Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

15.03.2020, 08:00 Uhr

Corona, Corona, Shutdown für Deutschland. Aber ein bisschen Politik gibt's trotzdem. (Foto: Andi Dalferth)

Corona, Corona, Shutdown für Deutschland. Aber ein bisschen Politik gibt's trotzdem. (Foto: Andi Dalferth)


Deutschland im Standby-Modus, Shutdown für Deutschland. Haben wir eine Wahl? Nein. Der DAX stürzt auf ein schmerzendes Tief. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben wird eingestellt. Wer kann, bleibt im Home Office. Die Apothekerfortbildung bitte nur noch mit Büchern und Online-Seminaren. Apothekers arbeiten hinter Plexiglasscheiben. Deutschland im Corona-Krisenmodus. Das war’s in dieser Woche, Fast. Ein bisschen Politik gab’s trotzdem, z. B.: Lieferengpässe, Grüße von der FDP und die berechtigte Frage: Bekommen wir eine ABDA-Präsidentin? 

9. März 2020

Lieferengpässe! 2019 fehlten doppelt so viele Arzneimittel wie 2018, meldet die ABDA. Mein liebes Tagebuch, nicht lieferbare Arzneimittel – was sich anfangs als episodischer Defekt zeigte, ist nun schon längst zur Normalität geworden. Deutschlands Apothekers müssen als Krisenmanager agieren, wenn sie ihre Patienten wenigstens mit Alternativpräparaten versorgen wollen. Sagt unser ABDA-Präsident und fordert, endlich über eine Vergütung des Mehraufwands zu sprechen, auch vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie und der Belastung durch die Eigenherstellung von Desinfektionsmittel. Schmidt meint, die Krankenkassen könnten das nicht länger ignorieren. Aber sie tun es, mein liebes Tagebuch.

Wie groß das Problem der Lieferengpässe ist, führt ein gut gemachter Beitrag des NDR der Öffentlichkeit vor. Apothekerin Magdalene Linz machte in diesem Beitrag deutlich: „Wir können unseren Versorgungsauftrag nicht mehr erfüllen!“

Ja, mein liebes Tagebuch, der jahrelange Rabattvertrags-Druck der Krankenkassen zwingt die Pharmaindustrie dazu, die Wirkstoffproduktion weitgehend in die Billiglohnländer China und Indien auszulagern. Das Ergebnis sehen wir in der Corona-Epidemie: unsere eklatante Abhängigkeit von diesen Ländern mit allen bekannten Folgen. Der ABDA-Präsident fordert, diese Abhängigkeit zu beenden, auch wenn die Arzneimittel dann teurer werden. Spahn sieht zwar zurzeit noch keine weiteren Lieferengpässe aufgrund der Corona-Krise, will aber auch die Arzneimittelversorgung von China unabhängiger machen. Mein liebes Tagebuch, wir passen da mal gut auf, ob sich politisch was tut. Hoffen wir, dass das nicht nur leere Worthülsen im Corona-Mantel sind.

 

Die Zeit ist reif. Mehr als das, mein liebes Tagebuch: In der nächsten Amtszeit muss an der ABDA-Spitze endlich eine Frau stehen. Und sie will dieses Zeichen setzen: Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, hat sich gemeldet, sie tritt im kommenden Herbst zur Wahl als ABDA-Präsidentin an. Der amtierende Präsident Friedemann Schmidt hatte zuvor angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen. Mein liebes Tagebuch, eine Frau an der Spitze des Apothekerberufs – das wäre der Durchbruch zur Normalität angesichts 80 Prozent Frauen in unserem Beruf. Natürlich hören wir schon die Kritiker, mein liebes Tagebuch, die herumstänkern und meinen, es gehe nicht um Mann, Frau oder Divers an der Spitze, sondern um gute, um fähige Persönlichkeiten. Schon klar, daher umso mehr: Mit Overwiening stellt sich eine solche Persönlichkeit zur Verfügung. Sie will und kann nicht alles schlagartig anders oder besser machen als die bisherige Spitze, aber sie bringt neue Ideen mit, sie will mehr Transparenz (ist dringend notwendig), mehr Öffentlichkeitsarbeit. Und sie bringt frischen Wind mit (mehr als dringend!). Und vor allem, mein liebes Tagebuch, eine Frau führt anders als ein Mann – ich würde es dieser ABDA mal gönnen. Es gibt sie, die fähigen Frauen in unseren Reihen.

