Mein liebes Tagebuch

12.04.2020, 07:59 Uhr

Ein Ostern, wie wir es noch nie hatten. Trotzdem: Frohe Ostern! 

Ein Ostern, wie wir es noch nie hatten. Trotzdem: Frohe Ostern! 


Corona-Woche 3: Ja, Vor-Ort-Apotheken sind von ganz besonderer Bedeutung, mehr denn je. Und daher sind mehr Befugnisse für Apotheken geplant, außerdem ein Honorar für Botendienste – was natürlich dem GKV-Spitzenverband nicht gefällt. Und, wichtig, das Apothekenpersonal gehört jetzt, offiziell vom Robert Koch-Institut bestätigt, zum „medizinischen Personal“, zum Personal von kritischen Infrastrukturen. Ist von Bedeutung, wenn Quarantäne droht. Und das Osterei der Woche: Eine Notverordnung mit Spahn als Ober-Apotheker und dem BMG als Apotheke. Geht das zu weit? C-Ostern 2020 – wir werden das nie vergessen!

6. April 2020

Einmalig 250 Euro für eine Schutzausrüstung zur Förderung des Botendienstes und 5 Euro pro  Botendienst – das soll schon bald jede Apotheke erhalten, wenn der Referentenentwurf für eine „SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung“ aus dem Haus Spahn Gesetzeskraft erlangt. Ja, mein liebes Tagebuch, da reibt sich so mancher die Augen und glaubt, es sei ein verspäteter Aprilscherz. Aber nein, Spahn meint es vollkommen ernst. Er sieht, was Apotheken leisten, wie wichtig Botendienste gerade in Zeiten von Kontaktbeschränkungen sind – das muss gefördert und vergütet werden. So schnell möglich gemacht wird dies alles dadurch, weil sich Deutschland „in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ befindet, was der Bundestag am 25. März offiziell festgestellt hat. Und in dieser Lage geht so einiges. Der Verordnungsentwurf stellt beispielsweise heraus, dass den Apotheken in der aktuellen Situation eine besondere Bedeutung zukommt. Er weist darauf hin, dass sich aus jedem Patientenkontakt in der Apotheke die Gefahr eines Infektionsrisikos für die in Apotheken beschäftigten Personen sowie für Patientinnen und Patienten ergibt. Um die Arzneimittelversorgung aufrechtzuerhalten, soll deshalb das Infektionsrisiko verringert werden, indem Patienten ihre Apotheken- und Arztkontakte reduzieren. Und ja, das Wirtschaftlichkeitsgebot in der GKV soll vorübergehend zurückzutreten. So ist es, mein liebes Tagebuch. Übrigens, was noch möglich gemacht werden soll: Apotheken dürfen auch ohne Rücksprache mit dem Arzt Teilmengen abgeben und bei der erstmaligen Abgabe von Teilmengen die volle Vergütung berechnen (Festzuschlag von 3 Prozent zuzüglich 8,35 Euro zuzüglich 21 Cent). Bei jeder weiteren Abgabe von Teilmengen aus einer Arzneimittelpackung gibt’s dann allerdings nur das Fixum von 8,35 Euro je Abgabe. Also, mein liebes Tagebuch, da wird dann doch einiges ermöglicht. Allerdings, dies alles wird, sofern es Gesetz wird, nur vorübergehend gelten für die Zeit der epidemischen Lage. Wenn es nach uns Apothekers geht, sollte der Zuschlag für den Botendienst aber erhalten bleiben, oder?

 

Und damit nicht genug. Spahn möchte den Apotheken sogar noch weiterreichende Befugnisse einräumen, vor allem wenn ein verordnetes Arzneimittel in der Apotheke nicht verfügbar oder nicht lieferbar ist. Nach ärztlicher Rücksprache dürften dann auch Arzneimittel abgegeben werden, die nicht wirkstoffgleich sind, sondern nur pharmakologisch-therapeutisch vergleichbar. Auch ein Aut-idem-Kreuz müsste nicht mehr beachtet werden. Und Packungsgrößen und Wirkstärken könnten sogar ohne Rücksprache mit dem Arzt geändert werden. Teilmengen einer Packung können ebenfalls abgegeben werden. Na, mein liebes Tagebuch, so geht Pharmazie, so läuft unsere Apothekerei. Wir können das! Und es zeigt: Wir sind mehr als nur Logistiker und Kassenerfüllungsgehilfen. Vielleicht hat dies auch Auswirkungen für die Zeit n.C.

