshinweise |
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Acetocaustin®
Lösung, Pen
Medizinprodukt
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Monochloressigsäure |
nicht für Schwangere und Stillende, einmal wöchentlich auftragen, maximal 2 cm2 gleichzeitig behandeln
Dauer: fünf Wochen
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EndWarts® classic
Lösung
Medizinprodukt
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Ameisensäure |
für Kinder ab vier Jahren und Erwachsene; einmal wöchentlich, insgesamt 5 bis 15 Anwendungen; nicht mit anderen Warzentherapeutika kombinieren |
EndWartsPen®
Pen
Medizinprodukt
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Ameisensäure |
für Kinder ab vier Jahren und Erwachsene; einmal wöchentlich, insgesamt 5 bis 15 Anwendungen; nicht mit anderen Warzentherapeutika kombinieren |
Wartner®
Stift
Medizinprodukt
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Trichloressigsäure als Gel |
nicht für Kinder unter vier Jahren;zweimal täglich Gel auftragen und 10 bis 15 Minuten antrocknen lassen; stark verhornte Stellen vorher abtragen;
Dauer: vier Behandlungstage gefolgt von vier Tagen Pause, dann (falls notwendig) erneut vier Behandlungstage
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Solco Derman®
Lösung
verschreibungspflichtiges Arzneimittel
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8,2 mg Essigsäure 99%, 11,5 mg Oxalsäure × 2 H2O, 116,1 mg Salpetersäure 70%, 0,9 mg Milchsäure 90%, 0,0095 mg Kupfer(II)nitrat × 3 H2O in 0,2 ml Lösung |
sollte vom Arzt oder medizinisch geschultem Personal angewendet werden;
maximal 2 bis 3 cm2 gleichzeitig behandeln,
Dauer: zwei Anwendungen, selten auch mehr
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Durch die Kryotherapie kommt es zur Gewebszerstörung und einer Entzündungsreaktion durch den Kältereiz. Es bildet sich durch die Vereisung eine Blase unterhalb der Warze, das darüber liegende Warzengewebe stirbt ab. Bei der in der Arztpraxis vorgenommenen Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff werden -196 °C erreicht. Die Vereisung in der Selbstmedikation basiert auf Dimethylether oder einem Gemisch aus Dimethylether und Propan, wodurch ca - 50 °C erreicht werden, oder auf Distickstoffmonoxid, mit dem auf - 80 °C gekühlt werden kann (siehe Tab. 3). Die Vereisung sollte möglichst nur auf das Warzengewebe beschränkt und angrenzende Hautzellen so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu werden Kältemittel mithilfe eines Schaumstoffapplikators, eines Einwegschwammes oder einer Metallspitze je nach Lokalisation und Größe der Warze für wenige Sekunden auf die Warze gedrückt. Auch hier können als Nebenwirkungen Schmerzen, Blasen- oder Narbenbildung auftreten. Für Kinder unter vier Jahren, Schwangere und stillende Mütter sind solche Produkte nicht geeignet. Für all diese Methoden der Kryotherapie gibt es keine eindeutige Studienlage. Daher fällt eine eindeutige Beurteilung der Methode schwer.
Präparat (Beispiele) |
Inhaltsstoffe |
Anwendungshinweise |
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EndWarts® Freeze
Spray
Medizinprodukt
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Distickstoffmonoxid (N2O)
(- 80 °C)
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für Kinder ab vier Jahren und Erwachsene, vereiste Fläche 15 bzw. 40 Sekunden auf die Warze drücken, einmal behandeln, gegebenenfalls nach 14 Tagen erneut behandeln |
Verrukill® ratiopharm
Spray
Medizinprodukt
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Dimethylether, Propangas
(ca. - 50 °C)
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für Kinder ab vier Jahren und Erwachsene, vereiste Fläche ca. 10 bis 20 Sekunden auf die Warze drücken, ein- bis zweimal (drei- bis viermal bei Fußwarzen) im Abstand von 14 Tagen |
Wartner® Warzenspray/ Fußwarzenspray
Medizinprodukt
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Dimethylether, Propan
(ca. - 50 °C)
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für Kinder ab vier Jahren und Erwachsene, vereiste Fläche 20 (Hand) bzw. 40 (Fuß) Sekunden auf die Warze drücken, maximal drei Anwendungen im Abstand von 14 Tagen |
Wortie® Intense
Spray mit Applikator, Tube Gel
Medizinprodukt
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Dimethylether
(ca. -50 °C)
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für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene; das leitfähige Gel vorher auf die Warze auftragen; vereiste Metallspitze 20 Sekunden (Hand) oder 40 Sekunden (Fuß) auf die Warze drücken;
einmal behandeln, gegebenenfalls nach 14 Tagen erneut behandeln
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Was gibt es noch?