10. März 2020

Deutschland und die Welt im Ausnahmezustand. Die Corona-Epidemie hat für einen Zustand in unserer Gesellschaft gesorgt, den wir so noch nie erlebt haben. Wir sind alle gefordert, damit umzugehen und fertig zu werden. Die Kanzlerin brachte es auf den Punkt: Mehr Solidarität, aber mit Mindestabstand. Klingt paradox, ist aber richtig. Also, bitte auf das Handschlagsritual bei der Begrüßung verzichten und stattdessen „eine Sekunde länger in die Augen gucken und lächeln“. Machen wir, mein liebes Tagebuch. Und unsere Kanzlerin lobte ihren Bundesgesundheitsminister: Spahn macht gerade einen tollen Job, sagte sie. Ja, Krise kann er. Vielleicht hilft er ja auch mal uns Apothekers, wenn wir später, nach der Corona-Zeit, in eine Apothekenkrise rutschen, weil’s keine Gleichpreisigkeit mehr gibt.

Ok, jetzt zeigen wir ihm erstmal, dass er sich auf uns Apothekers verlassen kann: Wir managen die Liefer- und Versorgungsengpässe, lassen Desinfektionsmittel in Strömen laufen, bedienen hinter selbstgebastelten Plexiglasscheiben oder, wenn’s ganz schlimm wird, durch unsere Notdienstklappe, aber wir bedienen! Mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass ihm das alles in guter Erinnerung bleibt…

11. März 2020

Das politische Leben geht weiter, auch mit Corona. Unsere DAZ- und DAZ.online-Chefs haben sich mit Christian Lindner getroffen. Christian wer? Nein, mein liebes Tagebuch, so ganz in Vergessenheit geraten ist der Chef der kleinen FDP bei uns Apothekers doch noch nicht. Apothekers und FDP – das war doch früher mal was, hatte irgendwie gepasst, Freiberuflichkeit stand auf den Fahnen, ein Herz für den Mittelstand und so. Sogar unser ABDA-Präsident Schmidt war mal Mitglied dieser Partei. War mal, aber das ist eine andere Geschichte. Die DAZ wollte von Lindner wissen, wie es um die Beziehung zwischen FDP und Apothekers heute steht, konkret: Ist die Beziehung noch zu retten oder ein Fall für den Paartherapeuten? Denn Lindner hatte keine Gelegenheit ausgelassen zu zeigen, dass er mit seiner FDP auf Abstand zu den Apothekers geht – FDP und Apothekerpartei, nimmer mehr, so Lindner. Damit das ganz deutlich wird, sprach sich diese Partei sogar für antiapothekerliche Werte aus wie Fremd- und Mehrbesitz und Rx-Versand. Aber das geht gar nicht, mein liebes Tagebuch. Kein Wunder, wenn Apothekers die FDP zunehmend böse, böse fanden. Das wollte Lindner so nicht stehen lassen und klopfte bei der DAZ um ein Interview an. Mein liebes Tagebuch, jeder soll seine second chance haben. Ob es Lindner in dem Video-Interview gelungen ist, ein paar Dinge geradezurücken?Muss jeder selbst entscheiden. Immerhin: Das Fremdbesitzverbot soll nicht angetastet werden, die Freiberuflichkeit bleibt und ja, die FDP sei immer noch die beste Wahl für die Apotheker. Sagt jedenfalls Lindner.

