BfArM zu Ginoring, Cyclelle, Veri-Aristo und Setlona

Verhütungsringe: Vorsicht zerbrechlich – immer noch!

Stuttgart - 03.04.2020, 07:00 Uhr

Auch wenn Exeltis daran arbeitet, die Verhütungsringe Ginoring, Cyclelle, Veri-Aristo und Setlona stabiler zu machen, sie brechen nach wie vor. Auch Ringbrüche in der Verpackung wurden jetzt beschrieben. (Foto: annebel146 / stock.adobe.com)

Auch wenn Exeltis daran arbeitet, die Verhütungsringe Ginoring, Cyclelle, Veri-Aristo und Setlona stabiler zu machen, sie brechen nach wie vor. Auch Ringbrüche in der Verpackung wurden jetzt beschrieben. (Foto: annebel146 / stock.adobe.com)


Ringe brechen auch in der Verpackung

Auch wenn verschiedene pharmazeutische Unternehmen hinter den einzelnen generischen Vaginalringen stehen, steckt bei allen derselbe Hersteller dahinter – Exeltis ist lediglich Lizenzgeber für Hexal, Aristo und Mylan. Laut dem BfArM arbeitet der Hersteller auch an der Lösung des Problems – „seit September 2019 setzt der Hersteller (identisch für alle genannten Arzneimittel) Korrekturmaßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Vaginalringe um“ – ,allerdings sind die bisherigen Ergebnisse wohl nicht 100 Prozent zufriedenstellend. Der letzte Ginoring®-Rückruf der AMK (Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker) war am 24. März.

Wo brechen die Ringe?

Entsprechend der Meldungen, die das BfArM seit 2019 gehäuft zu den Ringbrüchen erhalten hat, sind die Vaginalringe zum Teil bereits in der Verpackung gebrochen, oder sie brechen während des Einführens sowie intravaginal während des Tragens. Intravaginale Ringbrüche seien zum Teil mit Bauchschmerzen und/oder Blutungen verbunden.

Ringbruch: zusätzlich verhüten

Im Falle des Bruchs eines Vaginalrings rät das BfArM den Anwenderinnen sowie dem medizinischen Personal, die Empfehlungen der Gebrauchs- beziehungsweise Fachinformation zu befolgen: Entfernen Sie den gerissenen Ring und setzen Sie so schnell wie möglich einen neuen Vaginalring ein. Anwenderinnen sollten zudem sieben Tage lang nach dem Austausch des Vaginalrings eine zusätzliche Verhütungsmethode, wie zum Beispiel ein Kondom, verwenden, um eine zuverlässige Verhütung zu gewährleisten und das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft zu verringern.

Wenn kein Ringbruch vermutet oder beobachtet wird, sollte der Ring nicht entfernt und die Anwendung fortgesetzt werden, auch wenn der Vaginalring zu einer Charge gehört, bei der der Verdacht besteht, dass diese eine erhöhte Ringbruchrate aufweist.

Ringbrüche melden

Das BfArM fordert Apotheker auf, von Anwenderinnen gemeldete Ringbrüche mit dem vorgesehenen Formular der Arzneimittelkommission der Apotheker oder der zuständigen Landesüberwachungsbehörde anzuzeigen.

Das BfArM informiert des Weiteren, dass die nationalen Behörden der europäischen Mitgliedstaaten, in denen Vaginalringe des betroffenen Herstellers vermarktet werden, eng zusammenarbeiten, um alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität der Arzneimittel zu ergreifen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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