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Nach Absage des DAT 2020 in München
AVNR fordert außerordentlichen digitalen Apothekertag
Der ABDA-Gesamtvorstand hat Ende Mai entschieden, den ursprünglich in München geplanten Deutschen Apothekertag 2020 abzusagen. Das gefällt nicht allen Mitgliedsorganisationen. Der Apothekerverband Nordrhein will nun auf der ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli die Einberufung eines außerordentlichen digitalen Apothekertags beantragen.
In der letzten ABDA-Gesamtvorstandssitzung am 28. Mai wurde beschlossen, den Deutschen Apothekertag 2020 in München abzusagen. Tatsächlich ist man sich einig: Eine Präsenzveranstaltung von dieser Größe ist diesem Corona-Jahr keine Option. Doch die Frage, ob eine digitale Veranstaltung in Betracht kommt, muss erlaubt sein. Schließlich gibt es zahlreiche drängende Themen für die Apotheken – das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz und die Neuerungen im Bereich der Digitalisierung/Telematik sind nur zwei davon. In einigen Mitgliedsorganisationen kann man sich auch ein digitales Format nicht als Ersatz vorstellen, schließlich lebt der DAT vor allem von den persönlichen Begegnungen. Es gibt aber auch Mitgliedsorganisationen, die das anders sehen.
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So will der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) eine ersatzlose Absage des DAT nicht akzeptieren. Er hat deshalb angekündigt, bei der ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli einen außerordentlichen digitalen Deutschen Apothekertag zu beantragen. „Die Absage als Präsenzveranstaltung ist in der aktuellen Coronazeit sicher eine nachvollziehbare Entscheidung. Aber gerade aufgrund der besonderen Zeit, in der wir uns befinden, halten wir es für alternativlos, dass der Berufsstand seine Positionen zu wichtigen Themen festlegt und wirksam gegenüber Politik und Öffentlichkeit artikuliert“, argumentiert der AVNR.
Preis: Fatales berufspolitisches Signal
Der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis erklärt: „Das höchste Gremium der deutschen Apothekerschaft ersatzlos ausfallen zu lassen, wäre ganz ohne Zweifel ein fatales berufspolitisches Signal nach innen und nach außen.“ Gerade jetzt sei es unverzichtbar, Anträge aus den Mitgliedsorganisationen und der Kollegenschaft zu wichtigen Apothekenthemen zu diskutieren und dazu Beschlüsse zu fassen. Und Preis ist überzeugt: „Das geht auch digital!“.
Auch der AVNR verweist darauf, dass die Coronakrise gezeigt habe, wie wichtig und systemrelevant die Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken ist. Es gebe nun eine Vielzahl zeitlich nicht aufschiebbarer Themen, zu denen sich der Berufsstand zwingend und grundsätzlich positionieren müsse. Dies diene „vor allem auch dazu, der ABDA bei den Gesprächen mit der Politik den Rücken zu stärken“, heißt es in einer Pressemeldung des Verbands. Zudem könne auch ein digitales Format dazu genutzt werden, den öffentlichen Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern zu suchen. Denn mit ihnen gibt es durchaus wichtige Themen zu diskutieren, insbesondere mit dem Bundesgesundheitsminister und den gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Bundestagsfraktionen. Dafür, so Preis, könne sich der AVNR „eine eintägige Web-Veranstaltung sehr gut vorstellen“.
Ob Verband ausreichend weitere Mitgliedsorganisationen von der Idee überzeugen kann, wird sich am 1. Juli zeigen.
5 Kommentare
DAT digital
von Claudia Hofmann am 21.06.2020 um 8:34 Uhr
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