 

Es geht noch mehr: Die „SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung“ soll weitere Neuerungen bringen. In der Planung sind beispielsweise Erleichterungen bei der Entlassmedikation, eine veränderte Preisbildung für Zytostatikazubereitungen, ein weiter Spielraum für Behörden, von Vorschriften des Arzneimittelgesetzes, des Apothekengesetzes oder der Apothekenbetriebsordnung abzuweichen und Möglichkeiten für Verkaufs- und Verpflichtungsverbote. Bei der Entlassmedikation sollen Krankenhausärzte Packungen bis zum größten Packungskennzeichen verordnen dürfen, bei Zytostatika soll es möglich sein, die tatsächlichen Einkaufspreise unter Berücksichtigung von Rabatten und Teilmengen zu taxieren. Und Behörden könnten Abweichungen vom Apothekengesetz und von der Apothekenbetriebsordnung gestatten. Was auch immer das im Einzelnen heißen mag, werden wir noch sehen, falls die Lage es erfordert. Aber nicht vergessen: Über allem steht, dass in Deutschland die epidemische Lage von nationaler Tragweite gilt, längstens bis zum 31. März 2021.

7. April 2020

Und was hält die ABDA von der geplanten Arzneimittelversorgungsverordnung in Epidemie-Zeiten? Da es eine Eil-Verordnung ist, musste sich unsere Standesvertretung umgehend dazu äußern. Die Antwort: Alles im grünen Bereich. Die ABDA begrüßt in einem ersten Statement die vorgeschlagenen Maßnahmen. Denn die Regelungen entsprechen weitestgehend den eigenen Vorschlägen für die Absicherung der Versorgung, freut sich der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt: „Das ist gut.“ Na, mein liebes Tagebuch, da gibt's dann wohl nichts auszusetzen. Und  Schmidt fügt hinzu: „Die Apotheken stehen im Kampf gegen das Corona-Virus mit an der Front und können jetzt effektiver handeln.“

 

Allerdings, so ganz zufrieden ist unsere Berufsvertretung dann doch nicht. Im Referentenentwurf stecken an manchen Stellen Detailungenauigkeiten, Formulierungen, die nachgebessert werden müssen. Nur ein Beispiel ist der Begriff der „Nichtverfügbarkeit“, der in den vorgesehenen Änderungen steht. Im Fall der Nichtverfügbarkeit des verordneten Arzneimittels soll es Apotheken erlaubt sein, an den Versicherten ein in der Apotheke verfügbares oder an die Apotheke lieferbares wirkstoffgleiches Arzneimittel abzugeben. Tja, mein liebes Tagebuch, was bedeutet in diesem Zusammenhang „nicht verfügbar“? Nicht verfügbar im Großhandel oder nicht verfügbar, sprich vorrätig in der Apotheke? Aus Sicht der ABDA sollte die Austauschmöglichkeit an die Nichtverfügbarkeit des verordneten Arzneimittels „in der Apotheke“ geknüpft sein. Vollkommen richtig, denn sonst müsste der Patient ja doch ein zweites Mal in die Apotheke kommen, was nicht dem Sinn dieser erleichterten Austauschmöglichkeit entspricht. Also, dran bleiben.

