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Apothekenkunden-Befragung
Zukunftspakt-Studie: Apotheker haben digitalen Nachholbedarf
Der „Zukunftspakt Apotheke“, zu dem neben der Noweda auch der Burda-Verlag und Pharma Privat gehören, hat die Ergebnisse einer Apothekenkunden-Befragung veröffentlicht. In der Umfrage ging es um neue, digitale Verkaufskonzepte und darum, wie Apotheken diese auch für sich besser nutzen können. Der Umfrage zufolge kaufen immer mehr Menschen ihre Waren im Internet. Ein Großteil der Befragten wünscht sich im digitalen Bereich mehr Leistungen von den Apotheken. Der „Zukunftspakt“ fühlt sich in seiner Strategie bestätigt.
Gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung (IfH) in Köln hat der „Zukunftspakt“ eine Befragung unter 1.000 Apothekenkunden zwischen 20 und 69 Jahren durchgeführt. In der Befragung ging es unter anderem um digitale Einkaufskonzepte, das damit veränderte Konsum- und Einkaufsverhalten der Menschen, digitale Angebote der Apotheke vor Ort und zukünftige digitale Marktmodelle für den Apothekenmarkt. Die Online-Befragung fand im Dezember 2019 statt.
Zunächst zeigt die Studie, dass sich das Kaufverhalten der Menschen immer weiter ins Internet verschiebt: Nach IfH-Berechnungen kaufen etwa zwei Drittel aller Internetnutzer Waren im Internet ein. Laut IfH-Daten steigt auch die Bedeutung des Smartphones im Online-Handel. Schon jetzt würden etwa 40 Prozent aller Online-Käufe über Smartphones getätigt. Während 2012 noch etwa 52 Prozent der Bundesbürger „traditionelle Handelskäufer“ mit einer deutlichen Vor-Ort-Kauf-Bevorzugung waren, hat sich das Bild diesbezüglich deutlich gewandelt. Die größte Gruppe (49 Prozent) sind nun (Daten aus dem Jahr 2019) die „selektiven Online-Shopper“, die bestimmte Produkte in bestimmten Situationen“ gerne übers Internet kaufen.
Viele Apothekenkunden kaufen inzwischen selektiv auch im Internet ein
In der aktuellen Befragung ging es zunächst um die Informationsquellen bei Gesundheitsthemen. Knapp die Hälfte informiert sich demnach bereits heute im Internet, 55 Prozent nutzen immerhin auch die Beratung in der Apotheke regelmäßig. 49 Prozent der Teilnehmer gaben an, Medikamente nur in Vor-Ort-Apotheken zu kaufen. 46 Prozent sind demnach selektive Kunden, die zwischen dem Versand und den Apotheken wechseln und 5 Prozent kaufen Arzneimittel dauerhaft im Internet. Interessant ist: Die „selektiven Apothekenkunden“ lösen in 81 Prozent der Fälle ihre Rezepte in Apotheken ein. Bei OTC-Käufen zur „Bevorratung“ sind aber schon zwei Drittel der selektiven Kunden im Internet unterwegs.
Als Grund, warum man bereits im Versandhandel bestellt habe, nannten 86 Prozent der Online-Kunden den Preis. 60 Prozent schätzen die Lieferung nach Hause. Allerdings: 74 Prozent der Online-Käufer bemängeln die fehlende persönliche Beratung. Das IfH fragte dann auch nach kombinierten Verkaufsmodellen, bei denen die Vor-Ort-Apotheken teils digitale Konzepte nutzen. 88 Prozent der Befragten wünschen sich demnach beispielsweise Online-Vorbestellmöglichkeiten. Und: 80 Prozent der „selektiven“ Kunden gab an, auf Vorbestell-Möglichkeiten zurückgreifen zu wollen, wenn es ein E-Rezept gäbe.
Allerdings bescheinigt die Studie dem Apothekenmarkt auch Nachholbedarf: So gaben knapp drei Viertel der Befragten an, dass es heutzutage wichtig wäre, dass auch Apotheken digitale Angebote hätten. 85 Prozent sind sich sicher, dass die Apotheke an Bedeutung gewinnen würde, wenn die Apotheken diese Angebote zur Verfügung stellen würden. Und 72 Prozent bescheinigen den Apotheken genau in diesem Bereich Nachholbedarf.
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