Der gelbe Milchsaft des Schöllkrauts (auch Warzenkraut genannt) enthält viruzide Alkaloide und wurde früher direkt auf die Warze aufgetragen. Da der Milchsaft allerdings giftig ist, empfiehlt es sich, eher Zubereitungen zur direkten Anwendung auf der Haut zu wählen (z. B. Chelidonium 10% Salbe® Weleda).
Der Lebensbaum Thuja occidentalis wird sowohl innerlich als auch zusätzlich äußerlich angewendet. In Thuja extern von DHU ist Thuja Urtinktur enthalten. Sie wird auf die Warze aufgetragen. Die Warzen werden mehrmals täglich dünn mit der Urtinktur betupft. Bis ein Erfolg zu sehen ist, kann es mehrere Wochen bis sogar Monate dauern. Bei Anwendung der unverdünnten Tinktur kann es zu lokalen Hautreizungen kommen. Eine innerliche Anwendung kann mit Thuja D3/D12 Globuli erfolgen. Weitere Homöopathika, die in der Behandlung von Warzen eingesetzt werden, sind Acidum nitricum, Antimonium crudum, Causticum und Ferrum picrinicum. Auch für die Wirkung von Homöpathika gibt es keine gesicherten Studienergebnisse.
Eine vor allem bei Kindern eingesetzte Methode ist das Besprechen von Warzen. Diese Suggestivmethode erspart oft andere unangenehme und zum Teil schmerzhafte Therapieformen. Heilpraktiker und auch Laien bieten diese Methode an. Sie versuchen, durch ihre Einflussnahme die Selbstheilungskräfte anzuregen. Die berichteten Erfolge beruhen sicherlich zum erheblichen Teil auf der bekannten hohen Spontanheilungsrate.
Die Haut schützen
Da es bei der Anwendung von Warzentherapeutika zu Rötungen der Haut, Brennen und Schmerzen kommen kann, ist es sinnvoll, die umliegende Haut mit Fettsalben oder Zinksalben zu schützen. Das gilt vor allem bei der Anwendung von Ätzmitteln und keratolytisch wirksamen Produkten.
Auch ein Fußbad, zur Vorbereitung der Haut durch Mazeration, erleichtert das Abtragen der verhornten Stellen z. B. mit einem Bimsstein. Wichtig ist es dabei, sehr vorsichtig vorzugehen, um Blutungen zu verhindern. Um Ansteckungen zu vermeiden, sollte der Bimsstein später nicht von anderen Personen im Haushalt genutzt werden und nach der abgeschlossenen Behandlung auch nicht wieder verwendet werden.
Wie kann man vorbeugen?
Um die rasche Neuinfektion oder das Anstecken anderer Personen im nahen Umfeld zu vermeiden, sollte man folgende prophylaktische Maßnahmen beherzigen:
- Hände gründlich waschen (vor allem nach der Warzenbehandlung).
- In Hotels, Sauna, Sportstudio und Schwimmbädern nicht barfuß laufen.
- Nasse Füße nach dem Baden oder Duschen gründlich abtrocknen.
- Nicht mit fremden, benutzten Handtüchern abtrocknen.
- Füße trocken halten und luftdurchlässige Schuhe tragen.
- Nicht an den Warzen kratzen.
- Bei der Abtragung aufgeweichter Haut (z. B. nach der Vorbehandlung mit Salicylsäure oder Ätzmitteln), sehr vorsichtig vorgehen, um Blutungen zu vermeiden. Blutende Warzen sind sehr infektiös.
- Das Immunsystem durch gesunde Ernährung, genügend Schlaf und Verzicht auf Rauchen usw. stärken.