8. April 2020

Diese Frage poppte in den vergangenen Tagen immer wieder auf: Gelten erleichterte Quarantäne- Maßnahmen auch für pharmazeutisches Personal? Gehören auch Apotheker und PTA zum vom Robert Koch-Institut (RKI) umrissenen „medizinischen Personal“? Diese Frage ist z. B. von besonderer Bedeutung, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob die gesamte Apotheke schließen muss, wenn ein Apothekenmitarbeiter corona-positiv getestet wurde. Zahlreiche Nachfragen von verschiedener Seite, unter anderem auch von der Apothekerkammer und vom Apothekerverband Nordrhein, brachten nun endlich Klarheit. Jetzt hat das Robert Koch-Institut nachgebessert und für Klarheit gesorgt: Die erleichterten RKI-Empfehlungen bei Personalmangel gelten auch für Apotheken: Pharmazeutisches Personal wird jetzt explizit erwähnt als „essenzielles und/oder hoch spezialisiertes KritIS-Personal“ (also Personal von kritischen Infrastrukturen). Aber, mein liebes Tagebuch, diese nun möglichen offiziellen Erleichterungen gelten wirklich nur als Ausnahmeregelungen. Da müssen zuvor „alle anderen Maßnahmen zur Sicherstellung einer unverzichtbaren Personalbesetzung ausgeschöpft sein“.

 

Eigentlich war das zu erwarten: Der GKV-Spitzenverband, unser aller Freund, hält von den meisten der Vorschläge, die den Apotheken (und letztlich auch den Patienten) kleine Erleichterungen in der Arzneimittelversorgung während dieser schwierigen Zeit bringen sollen, nichts. Einfach nichts. Unglaublich, mein liebes Tagebuch, mit welchen Begründungen der Kassenverband in dieser Corona-Krisenzeit z. B. die vorgesehene Vergütung für den Botendienst oder die Abrechnung von Teilmengen ablehnt. Da vergleicht der GKV-Verband die Apotheken mit anderen Lieferdiensten, die ihre Schutzmaßnahmen selber finanzieren oder er argumentiert, dass Botendienste bereits heute in großem Umfang als Kundenbindungsinstrumente angeboten würden. Und ja, der LAV Baden-Württemberg habe doch schon mit der AOK Ba-Wü vereinbart, dass nur 2 Euro pro Botendienst bezahlt werden. Außerdem würden laut einer Umfrage mehr als zwei Drittel der Apotheker zwei Euro für den Botendienst für angemessen halten (was mag das für eine Umfrage gewesen sein?) Mein liebes Tagebuch, kann man solche Argumente des GKV-Spitzenverbands noch ernst nehmen? Natürlich nicht. Also, mein liebes Tagebuch, dieser Kassneverband kann einfach nicht anders als so zu reagieren wie er reagiert. Spahn weiß das. Hoffentlich. Und er weiß, was er an den Apotheken hat – oder doch nicht?

9. April 2020

Das hört sich richtig gewaltig an: Spahn will sich in Krisenzeiten mehr Machtbefugnisse sichern. Die sollen zum Beispiel so aussehen, dass sein Ministerium Produkte des medizinischen Bedarfs, also unter anderem Arzneimittel, selbst oder durch beauftragte Stellen beschaffen, lagern, herstellen und in den Verkehr bringen kann. Mit anderen Worten: Da könnte so ziemlich das gesamte Apothekengesetz und Arzneimittelrecht ausgehebelt werden. Alles natürlich unter dem erklärten Zweck der „Sicherstellung einer angemessenen Versorgung der Bevölkerung mit Produkten des medizinischen Bedarfs im Zusammenhang mit der durch das Corona-Virus SARS-CoV-2 ausgelösten epidemischen Lage“. Spahn als Ober-Apotheker der Nation und das BMG als Apotheke? Klar, eine gute Absicht hinter dem Referentenentwurf für eine „Medizinischer Bedarf Versorgungssicherstellungsverordnung“ lässt sich durchaus erkennen, aber wie weit darf so eine Ausnahmesituation gehen? Ziemlich weit, wie es scheint. Und es scheint eine Gratwanderung zwischen Gut und Böse zu werden. Diese Verordnung würde Spahn erlauben, während einer Krisenzeit, wie es die epidemische Corona-Lage derzeit ist, weitreichend in die gesamte Arzneimittelversorgung – von der Herstellung bis zur Abgabe des Medikaments – einzugreifen. Mein liebes Tagebuch, wir Apothekers wissen, das wird kein Spaß für ihn. Und gehen wir mal davon aus, dass er wohl kaum unseren Job übernehmen will: Genau hinschauen sollten wir dennoch, was hier unter dem Vorzeichen von Corona abläuft. Mein liebes Tagebuch, nicht nur wir stellen uns die Frage, ob das in der jetzigen Situation nicht alles zu weit geht?