 

Mein liebes Tagebuch, in der letzten Woche hatten wir’s mal als Frage in den Raum gestellt: Der Meraner Fortbildungskongress wird in diesem Jahr wegen der Corona-Epidemie abgesagt. In dieser Woche wurde es Realität. Der Meraner Pharmacon fällt aus – und nicht nur das. Auch das Sommerfest der ABDA, das Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands, der PZ-Kongress auf der Ferieninsel Mallorca und alle anderen in den nächsten beiden Monaten anstehenden regionalen Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen von Kammern und anderen Organisationen: gecancelt. Nachdem der Deutsche Apotheker Verlag bereits vorausschauend die Interpharm absagen musste, müssen nun alle anderen Organisationen nachziehen. Mein liebes Tagebuch, ist alles nicht schön, aber auch da heißt es: Es gibt keine Alternative. Fast nicht. Die eine oder andere kleinere Veranstaltung weicht auf das Format des Online-Seminars aus. Und ansonsten, mein liebes Tagebuch? Die Fortbildung muss nicht stillstehen: Es gibt sehr gute Fachzeitschriften (wir kennen da einige) und, wir erinnern uns, es gibt Bücher!

12. März 2020

Gegen Ende der Woche wird immer deutlicher: Corona nimmt an Fahrt auf. In Italien schließen fast alle Läden, sogar Bars und Restaurants, nur Apotheken, Lebensmittelläden und Tankstellen  nicht. Die WHO ruft offiziell die Pandemie aus, Covid-19 hat sich in 115 Ländern ausgebreitet. Trump erlässt Einreisestopp für Europäer. Und Deutschland fährt das öffentliche Leben runter: shutdown. Ziel ist: die Infektionswelle zu verlangsamen, Zeit zu gewinnen. Auch für die Forschung.

Aus China kommt dagegen die Meldung, die Ausbreitung des Coronavirus habe ihren Höhepunkt überschritten – propagandiert zumindest die Pekinger Gesundheitskommission.

Derweil muss Deutschland zusätzlich mit einem neuen Höhepunkt der Grippewelle kämpfen. Mein liebes Tagebuch, was bedeutet das für uns? Hygienemaßnahmen auf allen Ebenen, erst recht in der Apotheke. Und darüber hinaus so wenig gesellschaftliche Kontakte wie möglich. Kann auch entschleunigend sein.


Es gibt Lichtblicke, in naher Zukunft mit Sars-CoV-2 fertig zu werden. Die Forschung läuft auf Hochtouren, versichern uns die Bio- und Virologen, zahlreiche klinische Studien sind bereits am Laufen. Das Corona-Update der DAZ listet den aktuellen Stand der Wirk- und Impfstoffe auf. Und wer sich über die laufenden klinischen Studien informieren möchte, sollte mal einen Blick in die Studien-Datenbank ClinicalTrials.gov werfen.

13. März 2020

Die Lieferengpass-Kampagne der Noweda will Druck auf die Politik machen. Mit Hilfe der Reichweite der Zeitschriften ihres Kooperationspartners Burda will der apothekereigene Pharmagroßhändler die Öffentlichkeit über die aktuelle Problematik der Lieferengpässe aufklären. Ein aktualisierter Flyer liegt den Magazinen „Focus“, „Freizeit Revue“, „SUPERillu“ und „Lisa“ bei, mit einer Auflagenzahl von 2,35 Millionen Exemplaren. Mein liebes Tagebuch, klingt gut. Und jetzt nicht nachlassen. Der Druck auf die Politik kann nicht hoch genug sein.

