Wettlauf gegen die Zeit

Wann könnte der erste Coronavirus-Impfstoff kommen?

Remagen - 12.02.2020, 11:10 Uhr

Wann könnte es einen ersten Impfstoff gegen das Coronavirus geben? Wie ist der aktuelle Forschungsstand? ( r / Foto: imago images / Westend61)

Wann könnte es einen ersten Impfstoff gegen das Coronavirus geben? Wie ist der aktuelle Forschungsstand? ( r / Foto: imago images / Westend61)


In aller Welt arbeiten Wissenschaftler fieberhaft daran, möglichst bald Impfstoffe und antivirale Substanzen zu finden, mit denen der neuartige Coronavirus wirksam bekämpft und seine Ausbreitung eingedämmt werden kann. Wo liegen die Probleme, was läuft und warum ist der Wettlauf gegen die Zeit so wichtig?

Die erste Herausforderung für die Forschung ist, das Virus selbst in die Hand zu bekommen, um damit Medikamente und Impfstoffe zu testen. „In dem Moment, als wir von diesem Ausbruch hörten, haben wir sofort unsere Fühler ausgetreckt, um Zugang zu den Isolaten zu erhalten“, sagt Vincent Munster, Virologe am US National Institute of Allergy and Infectious Diseases in Hamilton, Montana. Die verfügbaren Genomsequenzen des Virus hätten zwar bereits zu diagnostischen Tests sowie zu Untersuchungen der Evolution des Erregers und seiner Ausbreitung geführt. Sequenzen seien jedoch kein Ersatz für Virusproben, betonen die Wissenschaftler.   

Kooperation zwischen CEPI und CureVac

Die Koalition für Innovationen im Bereich der Vorsorge für Epidemien CEPI unterstützt verschiedene Arbeitsprogramme zu nCoV-Impfstoffen. Einer der Partner ist das Tübinger Biopharmaunternehmen CureVac. Die Vereinbarung baut auf einer bereits bestehenden Partnerschaft mit CEPI zur Entwicklung einer schnell einsetzbaren Impfstoffplattform auf. „Wir wollen mithilfe der bekannten Gensequenz des Erregers innerhalb von wenigen Monaten, also wesentlich schneller als bisher möglich, einen Impfstoffkandidaten für die klinische Erprobung entwickeln“, kündigt Richard Hatchett, CEO von CEPI an. „Dies ist ein sehr ambitionierter Zeitplan.“

Andere von CEPI unterstützte Projekte

Weitere CEPI-Kooperationen bestehen mit Inovio in Pennsylvania, USA, der Universität von Queensland, Australien, und Moderna in Cambridge, Massachussets, sowie dem US National Institute of Allergy and Infectious Diseases. Die Programme werden die von CEPI bereits unterstützten Rapid-Response-Plattformen nutzen, um die Kandidaten für 2019-nCoV-Impfstoffe so schnell wie möglich in die klinischen Tests einzubeziehen. Darüber hinaus hat CEPI mit GlaxoSmithKline eine neue Zusammenarbeit vereinbart. 

GSK wird für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das 2019-nCoV-Virus seine Pandemie-Impfstoff-Adjuvans-Plattform-Technologie zur Verfügung stellen. Die Verwendung eines Adjuvans ist in einer Pandemie-Situation von besonderer Bedeutung, weil die Menge an Antigen pro Dosis hiermit reduziert werden kann. So können mehr Impfstoffdosen hergestellt werden. CEPI koordiniert die Zusammenarbeit zwischen GSK und von CEPI finanzierten Stellen, die ihre Impfstoffplattform mit GSKs adjuvanter Technologie testen wollen. Die erste Vereinbarung wurde bereits zwischen GSK und der University of Queensland unterzeichnet.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Corona-Impfstoff

von Roland Mückschel am 12.02.2020 um 12:19 Uhr

Wenn die Ansteckungskurve weiter so exponentiell verläuft
brauchen wir keinen Impfstoff.
Entweder tot oder immun.

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