Selbst wenn der worst case eintreffen sollte und eine „BMG-Apotheke“ die Versorgung übernimmt –  wenn’s zu schlimm wird, könnte der Bundestag dem Spuk ein Ende machen – er muss nur die festgestellte „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ (die längstens  bis zum 31. März 2021 gilt), vorzeitig aufheben.

 

Die Apotheken vor Ort machen eine echt guten Job! Auch und erst recht in dieser Krisenzeit. So lässt sich auf den Punkt gebracht das Ergebnis einer vom Wort&Bild-Verlag in Auftrag gegebenen Umfrage zusammenfassen. In der repräsentativen Umfrage schneiden die Vor-Ort-Apotheken extrem gut ab mit Bestnoten für Service, Verlässlichkeit und Beratung. Auf die Apotheken ist einfach Verlass. Auch in Corona-Zeiten sind Apotheken das Rückgrat der Gesundheits-Nahversorgung: Arzneimittel rund um die Uhr, Beratung mit Sicherheitsabstand, Medikamente per Bote und Schichtdienste. Mein liebes Tagebuch, mit diesen Bestnoten für die Apotheke kann Ostern kommen. Es wird ein Ostern werden, das wir nie vergessen. Machen wir das Beste daraus!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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21 Kommentare

Daz Löschung Ehre

von Conny am 14.04.2020 um 9:30 Uhr

Warum darf man nicht schreiben das man dem devoten Abda Präsidenten Herrn Schmidt eine grosse Mitschuld an der Ehrlosigkeit gibt. Immerhin stand es aber drei Tage.

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AW: Daz Löschung Ehre

von H. Schmidt am 14.04.2020 um 11:35 Uhr

Hallo Conny/Herr ebert,
Ich zitiere Sie, siehe unten, gerne:
Der Stumpfsinnige, der nicht spricht (oder gerlöscht wird, Danke DAZ!), ist erträglicher als der Dumme, der redet (oder schreibt - und das noch mit gehöriger Orthographie-Schwäche)!

AW: Daz Löschung Ehre

von Comny am 14.04.2020 um 13:44 Uhr

Dafür das ich erst fünf Jahre in Deutschland lebe, gehts aber.

Im Grunde sind wir alle Statisten mit gewissen Aufgaben in einem laufenden Wahlkampf ...

von Christian Timme am 13.04.2020 um 20:58 Uhr

Jeder Im Wahlkampf befindliche Politiker der was auf sich hält ... sich einen Virologen. Das ist vor dem Corona - Hintergrund unabdingbar. Spahn hat mit Drosten vorgelegt, Laschet mit Streeck nachgezogen, fehlt nur noch Söder. Also ein Bankkaufmann und zwei Juristen wollen einen veritablen Virus neutralisieren ... wobei Corona sich bereits großzügig an den Wählern bedient und damit in Vorlage getreten ist. Es gibt aber für die Herren noch ein Problem: Corona bestimmt seine Wähler selbst und verkürzt damit den Wahlvorgang erheblich gegenüber den drei Wahlgegnen ... stellen die Wähler sich gegen Corona werden Sie infiziert oder dezimiert ... wählen Sie einen der Kandidaten werden sie nur "durchseucht". Corona bleibt uns weiter erhalten mit dem, dem oder dem ... und dafür solch ein Aufwand ...

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Nix wird sich ändern

von Barbara Buschow am 13.04.2020 um 17:36 Uhr

Wer jetzt glaubt, nach Beendigung der Katastrophe, Pandemie, Seuche (ich kann den Euphemismus "...dieser besonderen Zeit" echt nicht mehr ertragen), werde sich für unseren Beruf etwas zum Besseren wenden, lasse sich gesagt sein:
NIX WIRD SICH ÄNDERN!
Keine "systemrelevante" Profession wird mit mehr Geld rechnen können, da wir angesichts des wirtschaftlichen Schadens alle den Gürtel enger werden schnallen müssen.
Bis Ende diesen Jahres werden wir vor Ort den "Engpass-Tsunami" bei Medikamenten kreativ managen dürfen und danach werden BWL'er und VWL'er wieder das Sagen haben und unsere Systemrelevanz gehörig zusammenstreichen - zum Wohle der Allgemeinheit.