 

Darf der niederländische Versender „Europa Apotheek“, jetzt „Shop Apotheke“, gegenüber Privatpatienten mit einem „Sofort-Bonus“ von bis zu 30 Euro pro Rezept werben, ein Bonus, der dem Kunden auf dessen Kundenkonto gutgeschrieben und bei einer späteren Bestellung mit dem Kaufpreis nicht rezeptpflichtiger Produkte verrechnet wird? Ja, der Versender darf, sagt der Bundesgerichtshof in einem aktuellen Urteil, zu dem nun auch die Urteilsgründe vorliegen. Außerdem: Es ist sogar rechtens, wenn der Bonus nicht auf der Quittung für die private Krankenversicherung vermerkt ist. Und der Privatversicherte muss seine Versicherung auch nicht darüber informieren, dass er für die Rezepteinlösung einen Gutschein erhalten hat. Na, mein liebes Tagebuch, was will uns das sagen? Dieses Urteil unterläuft die Spahnschen Bemühungen  um Gleichpreisigkeit. Es wird keine umfassende Gleichpreisigkeit mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz geben. Die Privatversicherten werden mit diesem Urteil eindeutig von der Gleichpreisigkeit ausgespart. Wir können uns schon heute vorstellen, was das schon bald bedeuten wird.

 

Politik ist wirklich nicht einfach, mein liebes Tagebuch. Früher hatte man den ABDA-Präsidenten gescholten, dass er sich zu lasch für ein höheres Apothekenhonorar einsetzt. Jetzt meldet er sich öffentlich zu Wort und verlangt eine zusätzlich Vergütung für uns Apothekers wegen der Mehrarbeit in der Corona-Krise und den zunehmenden Lieferengpässen – und wird auch dafür kritisiert: Das komme nicht gut an, heißt es, das wirke fast erpresserisch, in der akuten Lage mehr Geld zu verlangen. Ja, mein liebes Tagebuch, Politik ist wirklich nicht einfach. Manchmal braucht man eben auch viel Fingerspitzengefühl, wann der richtige Zeitpunkt für die Forderung nach mehr Geld gekommen ist. Eine Situation größter Not, eine Krise, in der Solidarität von allen verlangt wird, gehört sicher nicht in die Kategorie richtiger Zeitpunkt.

 

Der Bundesrat hat das Gesetz für einen fairen Kassenwettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung gebilligt. Auch wenn es aus dem Gesetzesnamen nicht hervorgeht: Es enthält auch einen Abschnitt, der für uns Apothekers wichtig ist: ein erstes Maßnahmen-Paket gegen Lieferengpässe. Was u. a. kommt: Wir Apothekers werden bei nicht lieferbaren Rabattarzneimitteln künftig sofort ein vergleichbares Arzneimittel abgeben dürfen, die Krankenkasse muss es bezahlen, auch wenn’s teurer ist als der Festbetrag. Und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte muss z. B. eine aktuelle Liste versorgungsrelevanter und versorgungskritischer Wirkstoffe erstellen und auf seiner Internetseite veröffentlichen. Diese Behörde erhält zudem weitere Befugnisse gegenüber Pharmaindustrie und Großhandel zur Lagerhaltung versorgungskritischer Arzneimittel. Mein liebes Tagebuch, alles in allen ein kleiner Anfang, den Lieferengpässen Herr zu werden. Aber es reicht nicht – meint auch der Bundesrat, weitere Maßnahmen müssen folgen. Wir wüssten da schon was, mein liebes Tagebuch: Die Krankenkassen müssten verpflichtet werden, Rabattverträge an mehrere Hersteller  zu vergeben.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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16 Kommentare

