„Nachfrage immens groß“

Wepa begrenzt Bestellmengen für Aponorm-Glaspackmittel

Stuttgart - 16.03.2020, 10:15 Uhr

Die Wepa kontingentiert derzeit Aponorm-Flaschen. Nach eigener Aussage, damit sie in der Arzneimittelherstellung nicht fehlen. (s / Foto: schroeder_rene/stock.adobe.com)

Die Wepa kontingentiert derzeit Aponorm-Flaschen. Nach eigener Aussage, damit sie in der Arzneimittelherstellung nicht fehlen. (s / Foto: schroeder_rene/stock.adobe.com)


Wepa: Aponorm-Flaschen werden für Arzneimittel gebraucht, aber wir bieten Alternativen

Doch nicht nur bei den Ausgangsstoffen hakt es, auch die Packmittel seien knapp, hört man aus vielen Apotheken. Ein Sprecher des Apothekenbedarfsherstellers Wepa erklärt dazu auf Nachfrage von DAZ.online, dass man aktuell für Glasflaschen zur Herstellung von Handdesinfektion lieferfähig sei. „Wir können aber auf jeden Fall bestätigen, dass die Nachfrage immens groß ist und in der Form nicht vorherzusehen war“, erklärt er weiter, „Als Wepa setzen wir alle Hebel in Kraft, um den Apotheken Lösungen anzubieten. Wir mussten leider in der letzten Woche die Bestellmengen für Aponorm-Glaspackmittel begrenzen, ein Leerverkauf hätte hierbei grundlegende Auswirkungen auf die Herstellung von individuellen Arzneimitteln in Deutschland. Dafür bieten wir den Apotheken aber Alternativen zur Bestellung an.“ Hintergrund dieser Aussage ist, dass an Primärpackmittel für Arzneimittel hohe Anforderungen gestellt werden, für die Händedesinfektionsmittel, die ja Biozide sind, ist diese Qualität nicht erforderlich.

Zudem erklärt der Sprecher, dass sich bereits seit mehreren Wochen ein eigenes Team nur um die Beschaffung von Packmitteln kümmere beziehungsweise um die Beschleunigung von Lieferzeiträumen. Zudem arbeiteten die relevanten Abteilungen im Mehrschichtbetrieb.

Bode fährt Produktion hoch

Ob nicht nur die Apotheken, sondern auch die Industrie von den Packmittelengpässen betroffen ist, ist derzeit unklar. Sterillium-Hersteller Bode wollte sich auf eine Nachfrage von DAZ.online, ob die Flaschen möglicherweise ein limitierender Faktor bei der Nachlieferung seien, nicht äußern. Eine Sprecherin erklärte lediglich: „Wir befinden uns aktuell in einer Situation, die immer noch durch eine hohe Dynamik geprägt ist. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns grundsätzlich zu einzelnen Produkten nicht äußern. Allgemein ist die Nachfrage nach Desinfektionsprodukten in den vergangenen Wochen gestiegen. Wir haben deshalb die Produktion von Desinfektionsmitteln kurzfristig hochgefahren.“



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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