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AW: Nix wird sich ändern, wenn es keiner will.

von Reinhard Rodiger am 13.04.2020 um 19:52 Uhr

Es ist richtig, das sich nichts ( VON ALLEIN) ändern wird.Auch ist die Wahrscheinlichkeit sehr klein, dass es -- wenn es möglich ist- auch gewollt wird.Aber selten standen die Koordinaten so deutlich in die Richtung der Änderungsnotwendigkeit.Das ist aber nur jetzt und nicht hinterher diskutabel.Das tut not.dass es uns bei fehlender Vertretung immer Schlechter gehen wird, dafür braucht es die Krise nicht.Besser wäre , zu sagen, die Versorgungsdichte wird systematisch abgebaut.Damit geht es uns quasi sekundär schlechter.Nicht, weil primärer Abbau das Ziel ist.Deshalb ist ja auch so schwer zu argumentieren.
Es gilt, die Systemrelevanz klar zu machen.Wie soll gehandelt werden, wenn die Möglichkeit nicht da ist bzw systematisch gemindert wird.? Die Situation ist einzigartig.

Es ist nicht klug, das nicht zu nutzen.

AW: Es wird sich alles ändern

von Bernd Jas am 13.04.2020 um 20:07 Uhr

Richtig Reinhard!
Immer dran bleiben, sonst gibt es die letzte Maske nicht und der Apothekenschredder setzt unbeirrt die Arbeit fort.

.

von Anita Peter am 13.04.2020 um 14:33 Uhr

Ob es nun 2, 5 oder 10 Euro für den Botendienst gibt, die Corona Krise wird das Apothekensterben beschleunigen. Coronaboost & erezept & Boni für Selbstzahler & kein FBV für "Grenzlagerhallen" & kein Kontrahierungszwang für "Grenzlagerhallen" & sonstige ungleiche Spiesse sind ein toxischer Cocktail, von dem die untere Hälfte der Vor Ort Apotheken friedlich einschlafen wird. Unsere Standes"zertretung" hat das alles schon lange akzeptiert. Euch, in der oberen Hälfte, wünsche ich viel Glück für die Zukunft.

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Maskenball

von Bernd Jas am 13.04.2020 um 12:46 Uhr

Ach, Herr Dr. Diefenbach,

wo Sie grad´ sagen Eigenkreativität.
Da hat doch letzte Woche im Rahmen unserer Atemschutzmaskenselbstproduktion unsere AZUBI die Erfindung des Jahres gemacht. Das muss selbstverständlich erst mal durch sämtliche Patenthürden laufen und ist streng geheim und unter Verschluss, aber wir haben sie;
die ultimative DATENSCHUTZMASKE!
Der Tragekomfort spielt keine Rolle, sie schützt vor Datenbefall und senkt das Dateninfektrisiko um 100%, sie ist abhörresistent, bitabweisend, bürgerfreundlich und vor allem behörden- und EU-konform. Der Dateninfarkt bleibt immer außen vor und trifft die, die sie am liebsten sammeln.

Dahingehend können wir dann Datenschutzbeauftragte in Rente schicken, sämtliche Datenschutzordner hinter ihr verschwinden lassen und haben schon mal gute 5% der Ehre zurückgewonnen.

Aufbauend auf diesem Patentprinzip arbeiten wir nun an weiteren Ideen.
Als enormen Fortschritt werden wir dann die GKV-Schutzmaske feiern. Diese bringt und sofort einen Ehr´zuwachs von nahezu 50%.

Ganz zum Schluss kommt dann die Schutzmaske gegen die eigene Blödheit, wenn es dann nicht schon zu spät war.


Es grüßt Herrn Ditzel und die wiedermal großartige Knötterkultur
der Osterträumer

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AW: Maskenball ... der Demaskierten.

von Christian Timme am 13.04.2020 um 18:46 Uhr

Bei einer Atemfrequenz von 30 in der Minute sollte es an Tragekomfort nicht fehlen ...