zu Herrn Mückschel

von Dr.Diefenbach am 16.03.2020 um 10:15 Uhr

Lieber Herr Mückschel,,ich stelle mal eines richtig:Ich bin nicht dafür ,Honorarerhöhungen zu ERBITTEN,sondern DIESE EINZUFORDERN!!!!Das ist schon viel zu lange auf Halde gewesen und mit den ja allseits bekannten Seitenlinien wie Vergütung für Patientenbetreuungsprogramme uvm. seitens der ABDA verwässert worden!! DAS ist die Problemzone.Um GIER geht es schon gar nicht sondern um berechtigte Forderungen!! Allerdings ist sicher kein Mensch in diesen Wochen mit dem Thema "mehr Geld für die Apotheken" beschäftigt-ich finde die Forderungen vom Kollegen Preis und anderen,Rabattverträge auszusetzen,Retaxe etc abzublasen in Zeiten wie diesen,als SOLIDARISCH.Eines räume ich ein:Springt man dennoch so miserabel mit dem Beruf um wie bisher und dann auch nachher,DANN sehe ich,dies habe ich schon gesagt,nur noch die weitgehende Verweigerung von Kooperationen mit zB GKV als Ziel.Dazu gehört:Kündigung diverser Verträge,die neuerliche Frage,wie weit halt noch der Zwangsskonto für die Kassen überhaupt Bestand haben kann(darüber redet keiner mehr..),weitere Dinge.Wenn ich sage(ich nehme an Herr Ströh sieht es genauso),dass dies zur Zeit nicht Priorität hat,dann ist das eine Frage der Moral,ob die "Gegenseite" diese nun auch hat oder nicht,das sollte in einer solchen Ausnahmesituation unberücksichtigt bleiben.Für Finanzforderungen im Hinblick auf die Perspektive der Einzelapotheke trete ich immer ein!!!

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Bitte keinen Tunnelblick entwickeln

von DrCK am 15.03.2020 um 17:25 Uhr

Also ich hätte eine Alternative zu der Kammerpräsidentin aus AKWL, nämlich die Kollegin Kerstin Kemmritz aus Berlin. Unverbraucht, keine Leichen im Keller, basisorientiert, demokratiefreundlich, reformfreudig, nicht verschlagen oder intrigant, berufspolitisch frei von dem Vorwurf ihre Partikularinteressen zu pflegen und und und....
Es mag ja sein, dass Spahn mit seinem Wahlkreis in Coesfeld eine Nähe zu Münster und der AKWL hat. Der Mann profiliert sich derzeit aber gerade für höhere Weihen. Also Kemmrich hat mit ihrem Standort in Berlin eindeutig die besseren Karten. Kurze Wege zur Politik, der ABDA und der eigenen Apotheke.
Der große Nachteil von Overviening: Sie hat 20 Jahre die Berufspolitik, erst unter Friese, dann selbst gestaltet. Und wie sieht das Ergebnis aus? Ist da wirklich etwas Nennenswertes passiert, was den Berufsstand nach vorne gebracht hat?
Nein, im Gegenteil. Sie hat mit dazu beigetragen, dass FS seinen Kurs des sich Durchlavierens, des sich Liebkindmachens und andere Peinlichkeiten durchziehen konnte. Overwienig ist für den Job genauso ungeeignet wie AKK für die CDU Spitze. Von ihr geht keine Impulskraft aus.
Wir sind in WL zwar recht innovativ und unsere Showeffekte sind nicht schlecht ... mit denen man ganz gut fishing for compliments betreiben kann, aber echte Erfolge? Im Gegenteil, ohne die Oppositionsarbeit von AL, NL und BasisApotheker wären wir auch nur eine Durchschnittskammer.

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Solidarität und Retax

von Barbara Buschow am 15.03.2020 um 14:18 Uhr

In diesen Tagen wo von uns allen Solidarität und Verantwortungsbewusstsein gefordert ist, um Alte und Kranke zu schützen und unser Gesundheitssystem nicht zusammenbrechen zu lassen, ist der Ruf nach mehr Geld unbeschreiblich Gedanken- und Instinktlos.
Trotzdem möchte ich an dieser Stelle eine Forderung an die Krankenkassen stellen:
Zeigt euch solidarisch mit euren Leistungserbringern und beschließt einen RETAXSHUTDOWN mindestens bis zum Jahresende, um unsere Bemühungen die Patienten angesichts der immer grösser werdenden Lieferschwierigkeiten bestmöglich und unbürokratisch versorgen zu können, zu unterstützen und anzuerkennen!!!

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AW: Solidarität und Retax

von Conny am 15.03.2020 um 17:24 Uhr

Schmidt ist und bleibt ein Unglücksvogel. War uch jetzt aber nett genug.