Fazit
Nach wie vor ist es schwierig, eine Therapieform für die Entfernung von Warzen zu empfehlen, da es keine gesicherten Erkenntnisse in Form von Studien gibt, die belegen, dass eine Heilung garantiert werden kann. Bei der Vielzahl von Warzenmitteln auf dem Markt ist es aber durchaus möglich, eine für den individuellen Fall sinnvolle Variante auszuwählen. Dabei erzielt man nach wie vor mit Salicylsäure-haltigen Präparaten oder Produkten zur Vereisung der Warze gute Erfolge. Ätzmittel erleichtern dem Patienten die Therapie, da sie nicht so oft angewendet werden müssen, können aber die umliegende Haut bei unsachgemäßer Vorgehensweise stark schädigen. Daher ist ein guter Hautschutz sehr vorteilhaft. Flüssigkeiten, die mit einem Pinsel oder Ähnlichem aufzutragen sind, können für Personen mit motorischen Einschränkungen schwer anzuwenden sein. Hier wäre ein Pflaster oder ein Präparat in Stiftform (siehe Tabellen 1 und 2) die bessere Empfehlung. Auch viele Kryotherapeutika lassen sich in einem solchen Fall leichter anwenden. Allerdings sollten diese Vereisungspräparate nicht von Patienten mit Durchblutungsstörungen (z. B. Raynaud Syndrom) verwendet werden.
Auf einen Blick
- Warzen entstehen durch eine Infektion mit humanen Papilloma-Viren (HPV) und können an unterschiedlichen Stellen des Körpers in ganz verschiedenen Erscheinungsformen auftreten.
- Bestimmte Personengruppen (Kinder unter vier Jahren, Diabetiker, Patienten mit chronischen Hautproblemen, Patienten mit schwachem Immunsystem) sollten keine Selbstmedikation betreiben.
- Frische Warzen (nicht älter als sechs Monate) lassen sich gut selbst therapieren.
- Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Produktgruppen: keratolytisch wirksame Produkte, Ätzmittel und Kryotherapeutika.
- Zur erfolgreichen Therapie gehören viel Geduld und penible Hygiene. Mit hygienischen Präventionsmaßnahmen kann man eine Neuansteckung verhindern.
Schwangere und Stillende haben trotz der Vielzahl an Produkten nur eine begrenzte Auswahl. Vereisungspräparate dürfen von ihnen nicht angewendet werden und bei keratolytisch wirksamen Produkten ist auf eine kleinflächige Anwendung zu achten. Ätzmittel können nach einer guten Anwendungserklärung für sie ein geeignetes Mittel zur Selbstbehandlung sein.
Stellt sich nach sechs Monaten weder eine spontane Besserung noch eine Heilung durch die konsequent durchgeführte Selbsttherapie ein, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Neben der Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff (- 196 °C) und der operativen Entfernung der Warze gibt es in Form von Bestrahlungen und intraläsionalen Injektionen eine größere Auswahl von Therapiemöglichkeiten, aus denen der Arzt die geeignete auswählen kann. |
Literatur
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Fachinformation der Hersteller, Stand: (01/2017 Duofilm, 06/2014 Clabin plus, 08/2014 Chelidonium 10%, 04/2013 Verrucid, 12/2000 Solco-Derman)
Homöopathisches Repititorium. Ausgabe 2018, DHU
Hühneraugen, Warzen - Medikamente im Test. Stiftung Warentest, Stand 15. April 2019
Kwok CS1, Gibbs S, Bennett C, Holland R, Abbott R. Topical treatments for cutaneous warts. Cochrane Database Syst Rev September 2012
LernCompactium®. Behandlung von Warzen. Zertifizierte Fortbildung BVpta. Meda Pharma GmbH & Co. KG. 2019
Ockenfels HM. Therapeutisches Management kutaner und genitaler Warzen. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft JDDG 2016;14:892-900
Stolz I, Hamm H. Viruswarzen. Kein Hexenwerk. PZ 2010;15
Weleda. Arzneimittelverzeichnis für Fachkreise. 28. Auflage 2018
Werner S. Bitte Geduld. Warzen wirksam selbst behandeln. DtschApothZtg 2014;154(21):2250-2254
Wiesenauer M, Kirschner-Brouns S. Das große Homöopathie Handbuch. 5. Auflage 2011. Verlag G&U
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