EHRE

von Dr.Diefenbach am 13.04.2020 um 10:58 Uhr

Das ist ein Punkt ,der gerade in der öffentlichen Apotheke eine immense Rolle spielt,von einigen "Playern" dafür jetzt schon mit Füssen getreten wird.Wenn ich lese,wie restriktiv GKV-Verantwortliche(Namen spare ich mir,das ist weitgehend unisono zu sehen)die Aktivität und die gerade jetzt stattfindenden vielfach auch HIER an der Grenze zur persönlichen Belastbarkeit reichenden Einsatzbereitschaften der Apothekenteams schon während (!!!!) der Pandemie abqualifizieren,dann sehe ich leider bereits die Konsequenzen die unter dem Motto"Sparmöglichkeiten" auf die Betriebe zukommen dürften.WARUM sagt eine Frau Pfeiffer oder wer auch immer nicht ein einziges Mal "Danke".Man diskutiert über Zuschüsse für viele Mediziner,Physiotherapeuten-und man beschwert sich über 2 Euro "Botenlohn",über die Übernahme von VERANTWORTUNG durch die KollegInnen zb bei der Substitution,die ja zur Zeit mehr denn je Eigenkreativität verlangt.Nein,man setzt die Versender nach wie vor als gleichwertig ein.Man fordert jetzt schon das Ende der persönlichen Einsatzphase,am besten zum 1. Mai oder wann auch immer.Es geht nach wie vor:Nur um das Geld-jedenfalls in der GKV.Und wenn man sieht wie sperrig man sich tat,bis die PharmazeutInnen in der Versorgung als krisengleichwertig angesehen wurden,SOWOHL von den KKs als auch von der Politik,dann kann dieser Berufsstand nicht oft genug an seine Unentbehrlichkeit erinnern!! DAS sollte auch unsere PR mal als Auftrag annehmen.Jedenfalls ist das Verhalten aus GKV Kreisen und diese miese Art mit uns Praktikern umzugehen,an Kleinkariertheit UND Missachtung vielfach nicht zu überbieten.Daher sollte sich der Apotag,sofern er denn statt findet,mit diesem Thema "Krisenmanagement in Theorie und Praxis" befassen.Dass hier Erstaunliches geleistet wird in den APOTHEKEN,sollte auch Maximalbornierten immer wieder unter die Nase gerieben werden.Schöne Ostern noch!!

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AW: EHRE ... Unverzichtbarkeit im Intervall ... im Aufstieg oder Absturz?

von Christian Timme am 13.04.2020 um 18:30 Uhr

Wenn es in der Apotheken-Kommunikation mit #unverzichtbar nur für ein Plagiat von "#alternativlos" gereicht hat ... wurde diese Frage bereits mehrmals beantwortet ...

Ehre

von Reinhard Rodiger am 12.04.2020 um 20:12 Uhr

Jeder sollte über die Modalitäten zum Exit nachdenken.Krise heisst Chance und Anfang.Dank der Krise wurde uns erstmals zugestanden, zur relevanten Infrastruktur zu gehören.Als "medizinisches Personal" vom RKI anerkannt.Um dieses wirksam werden zu lassen gab es ein breites Spektrum an Handlungserleichterungen, die bei ehrlicher Betrachtung Normalzustand sein müssten. Der Alltag ist nicht weniger komplex als die Krise.Nur anders gewichtet.Das Sinnvolle soll aber nur befristet sein.

Es geht a also um einen Exit aus der KK-induzierten Schikanenkaskade, die erkanntermassen nicht zielführend ist.

Es mag nicht Mode sein, von Ehre zu sprechen.Aber es ist ehrenrührig, dem Machtmissbrauch und den Schimpfkanonaden der KK trotz bestätigtem Nutzen weiter ausgesetzt zu sein.

Es geht um den Wiedergewinn der Handlungsfähigkeit für situationsgerechte sinnvolle Versorgung.Einfach gesprochen die Handlungskompetenz.Es ist klar, das das auf Widerspruch trifft, aber selten lagen die Fakten so auf dem Tisch.

