Aktienpaket verkauft

Zur-Rose-Großaktionärin steigt aus

Stuttgart - 03.02.2020, 10:30 Uhr

Die Zur-Rose-Großaktionärin „KWE Beteiligungen“ hat sich von ihrem Aktienpaket am Schweizer Unternehmen getrennt. (m / Foto: Zur Rose)

Die Zur-Rose-Großaktionärin „KWE Beteiligungen“ hat sich von ihrem Aktienpaket am Schweizer Unternehmen getrennt. (m / Foto: Zur Rose)


Die bislang größte Anteilseignerin der Schweizer Zur-Rose-Gruppe, KWE Beteiligungen, hat Medienberichten zufolge ihr gesamtes Aktienpaket verkauft. Hinter KWE Beteiligungen steht die Schweizer Familie Frey. Im März vergangenen Jahres waren die beiden KWE-Vertreter Vanessa Frey und Heinz Baumgartner bereits überraschend aus dem Zur-Rose-Verwaltungsrat zurückgetreten. Begründet wurde dies mit unterschiedlichen Auffassungen über die Art und Geschwindigkeit der Strategieumsetzung. Seitdem wurde immer wieder über einen Ausstieg der Großaktionäre spekuliert.

Vor knapp einem Jahr gab die DocMorris-Muttergesellschaft Zur Rose bekannt, dass Vanessa Frey und Dr. Heinz O. Baumgartner bei der nächsten Generalversammlung nicht mehr für eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat der Unternehmensgruppe kandidieren werden. Zur Begründung hieß es damals: „Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit unterschiedlichen Auffassungen über Art und Geschwindigkeit der Umsetzung der Wachstumsstrategie.“ Der Rückzug der beiden Verwaltungsräte wurde als ein erstes Zeichen dafür gewertet, dass die Frey-Familie bei Zur Rose aussteigen könnte – sie besaß bis dato als größte Einzelaktionärin 10,8 Prozent an Zur Rose.

Nun haben sich die Spekulationen um den Ausstieg der Familie offenbar bewahrheitet. Am späten Donnerstagabend berichtete zunächst das Portal „TheMarket.ch“ unter Berufung auf mehrere voneinander unabhängige Quellen, dass die KWE Beteiligungen, die der Familie Frey gehört, ihre Anteile an dem Arzneimittelhändler verkauft habe. Mehre Aktienhändler sollen dies am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bestätigt haben, wie bei „finanzen.ch“ zu lesen ist. Die Großaktionärin KWE habe insgesamt rund 900.000 Aktien verkauft, heißt es. Die Großbank UBS habe die Transaktion abgewickelt. Laut „The Market“ liegt der Verkaufspreis bei etwa 115 Franken pro Anteilsschein, das entspricht einem Abschlag von 7,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag von 124,40 Franken.

Offenbar Kurssprung für den Ausstieg genutzt

Den Berichten zufolge hat die Familie Frey nach den Querelen im vergangenen Jahr einen Kurssprung genutzt, um sich von der Beteiligung zu trennen. Die Gerüchte um den Ausstieg hatten das ganze Jahr auf den Aktienkurs gedrückt, im November ist der Kurs dann aber sprunghaft angestiegen. Zur Rose soll den Sachverhalt nicht weiter kommentiert haben.

Das ist die zweite große Veränderung bei Zur Rose innerhalb einer Woche. Die erste betrifft die Tochter DocMorris. Diese gab am vergangenen Dienstag bekannt, dass zwei Mitglieder der Führungsriege den Konzern verlassen. Max Müller, der bei den Niederländern für Strategie und Ausrichtung zuständig ist, wird künftig für den Pharmakonzern Bayer arbeiten. Außerdem verliert DocMorris auch seinen Chefapotheker Dr. Christian Franken.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Zur-Rose-Aktienpaket verkauft

Großaktionärin steigt aus

Personalwechsel im Verwaltungsrat

Gibt es hausinterne Querelen bei Zur Rose?

Bei der anstehenden Generalversammlung

Zur Rose Group will sich erneut frisches Geld besorgen

DocMorris-Mutter zieht Börsengang in Betracht

Zur Rose AG erhöht Kapital

230 Millionen Euro für DocMorris-Mutter

Zur Rose-Aktien zum Börsengang überzeichnet

CEO Oberhänsli: „Wir sind bereit für das elektronische Rezept“

Zur Rose setzt auf den EuGH

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.