AW: Solidarität und Retax ... wenn Spahn jetzt nicht lesen kann ... Pech gehabt ...

von Christian Timme am 15.03.2020 um 19:02 Uhr

Wenn die "Ka..." erst mal richtig am Dampfen ist ... geht nichts mehr ... wenn nicht jetzt ... dann kommt der Shutdown unwiderruflich zur Unzeit ...

zu Herrn Ströh

von Dr.Diefenbach am 15.03.2020 um 12:37 Uhr

...ich kann dem Kollegen Ströh ein weiteres Mal zu 100 % nur ZUSTIMMEN.Führungsstil sieht leider anders aus...Honorarstrukturen zur Zeit anzufassen ist wie Sterillium die 100 ml Flasche zu 53 Euro...

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AW: zu Herrn Ströh

von Roland Mückschel am 16.03.2020 um 9:56 Uhr

Wann würden eigentlich Herr Stroh und Sie
die Politik um Honorarerhöhung bitten?
Nach der Krise? Oder wenn die wirtschaftliche
Erholung da ist? Oder überhaupt?
Für meine gierige Vorstellung ist der
Zeitpunkt dafür günstig.
Der Politik ist es doch auch egal wenn viele
Apotheken abkratzen.
Wenn die Krise vorbei ist wird's nur die
üblichen Tritte geben.

Overwiening: Alter Wein in neuen Schläuchen?

von Gunnar Müller, Detmold am 15.03.2020 um 12:26 Uhr

Transparenz mit Frau Overwiening?
Machen wir uns nichts vor:
Overwiening ist seit Jahren Teil des bestehenden ABDA-Systems.
Ja, das System der Friese-Nachfolgerin in Münster funktioniert - basierend auf einer netten, absoluten Mehrheit.
Kritische Kräfte hingegen werden ausgebremst oder mit Posten eingefangen.
Echte Opposition wird mundtot gemacht, sichtbar zum Beispiel bei einer simplen Abstimmung über die/den Delegierte/n unserer Fraktion zum Apothekertag 2019.
Unsere mehrfach vergeblich vorgebrachten Vorschläge wurden maßgeblich mit der Mehrheit der von ihr geführten Kolleginnen und Kollegen abgelehnt – sodass unsere Fraktion BasisApotheker deshalb keinen Delegierten nach Düsseldorf entsenden konnte… (Man bedenke: es ging um einen! Delegierten)

Ihr „Baby“ AMTS - eine fachlich tolle Sache, für die wir aber in den Apotheken entweder keine Zeit und/oder keine Fachkräfte haben (s. a. Stationsapotheker, Attraktivität, Gehälter etc.) ...und die uns bis heute keiner bezahlt!

Nein, machen wir uns nichts vor:
Die Kollegin Overwiening ist mitverantwortlich für das „Desaster ABDA“.
Offenbar hat sie es in all den Funktions-Jahren in den vielen ABDA-Gremien und -Ausschüssen nicht geschafft oder verstanden, Ihre „Erfahrung“ entsprechend einzubringen. Und das seit Jahren.

Was sollte uns also den Mut geben zu glauben, dass das desolate Geschehen in und um die deutschen Apotheken mit einer ABDA-Präsidentin Overwiening anders werden würde?

Nein, ein Wechsel an der Spitze unseres obersten Gremiums kann nach all den Reinfällen nur (!) durch ein „neues, frisches, unverbrauchtes“ Gesicht stattfinden.
Egal, wie oft und wieviel „Unerfahrenheit“ die entsprechend bekannten, etablieren ABDA-Protagonisten diesem neuen Gesicht dann auch vorwerfen werden - sollte es zu einer solchen „Gegen“kandidatur überhaupt kommen…

Fazit und Ausblick:
Frau Kollegin Overwiening dürfte somit die besten Chancen haben, erste ABDA – Präsidentin zu werden.
Herzlichen Glückwunsch!

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Zum Rechnen und Staunen ...

von Reinhard Herzog am 15.03.2020 um 11:15 Uhr

Liebe Kolleg*innen,

ich habe mich nunmehr entschlossen, die bislang intern genutzten Prognose- und Simulationsrechnungen zu SARS_CoV-2 zur freien Verfügung zu stellen.