Wenn ein geordneter Ausstieg aus dem Krisenmodus angesagt ist, so ist es die Forderung nach Handlungsfreiheit allemal.
Nur, sie muss gefordert werden.Davon habe ich bislang nichts gehört.Bin ich da wirklich allein?

Wer sollte ablehnen, auch im Alltag sinnvoll arbeiten zu können?

Irgendwie geht es um die Ehre. Gelegentliche Zulassung sinnvollen Tuns ist - deutlicher geht es nicht- zu wenig.
Das gilt vor allem, weil der miese Charakter der KK-Praktiken jetzt evident wird.Der übliche Machtmissbrauch muss abgestellt werden.Wann, wenn nicht jetzt.Wir gehören zum "medizinischen Personal". Das ist der Schlüssel zur Wiedergewinnung der Ehre, sinnvoll tätig sein zu dürfen.

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AW: Ehre ... der lange Weg der Erkenntnis kann nicht nur in der Selbstverständlichkeit enden ...

von Christian Timme am 12.04.2020 um 20:40 Uhr

Einfordern oder bedient man sich vor dem Hintergrund jahrelanger Erfahrungen und Demütigungen einer anderen Vorgehensweise?

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.

AW: Ehre

von Bernd Jas am 12.04.2020 um 23:01 Uhr

@ C.Timme
Einfordern? Also, isch weeset nit.
Querdenken und andere Wege kommen auf kurz oder lang mit Gewissheit.

@Gandalf alias R.Rodiger

Im Alltag sinnvoll arbeiten ..... jaaa .... was muß passieren dass das wiedermal möglich ist.
Es müssen wahrscheinlich erst DIE 18 Millionen Menschen (die alle anderen mit durchziehen) die Arbeit niederlegen, damit der Rest merkt dass das Geld nicht auf den Bäumen wächst oder von der EZB als fiat Geld gedruckt wird.

AW: Wenn nicht jetzt...

von Gunnar Müller, Detmold am 13.04.2020 um 10:04 Uhr

Über UNSEREN Exit und die Rückkehr in den stinknormalen bürokratischen - hauptsächlich (aber nicht allein!) KrankenKassen induzierten - Wahnsinn nachzudenken:
Das ist einfach genial!
Warum bist Du eigentlich nicht längst fester Bestandteil eines längst notwendigen Apotheker-(ABDA-?)Thinktanks ....
Danke! Auch für diesen, Deinen Kommentar.
Möge er vielen österlich die Augen öffnen.

Katzentoilette ersetzt Corona-Test?

von Christian Timme am 12.04.2020 um 9:04 Uhr

Es ist immer noch April m.C. ... kommen wir zu den Fakten: 14,8 Millionen Samtpfoten leben in 23 Prozent der Haushalte in Deutschland. Das ist schon mal ein herber Dämpfer für die ... mit einer sich dadurch verkleinernden Zielgruppe von Testaspiranten in der Apotheke. Wer jetzt den richtigen "Riecher" hat ... denkt weiter übers "piecksen" nach ... trotzdem ein frohes und (leicht)nachdenkliches SARS-Costern ...

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AW: Da war doch mal was...!?

von Bernd Jas am 12.04.2020 um 11:08 Uhr

Herr Timme können Sie sich erinnern, ... an Prionen im Rinderhirn, Geflügel- und Schweinepest? Was gab es da noch für Maßnahmenpakete?
Da war doch mal was ... und es war meiner Erinnerung nach mehr als fraglich ob diese Erkrankungen eine Infektionsgefahr für die Bevölkerung darstellte.
Auch nur mal so zum nachdenken.

AW: Katzentoilette ersetzt Corona-Test ...

von Christian Timme am 12.04.2020 um 12:11 Uhr

@bj
Im Moment spielen wir Taucher ... wer kann am längsten die Luft anhalten. Die nicht mehr auftauchen, haben sich infiziert etc. die Auftaucher noch nicht ... nochmal etc. .... wir können nicht ewig im Wasser bleiben ... wir brauchen ein Boot ... und keinen Wahlkampf.

Pfeiffer GVK

von conny am 12.04.2020 um 8:53 Uhr

Der Stumpfsinnige, der nicht spricht, ist erträglicher als der Dumme, der redet.

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