Lieferengpässe

Wird jetzt auch Paracetamol knapp?

Berlin - 19.03.2020, 10:14 Uhr

Paracetamol ist ein eigentlich gängiges OTC-Präparat, doch die Hersteller kommen aufgrund der hohen Nachfrage nicht hinterher und es kommt vereinzelt zu Lieferschwierigkeiten. Die Bundesregierung bittet die Apotheken um Mithilfe. (m / Foto: imago images / Hollandse Hoogte)

Paracetamol ist ein eigentlich gängiges OTC-Präparat, doch die Hersteller kommen aufgrund der hohen Nachfrage nicht hinterher und es kommt vereinzelt zu Lieferschwierigkeiten. Die Bundesregierung bittet die Apotheken um Mithilfe. (m / Foto: imago images / Hollandse Hoogte)


Behörden ergreifen Maßnahmen gegen OTC-Hamsterkäufe

„Um eine kontinuierliche, ausreichende und wirtschaftliche Versorgung von Patientinnen und Patienten, die zwingend auf Arzneimittel angewiesen sind, sicherzustellen“, hatte sich das Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit (BMG) bereits Montag über die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit Hinweisen zum Verordnungsverhalten an die Ärzteschaft gewandt. Auch an die ABDA hat sich das BMG in einem Brief gerichtet. Dort heißt es: „Vergleichbare Anforderungen ergeben sich auch für die Apotheken bei der Abgabe von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren. Durch die Abgabe von bedarfsgerechten Mengen kann auch bei diesen Produkten Versorgungsengpässen entgegengewirkt werden. Die Apotheken werden gebeten, dies zu berücksichtigen.“

Auch die französische Gesundheitsbehörde ANSM empfiehlt, dass Paracetamol zur Behandlung von Schmerzen und/oder Fieber zu bevorzugen sei, warnt aber gleichzeitig davor paracetamolbasierte Medikamente unnötig zu verschreiben oder abzugeben. Daher dürfen Apotheker in Frankreich ab heute nur noch eine Schachtel pro Patient ohne Symptome oder zwei Packungen bei Symptomen abgeben. Der Internet-Verkauf von Paracetamol, Ibuprofen und Medikamenten auf ASS-Basis wird ausgesetzt. Die Behörde sieht vor allem Überdosierungen als Gefahr an, da diese zu schweren und irreversiblen Leberschäden führen können.

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Sind das schon die Auswirkungen indischer Exportverbote?

Indien hatte Anfang März Exportverbote für viele verschiedene Wirkstoffe erlassen – darunter auch Paracetamol. Da in China und Indien die meisten Wirkstoffe produziert werden, gibt es nach wie vor Befürchtungen, dass dies mittelfristig erhebliche Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung in Deutschland habe. Hexal sieht hierfür bei sich jedenfalls noch keinen Anlass: Man habe eine erste Überprüfung der möglichen Auswirkungen der von Indien angekündigten Exporteinschränkungen durchgeführt und erwarte derzeit keine daraus resultierenden Störungen der Lieferkette, erklärte eine Pressesprecherin des Unternehmens gegenüber DAZ.online.



Svea Türschmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Paracetamolknappheit

von Roland Mückschel am 19.03.2020 um 12:10 Uhr

Oh je, verkauft an Paracetamol ruhig was ihr habt.
Knapp wird es nicht, auf Ebay existiert ja ein
lieferfähiger Parallelmarkt.

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