Interessierte können unter diesem Link auf zwei Excel-Dateien zugreifen:

https://1drv.ms/u/s!ApxJ1lWGhFl_kw6McEYjMkIMRh4M?e=IDiTn7

Den Link einfach in den Internet-Browser kopieren.
Es handelt sich um ein privates Cloud-Verzeichnis von Microsoft Onedrive. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Werte entsprechen jetzigem Kenntnisstand mit allen Schwankungen und Unsicherheiten, die es derzeit noch gibt.
Dennoch lassen sich die möglichen Szenarien umreissen, insbesondere auch persönliche Risikokalkulationen vornehmen.

Alle relevanten Parameter sind je nach aktuell sich entwickelndem Kenntnisstand vom Nutzer änderbar. Die Dateien werden weiter aktualisiert.

Rückmeldungen gerne unter:

Heilpharm.andmore@t-online.de

Allen eine trotzdem gute Zeit.
"Die Situation ist ernst, aber nicht hoffnungslos" - 99,x % werden überleben. Über das x kann man streiten, wahrscheinlich wird es aber auch eine hohe Zahl sein. Die Frage ist eher, wie sich der langfristige Verlauf darstellt, kurzfristig scheint die Ausbreitung halbwegs beherrschbar.

Die Simulationen illustrieren die relevanten Stellschrauben, und das Infektionskinetik-Modell (SEIR; braucht etwas Rechenpower, das ist die größere der beiden Dateien) zeigt schön, wie man den "Infektionsberg" abflachen kann, vor allem durch Hemmung der Ausbreitung und Reduktion der Grundvermehrungs-/Ansteckungsrate.

P.S.: Jetzt hier auf dem Boden der Krise sein berufspolitisches Süppchen kochen zu wollen, halte ich für vollkommen daneben - und zudem hochgradig kontraproduktiv. Das kann gerade jetzt vollkommen nach hinten losgehen - was gäbe man doch zurzeit für ein Logistiksystem ohne Vor-Ort-Ladenkontakte (!) oder die Möglichkeit, minder schwer betroffene Patienten zu Hause (!) gut (fern-)betreuen zu können, um den möglichen Ansturm auf die Kliniken abmildern zu können ...

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Erstaunlich

von Reinhard Rodiger am 15.03.2020 um 9:45 Uhr

Erstaunlich ist die geringe Resonanz auf den ersten Hut im Ring und das unverständliche Fehlen von Alternativen.
Ist das Resignation? Realistischer Sinn? Oder nur Erleichterung wegen vordergründig plausiblen Frauenangebots?

Aus meiner Sicht kritisch ist der Glaube, langjähriges Tun birgt Schlüsselpotential für die Zukunft.Ganz ohne Debatte um die Richtigkeit des Kurses ? Der hoffentlich nur erste Kandidat ist doch Exponent einer Weiterführung der bisherigen 30%-Strategie und deren Optimierung.Wollen das wirklich die Ausgegrenzten? Ist ein Elitekurs kompatibel zu breitem niedrigschwelligem Kompetenzzugang?

Nochmal erstaunlich ist , dass all die Fragen offensichtlich zu uninteressant sind. Oder ist die Frage nach Beantwortung zu hoffnungslos?

Sicher ist nur, dass bisher in die falsche Richtung gerudert wurde und eine Verstärkung dessen nichts bringen kann.Aufgabe der Basis zugunsten zukünftiger Hoffnungen ist nicht hinreichend. Basis ist im finanziellen und personellen Sinn zu verstehen.

Aufbruch tut not. Nur nicht so ohne Fragen und in eine erfolglose und gefährliche Richtung.

