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Kammerversammlung Baden-Württemberg
Ringen um Resolution zu Rx-Versandverbot
Änderungsantrag: An den ABDA-Vorstand gerichtete Resolution
Doch anders als gestern in der Kammerversammlung Nordrhein wurde die Resolution von allen Wortmeldungen eher kritisch gesehen. Schon zu Anfang der Kammerversammlung wurde ein entsprechender Änderungsantrag von Delegierten aus Südwürttemberg eingereicht. Sie sah vor, die Resolution nicht an Spahn, sondern an den Geschäftsführenden ABDA-Vorstand zu richten, mit der Aufforderung, die „politischen Gespräche zeitnah zu intensivieren“. Sollten so keine Fortschritte erzielt werden können, müsste das erneute Aufgreifen des Rx-Versandverbot gefordert werden.
Richtiger Zeitpunkt?
In der Diskussion über die Resolution und den Änderungsantrag setzten sich die Delegierten intensiv mit der Frage auseinander, ob es aktuell der richtige Zeitpunkt sei, das Rx-Versandverbot zu fordern, oder ob dies im Hinblick auf die standespolitische Arbeit der ABDA und der Kommunikation gegenüber dem Minister kontraproduktiv sei. Ein hartes Ringen begann um die Resolution des Präsidenten. Vertreter des Landesapothekerverbandes rieten von ihr ab. Die Bereitschaft in der Bundesregierung für ein Rx-Versandverbot schätzte man aktuell als zu gering ein. Viel eher wahrscheinlich wäre, so eine Wortmeldung, dass die Gesundheitspolitiker der Koalition den Druck auf Spahn hinsichtlich der Apothekenreform erhöhen würden und das Rx-Versandverbot dann erst wieder auf die Tagesordnung brächten, wenn das Rx-Boni-Verbot im Sozialrecht scheitert.
Ohne Abstimmung wurde die Resolution schließlich von Kammerpräsident Hanke wieder zurückgezogen. Sichtlich enttäuscht, aber entschlossen, weiter auf politischer Ebene und in der ABDA-Mitgliedsversammlung für eine Rx-Versandverbot zu argumentieren, beendete Hanke schließlich die virtuelle Kammerversammlung.
Auch wenn in Baden-Württemberg heute – anders als in Nordrhein – keine Resolution gegenüber der Bundespolitik formuliert wurde, zeigt sich an der Initiative, dass es in den Mitgliedsorganisationen der ABDA rumort: Das Hingehaltenwerden durch den Minister und die fragwürdige Wirksamkeit eines Rx-Boni-Verbots stellen die Loyalität der Kammerpräsidenten und Verbandsvorsitzenden gegenüber der ABDA-Spitze auf eine harte Probe.
6 Kommentare
Oft macht der Zeitpunkt den Unterschied
von Christoph Gulde am 18.06.2020 um 19:39 Uhr
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AW: ... JETZT....
von Kathrin Storch am 19.06.2020 um 5:08 Uhr
AW: Rhabarber Rhabarber Rhabarber: Die alte Leier der ABDA gegen Bühler
von Wolfgang Müller am 19.06.2020 um 11:53 Uhr
AW: Oft macht der Zeitpunkt den Unterschied ...
von Christian Timme am 19.06.2020 um 19:40 Uhr
Sehr originell... der Zeitpunkt ...
von Christian Timme am 18.06.2020 um 18:17 Uhr
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Rumschubberei
von Wolöfgang Müller am 18.06.2020 um 16:22 Uhr
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