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Arzneimittelengpässe durch COVID-19
UKE will Arzneimittel für Coronapatienten selbst herstellen
Nicht jede Apotheke kann sterile Arzneimittel herstellen
Deutschland ist bislang mit einem blauen Auge durch die Coronakrise gegangen. „Wenn das alles stabil bleibt, muss sich kein Mensch Sorgen machen“, sagt Michael Baehr. Doch er fürchtet, dass die jüngsten Lockerungen die Situation verschärfen könnten. Zumindest kann das UKE zur Not wichtige Arzneimittel selbst herstellen: „Wir haben hier Gott sei Dank immer noch Anlagen, mit denen wir solche sterilen Arzneimittel herstellen können“, erklärt der Apotheker. Zahlreiche Apotheken hätten sie vor Jahren aus Spargründen abgeschafft, während andere Klinikapotheken, darunter das UKE, mit Blick auf einen möglichen Katastrophenfall um ihren Erhalt gekämpft hätten.
Die Kapazitäten der Medikamentenherstellung seien derzeit noch begrenzt. Den Umfang müsse die Politik nun schnell und unbürokratisch erhöhen. Die Apotheken brauchen nach Ansicht von Baehr „Lockerungen von rechtlichen Fesseln und Unterstützung in der Beschaffung von Substanzen“.
Für den Zeitpunkt nach der Krise hofft Baehr, dass Politik und Kliniken aus den Ereignissen lernen. „Wir werden lernen müssen, dass es ein Stück weit unklug war, alles ins Ausland outzusourcen.“ Sowohl Lager- als auch Produktionskapazitäten sollten erhöht werden. Das betreffe nicht nur die Klinikapotheken selbst, sondern auch die Industrie. Die Hersteller sollten Baehrs Meinung nach gezwungen werden, „für solche Situationen entsprechende Vorsorge zu treffen und nicht alles auf der Straße zu lagern“.
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