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.

von Anita Peter am 15.03.2020 um 8:52 Uhr

"Sie will und kann nicht alles schlagartig anders oder besser machen"

Dann ist sie die falsche Person. Wir Apothekers kapieren es einfach nicht. Frei nach Einstein "Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun aber ein anderes Ergebnis zu erwarten"

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Genial ... Politik zieht Sommerpause vor ...

von Christian Timme am 15.03.2020 um 8:44 Uhr

Der Vorteil besteht darin ... mache aus vielen Problemen ein einziges Problem ... und ganz wichtig ... strecke es ... und bereite in aller Ruhe ... das Folgeproblem vor ... so stellt man die gewünschte Politische Korrektheit her ... 2020 ist gelaufen ...

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Dieses Tagebuch

von Karl Friedrich Müller am 15.03.2020 um 8:38 Uhr

Ist traurig. Macht mich wütend in seiner Oberflächlichkeit.
Was soll der Gender Quatsch um die ABDA Spitze?
Es ist vollkommen egal, welches Geschlecht an der Spitze regiert, nur endlich FÜR uns, eine echte Durchsetzungskraft bei der POLITIK und nicht bei uns, um uns noch mehr Bürokratie aufzuzwingen. In diese Richtung geht es aber. Wenn es schon ein Apotheker sein muss, dann müssen endlich Experten bezahlt werden. Die uns HELFEN!
Lieferengpässe auf Grund Corona gibt es nicht, wohl aber auf Grund von Hamsterkäufen der Kollegen. Die Versorgung in der Fläche ist gefährdet, nur weil ein paar den Hals nicht voll kriegen.
Desinfektionsmittel können nur hergestellt werden, wenn es Alkohol gibt. Aber auch Glycerin und Wasserstoffperoxid werden knapp.
Die Regierung mit Merkel und Spahn habe so ziemlich alles falsch gemacht, was geht. Beruhigungspillen verteilt. Es gibt Betten, aber kein Personal im kaputtgesparten Gesundheitswesen, die Rendite war ja wichtiger. Keine Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, keine geschlossenen Grenzen, keine Absage von Karneval, Verbot von Reisen. Frankreich schließt die Läden. Wo kaufen die Leute dann ein? Bei uns! Man lässt Infizierte über die Grenzen, womöglich holt man auch noch infizierte Flüchtlinge her, aus Humanität. Wie wär es mal mit Humanität und Rücksicht gegenüber der Bevölkerung? Nein, kein guter Job. Nicht von Merkel, nicht von Spahn, von keinem der Bundes und Landesregierungen.
Auf die Apotheken kann man sich verlassen? Bis wir, wie der Rest des Gesundheitswesens, krank im Bett liegen oder tot sind. Ärzte, Pfleger, denen man noch jeden Schutz genommen hat, weil sie nun ohne Ende arbeiten MÜSSEN, alle. Und dann .... Leute.... Ende.

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AW: Dieses Tagebuch ... leider Saft- und Kraftlos ...

von Christian Timme am 15.03.2020 um 10:08 Uhr

Unsere Elitetruppe in Berlin hat „ganze Arbeit“ geleistet ... jetzt wird der Rest „auch noch verbrannt“ ... wie ich bereits sagte: So sind wir ... gründlich bis der Tod eintritt.

AW: Dieses Tagebuch

von Roland Mückschel am 15.03.2020 um 15:52 Uhr

Sehr geehrter Herr Müller, ich möchte mich Ihrer Analyse
hier anschliessen, alles sehr treffend.
Zwar würde ich auch sagen dass Spahn und seine Mutti
bisher diese Krise eher schlecht gemanagt haben, aber
Spahn weiss es halt nicht besser, totaler Laie.
Aber dann gehören Fachleute ran. Und mal seinen Rand halten.

Corona Vergütung zusätzlich?

von Ulrich Ströh am 15.03.2020 um 8:36 Uhr

Lieber Kollege Schmidt,

- jetzt- , zu diesem Zeitpunkt, wo solidarischer Umgang in der akuten Krisensituation in aller Munde ist:

„ Bitte eine aktuelle Zusatzvergütung für Apotheken....“
Für Mehrarbeit.

Klassisches mediales Eigentor!

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